ich habe Euer Konzert heute >>>> wie folgt annonciert. Und habe des weiteren >>>> in meinem Arbeitsjournal ein Experiment angekündigt, nämlich daß ich erstmals aufgrund eines Livestreams, nämlich des Euren, eine Konzertkritik schreiben will. Ob das funktioniert, weiß ich noch nicht, weil ich für Kritiken normalerweise mitschneide und dann noch dreiviermal höre, bevor ich etwas sage. Ich bin jetzt aber besonders auf die Kameraführung gespannt und auf den Unterschied zu der bearbeiteten Version, die Ihr ja wahrscheinlich einzwei Wochen später über >>>> die DCH zugänglich machen werdet. Auch das will ich, dann, vergleichen. Mir ist das insofern wichtig, als ich mir immer wieder Gedanken mache, wie eine zeitgenössische Präsentation auch von Konzerten aussehen sollte, gerade in der Realität. Eigentlich würde ich gerne Alfred Roller, aber eben auch szenisch, weiterdenken. In Der Dschungel wird bisweilen >>>> darüber diskutiert; nicht immer sind meine Kommentatoren glücklich über den Bruch mit der traditionellen Aufführungspraxis, den ich will. In dem Rahmen war aber besonders >>>> Sellars‘ und Rattles Matthäuspassion zielweisend, ebenso sowie >>>> Zagroseks halbszenischer Orpheus von Krenek im Konzerthaus.
Ich will das nicht einfach so zur Seite gelegt wissen.
Das eben als kurze Nachricht aus Berlin nach Berlin.
Alban
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Lieber Bernd,
bewußt als CC an Dich. Wenn die Kritik drinsteht, könnt Ihr sie >>>> für Faust übernehmen. Aber warte noch meinen Vergleich mit der dann von Christoph bearbeiteten Videoversion ab. Die Angelegenheit ist spannend, weil es sich ja um ein „einfaches“ Konzert handelt, für das sich die Frage aufwirft, wie man es „erzählt“ über den Standard hinaus, mal die erste Violine, mal das Fagott, mal den Solopianisten und immer wieder den „Helden“, den Dirigenten à la Karajan, in den Fokus zu nehmen. Sondern: Gibt es eine R h y t h m i k, ja vielleicht sogar ein Melos der Konzertpräsentation? Falls ja: wie weit entfernte sich das endlich, endlich, endlich von der sturen Großbürgerrumsitzerei mit anschließendem BedeutungsGebalze beim Sekt im Foyer! Wie auf die K u n s t führte das zurück!
A.
Zur Erklärung, DCH, Christoph Franke. Sowie Bernd Leukert. Der Tonmeister Christoph Franke ist künstlerischer Leiter der Digital Concert Hall. >>>> Dort können Sie eine Art Portrait lesen. Wiederum der >>>> Akusmatiker , Musikschriftsteller und gelegentlich auch Produzent Bernd Leukert war für Jahre Leiter der Abteilung für Neue Musik im Hessischen Rundfunk. Hier noch einmal ein Verweis aus seine Tonstücke >>>> Der Uhu des Ihi. Auch die Musikszene ist, wie in der Literatur, eine – Familie. Mit allem Daher und Hinweg.