Fünfzig Jahre LCB, auch hier im Arbeitsjournal. Freitag, der 24. Mai 2013.

[Arbeitswohnung. Tschaikowski b-moll.}
Meinen Sohn mit Latte macchiato geweckt. Diese Zeit ist jetzt geworden.
Noch liegt er auf dem Vulkanlager, aber ich werd ihn gleich aus den Federn holen müssen.
Ihm das Frühstück bereiten.
Dann wird er losziehn; ist ein nur kurzer Schultag heute. Gegen 13 Uhr werden wir gemeinsam wieder laufen. Danach sollte ich mich für den Nachmittag und den Abend fertigmachen. Ich bin ins >>>> LCB geladen.
Oh nein, nicht direkt. Sondern ich genieß das sehr, als Begleitung mitzugehen, der einst mal „klassischen“ Frauenrolle. Es hat Witz, wenn ausgerechnet einer wie ich das tut, und ich mag ihn auskosten. Selbstverständlich geht das „vollkommen“ nur, wenn man einen gewissen Ruf genießt, wobei solche Rufe (Anrufungen, vorgängig, sind es gewesen!) durchaus ambivalenten Character haben, siehe meine Jubelrede >>>> gestern. Da mag man wenigstens aufs Geraune im Orbit nicht verzichten.

Festakt also, um 17 Uhr. Der halbe deutsche Literaturbetrieb versammelt; es wird ein bißchen wie das Frankfurtmainer Flugzeug nach Klagenfurt sein: wenn was mal abstürzen sollte, ist die halbe Szene weg. Was dann s c h o n ein Verlust wäre (ich schließe mich mit ein). Im Zweifel für die Formulierung. Ich werde davon erzählen, morgen, bereite allerdings auch einenText, und zwar ganz unbissig, zum >>>> Internationalen Literaturpreis vor, der im Juni wieder vergeben werden wird. Alle bisherigen Preisträger haben mich wirklich überzeugt; vielleicht braucht fachliches Urteil tatsächlich einen Abstand, der über Grenzen geht. Man ist ja zum Beispiel bei Südamerikanern nicht so ohne weiteres mit dem Manierismus-„Vorwurf“ bei der Hand; schon in Frankreich darf man sich aus deutscher Kritikersicht manches leisten, das hierzulande schwer verübelt wird. Als Mann darf man da sogar gut aussehen, ohne schwul zu sein. Ich habe das immer als abgeworfenen Ballast empfunden, auch wenn es andre waren und immer wieder sind, die ihn nicht länger tragen müssen. Zum Beispiel das Spielerische. Schon bezeichnend, wie auf >>>> solch eine Etüde hierzulande reagiert werden kann – als wüßte man nicht von Baudelaire, wie zwieschneidig der Begriff des Luxus sein kann. Aber der, alors!, war Franzose.

So, ich werf den Burschen jetzt mal vom Lager – nein, nicht Baudelaire.

[Nikolai Medtner, Klavierquartett in C (posth). Lugano 2013.]

7.50 Uhr:
Nun ist er los, und ich fange „ernsthaft“ zu arbeiten an. Nebenher geht >>>> die kleine Diskussion bei SteglitzMind weiter. – Wirklich schön, diese Aufnahmen aus Lugano:


>>>> Bestellen, 3 Cds für 16,99.
Werbung ist in Der Dschungel erlaubt, ja geboten: aber nur für etwas, wovon wir, die sie schreiben, wirklich überzeugt sind. Dazu gehört auch Savianos >>>> Gomorrha-Buch. Unser Haus hat viele Wohnungen.

12.19 Uhr:
Allmählich werde ich >>>> wirklich ärgerlich – nicht so sehr gut für nachher; aber ich laufe ja noch zwischen jetzt und dann.

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