Die Kunst und die Steuer. PP122, 5. März 2014: Mittwoch.

Abend-, dann auch Morgenschreck: Körperfett auf 19, heute früh immer noch 18,4 % hochgeschnellt, ohne daß ich wüßte, warum. Das Meßergebnis gestern war dann Druck genug, um heute früh tatsächlich wieder einmal um halb fünf aufzustehen und zum Training zu radeln, auch wenn mich dort dann, beim Laufen, erneut die rechte Achillessehne geärgert hat, trotz der Pause. –
Der Steuerbescheid kam. Völlig in Ordnung. Seit ich meine Erklärungen selbst rechne und schreibe, für jeden Posten, etwa der Reisen, auch begründe, für welches Projekt, und diese Projekte dann ebenfalls beschreibe, gibt es damit keine Probleme mehr. Ein Steuerberater, dem sozusagen „natürlicherweise“ künstlerische Abläufe überhaupt nicht vertraut, sind, ist mit so etwas de facto überfordert. Als sinnvoll hat es sich zudem herausgestellt, der Steuererklärung auch gleich sämtliche Belege beizufügen; natürlich schlagen die Sachbearbeiter:innen dann die Hände überm Kopf zusammen, das verstehe ich, erreiche so aber, daß ergehende Steuerbescheide immer schon endgültig sind, weil ich Steuerprüfungen von Unterlagen, die bereits geprüft wurden, nicht mehr zu fürchten habe. Ich erkläre und beweise zugleich.
Ja, es stimmt: Jede Steuererklärung kostet mich Nerven und deshalb mehr Zeit als sie selbst; vier Tage etwa bin ich unwirsch, bevor ich mich wirklich dransetze, renne die Wände hoch vor Ärger oder versuche, durch sie durchzukommen, mit dem Kopf, was nicht geht und was er auch weiß, aber das Gefühl weiß es nicht; das muß sich erst einmal abreagieren. Ist es dann indes erschöpft, übernimmt er, der Kopf, man wird messerklar und fängt an. Nach drei weiteren Tagen ist man durch. So daß mich jede Steuererklärung eine gute Woche kostet, die vier unproduktive, aber heftige, weil gefühlswallende Tage hat und drei, die einfach funktionieren, und zwar, als erbrächte man eine sportliche Leistung. Das, perverserweise, macht dann sogar Spaß. Dann wird zum Finanzamt geradelt, und gut is‘.
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Da ich kein Bankkonto habe und also auch keine Kreditkarte, muß ich mich für die Seereise jetzt auf eine sehr alte Weise vorbereiten: für Währungen sorgen. Das fiel mir gestern erst ein, daß ich mit meinen Euros auf der anderen Seite der Welt kaum weiterkommen werde; auch an Bord nicht; soviel ich weiß, brauche ich da australische Dollars. Nachprüfen. Steht für heute an, Interim: Hörstückpause, Lektoratspause. Außerdem will ich endlich zur Aufführung von Berlioz‘ La Damnation de Faust schreiben.
Guten Morgen.
(9.24 Uhr.)
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