Der Internationale Literaturpreis Berlin im schafkalten Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 6. Juni 2012; jener freilich erst am Abend. Mit dem Galouye-Link für morgen nacht. Nachmittags Klaus Schöffling.

10.03 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Radikal um Mitternacht ins Bett gegangen. Dennoch erst um zehn nach halb sechs Uhr auf, weil ich, als ich den Wecker des Ifönchens stellen wollte, feststellen mußte, daß ich den Akku hatte leerlaufen lassen, und zwar komplett. Also dachte ich: Gut, ich wache auf, wenn der Körper es will. Er wollte es fünfeinhalb Stunden später. Die innere Uhr funktioniert noch recht gut.
Um sechs an Argo gesessen, diesmal an wieder heikleren Stellen. Einiges ist nun neu formuliert, auch einiges, zwar, nicht gestrichen, aber durch Genau‘res ersetzt. Bis TS 658 gekommen, wobei die hohe Zahl der heute bearbeiteten Seiten täuscht, weil es im alten Typoskript ein Umbruchproblem gibt, das zwei Seiten mehr zählt als korrekt ist.


Argo-Ts 651-653(655).
Zweieinhalb Latte macchiati (ist das italienisch korrekt? – nö, oder?).
Jetzt erst mal zur Post, früh, damit ich nicht ewig in der Schlange vorm Schalter stehen muß. Danach, sofern vorm Celloüben noch Zeit ist, mit der Neuen fröhlichen Wissenschaft weitermachen, wie auch nachmittags sowieso. Ein bißchen wohl auch in Der Dschungel pflanzen; gerodet muß momentan, seligerweise, weniger werden.
Bevor ich an Argo ging, hab ich mein morgendliches Netzverbot durchbrechen müssen, weil ich rechtzeitig genug >>>> die Ausstrahlung des neuen Hörstücks annoncieren wollte; morgen abend ist es so weit. Das ist >>>> nun getan.

Abends die Verleihung des Internationalen Literaturpreises 2012 im Haus der Kulturen der Welt, das zu meinen Lieblingsgebäuden in Berlin gehört, an Mircea Cărtărescu. Meine Impresaria, die bei diesem Preis mitmischt, bat mich zu kommen; es werden sicher auch Delf Schmidt und andere aus der Szene da sein, die ich gut kenne und auch mag; außerdem hat sich Frau v. Samarkand angekündigt, die ich schon einige Zeit lang nicht mehr gesehen habe. Sie habe Nachrichten aus England, schrieb sie mir; darüber spreche sie aber besser nur privat – schon, um zu verhindern, daß ich Ihre Email zum Gegenstand Der Dschungel mache. Auch der Profi erteilte mir einen guten Rat, auf den ich aber ziemlich cholerisch reagierte, was er mit geradezu Muße hinnahm. Das am Telefon. Irgend etwas ist los. Er scheint mit der Samarkandin nicht nur Kontakt, sondern sich abgesprochen zu haben. Die drehen da, ist mein Eindruck, ein Ding, für das ich die Radnabe bin. Wie auch immer, es wird ein spannender Abend werden.

Gestern ging nachmittags die Arbeit durcheinander; hatte fast vergessen, daß alle drei Kinder zum Impfen mußten und ich dabeisein sollte. Überdies war meines Jungen Impfpaß verschwunden und fand sich erst, als ein neuer ausgestellt war, wieder an. Korrespondenzen laufen hin und her. Wir sollen die >>>> Schafkälte haben, ein Begriff, den ich in diesem Jahr zum allerersten Mal gehört habe. Obwohl er so alt ist, alt und erfahrungsgesättigt.
Argo beschäftigt mich neuerdings bis in die Träume. Nächste Woche, endlich, geht es in die Serengeti. Da kennt man die Schafskälte nicht.

16.19 Uhr:
Dort >>>> schieß ich mich einmal wieder selbst in das Aus. Es ist recht teuer, das können Sie mir glauben, nicht korrupt zu sein. >>>> Abendschein schickte mir den Link zur Kenntnis. Wer in der ganzen Dunckerstraße war und ist so sichtbar im Netz außer mir ? Eco!
Weiter mit der Neuen fröhlichen Wissenschaft. Sie ist grad sowieso beim Thema.

3 thoughts on “Der Internationale Literaturpreis Berlin im schafkalten Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 6. Juni 2012; jener freilich erst am Abend. Mit dem Galouye-Link für morgen nacht. Nachmittags Klaus Schöffling.

  1. Name your Kälte »Da kennt man die Schafkälte nicht.«
    Vermutlich. Wobei es gestern zunächst auch hieß (Poesiefestival Berlin, VERSschmuggel, AdK West), in Brasilien und dessen Sprache gäbe es kein »winterhart«. Erst »nach langer Recherche« habe man ein remotes Wort gefunden.
    Falls für derartige Recherchange in der Serengeti Zeit sein sollte, ich wedele schon mal mit dem Interessiertseinsstab!
    Mit zebrawarmem gruß, der Genannte.

    1. Lieber Ron Winkler, bitte erwarten Sie keine dokumentarische Nachricht; die Serengeti ist, wiewohl tatsächlich andernorts, eine innere. Es mögen bitte niemanden die Bilder der Löw:innen (und auch Zebras), die ich bisweilen von dort eingestellt, über dieses Faktum hinwegtäuschen. Denn auch Buenos Aires, so hat es Borges behauptet, gebe es in der realen Außenwelt nicht.

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