[Abeitswohnung.]
Seit sechs Uhr an der Ersten Fassung des Nibelungentextes gesessen und vor einer halben Stunde fertiggeworden, wobei ich heute nachmittag über den Text noch einmal, bevor ich ihn wegschicke, drübergehen möchte. Dennoch habe ich Ihnen bereits eben >>>> diesen Auszug eingestellt, der einen kleinen Eindruck von dem Sprachverhalten gibt, das ich ein Pastiche nenne, weil ich das eines anderen, sehr viel berühmteren, Autors imitiere – wovon sich die Prosa aber auch wieder entfernt, besonders im und mit dem Ende. Freilich wird es mehr als diesen Auszug aus dem vergleichsweise kurzen Text, es sind etwas mehr als zehn Typoskriptseiten, in Der Dschungel deshalb nicht geben, weil ich den >>>> horen nicht ungebührlich etwas vorwegnehmen will; genau darum habe ich die Stelle auch so gewählt, daß sie den Eindruck eines Fragments macht.
Wenn ich tags keinen Sport treibe, stopfe ich abends Süßzeug in mich hinein; hingegen ich, treibe ich ihn, nicht mal das Bedürfnis habe. Interessante Dynamik. Also wird’s um zwölf zum Krafttraining gehen, das heute wieder dran ist; morgen wird gelaufen, übermorgen geschwommen werden. Nachmittags, wenn ich mit den Nibelungen und auch der kleinen Überarbeitung der Dichterfreundschaftsprosa „durch“bin und beides versendet worden ist, werde ich mit der Überarbeitung des Neapel-Typoskripts anfangen, die zum kommenden Wochenende fertig sein soll.
Spannend ist >>>> diese Ankündigung:Meine neu etablierte Haltung Ihnen gegenüber werde ich bei nächster Gelegenheit von Angesicht zu Angesicht öffentlich mitteilen.Nur für hohle Luft kann ich das nicht halten, mir aber wiederum wirklich nicht vorstellen, wieso meine Person von öffentlichem Interesse sein soll; die Texte vielleicht schon, aber die Person? Ich hab nicht mal ein öffentliches Amt. Seltsam. Auch habe ich niemanden umgebracht oder auch nur beraubt oder verleumdet oder was mir noch so einfällt, wenn ich drüber nachdenke. Nun ja, das Leben als Roman: „… denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Immerhin ist es mir angekündigt worden.
19.30 Uhr:
Alles rausgeschickt, auch an UF, der gleich mal drübergegangen ist und ein paar Feinheiten korrigiert, bzw. lektorierend angemerkt hat; ich will aber, abgesehen von den Ortographierereien, erst die Horen-Reaktion abwarten und vor allem den Text etwas aushängen lassen. – Auch die Dichterfreundschaften sind raus, Sport ist gemacht, das Futterzeug von gestern is‘ wieder runter.
Eigentlich wollte ich mich um neun in der Strandbar Mitte mit dem Profi treffen, aber nu‘ hat’s zu regnen angefangen. Also ran ans Neapelstück: erst einmal noch einmal lesen, dabei schon Striche vormerken. Dann wieder, darauf freu ich mich, der >>>> Fahlmann.