Der letzte Tag vor der Großen Fahrt. PP134, 28. März 2014: Freitag.

(9.38 Uhr.)
Probepacken.
Nervosität.
Parallel ein Hin und Her mit dem WDR wegen >>>> Fahlmanns Welten, administratives Zeug, das aber erledigt zu haben vor meiner Abreise ausgesprochen wichtig ist. Dann muß ich einige Radfahrten unternehmen, Vollmachten verteilen usw. Mit einem Mal rennt die Zeit.
Online-Check-in für Hongkong gestern, für Perth heute.

Über meine Erzählungen von Bord nachgedacht. Einmal abgesehen von dem großen Hörstück, das ich dort schreiben und für das ich immer wieder Töne „einfangen“ will und werde, scheint es mir ausgesprochen reizvoll zu sein, wenn nicht Gregor Lanmeister selbst zu Wort kommt, sondern ich selbst bin es, dem er auffällt und der ihn beobachtet: wie er sich bewegt, wie er spricht… ein leises lächelndes Geheimnis, das ihn umweht und das mich dazu bringt, ihn zu imaginieren. Im Roman selbst spricht aber er, in der Ich-Form, und vielleicht fällt ihm gelegentlich jemand auf, aber nur kurz, den er einmal beschreibt: das bin dann ich-tatsächlich, im Roman. Auftritt des Autors in einer völligen Nebenrolle, wirklich nur nebenhin. Denn mit anderen, etwa Monsieur Bayoon, ist Herr Lanmeister sehr viel mehr beschäftigt, und mit dem Dominospiel, das im Roman eine besondere Rolle einnehmen soll.
Sie, Leser:innen, bekämen den Roman also zweimal erzählt, aus zwei ganz verschiedenen Perspektiven, der eine klassisch, das Buch, der andere fragmentarisch und dort, in Der Dschungel, genau so nebenhin, wie ich es für Herrn Lanmeister bin.

(Ich notiere dies mehr für mich selbst als für Sie; als ein Arbeitsvorhaben aber, das beide Perspektiven zu poetischer Immanenz zusammenbindet. Habe jetzt leider nicht die Zeit, dies weiter auszuführen. Doch alles wird immer deutlicher, prägt sich wie ein feines Tattoo in die Häutchen der Inneren Augen.)

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Die fünfzehnte Kammermusik >>>> steht drin, bereits mit beiden deutschen Versionen.
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18.09 Uhr:
So, nun ist alles quasi fertig; nur der Arbeitsrucksack muß noch gepackt werden, wieder gepackt, denn das Probepacken war erfolgreich und wurde wieder, quasi, aufgelöst, weil ich ja doch noch einiges an Laptop und Ipättchen zu tun hatte und habe.
Der Profi wirft ein Auge auf mich; sozuagen stehe ich unter dem Schutz der Regierung. Das muß nicht immer beruhigen, in diesem Fall aber tut‘s das. Die Gegner, während meiner Abwesenheit, sollten sich in Acht nehmen; im übrigen gilt das kroatische Sprichwort, das ich neulich hörte: ein Mann ohne Feinde sei keiner. Hochgradig „machistisch“, finden Sie nicht? Dennoch wahr. So etwas gibt es… wie einiges andere zwischen Himmel und Erden, wovon Shakespeare zeugt (mit Schlegel).
Morgen Ernstfall fürs Ipättchen: Wie lange wird der Akku halten? Dazwischen Mieville, Die Stadt und die Stadt, ein Tip >>>> Christopher Eckers. Wir kriegen die einmal elf, dann acht, dann nochmal sieben Stunden Flug schon rum. Wenn ich Ihnen aus Hongkong schriebe: Was hielten Sie davon? Wahrscheinlicher ist aber, daß ich mich erst aus Freo melde – wenn ich geschlafen haben werde. (Zwischendurch noch ein Problem des Ifönchens gelöst: Es wollte seit zwei Wochen weder SMSe mehr versenden noch erhalten; dennoch bestätigte das iPad den Eingang, was es aber – erzählte der freundliche, ob des Übergriffs indes leicht beleidigte Techniker der Telekom – nicht dürfe: „Das ist ein Datengerät!“ Er atmete tief. Wie hat der Herbst die Brücke geschaffen? [1]Hat er nicht. Das war vielmehr der M.
Aber ein Profi auch er. Innerhalb keiner zehn Minuten funktionierte alles wieder.
Vorher funktionierte aber der WDR nicht, das heißt: die Buchhaltung. Alles an meinem heuer letzten Vorreisetag; bin selbst erstaunt, wie ruhig ich blieb. Immer noch bin. Zwischendurch Glücksschübe, dann wieder kurze Anwandlungen meiner üblichen DieArbeitswohnungVerlassenMußPanik. Ergo: Alles im grünen Bereich. Lindwurmgrün.

Ich zieh jetzt zur Familie rüber, noch einmal gemeinsames Abendessen. Gaaaanz viel Schokolade hab ich für die Reise eingepackt. Wenn ich schon keinen Sport mache, sollte ich wenigstens Süßzeugs schlemmen.

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References

References
1 Hat er nicht. Das war vielmehr der M.

3 thoughts on “Der letzte Tag vor der Großen Fahrt. PP134, 28. März 2014: Freitag.

  1. (Haie kuckn.)
    (Tauchgründe herausgesucht, die Herrn Lanmeisters Traumschiff anfahren wird. ((Haitauchen in Durban, Haitauchen in Kapstadt.))

    Also den OWD-Schein ganz nach oben bereitgelegt.

    La Réunion, übrigens, soll eines der schönsten Tauchreviere des Westpazifiks sein.)

    ((((Ich gebe zu, mich bringen die vielen Klammern grad selbst durcheinander.))))

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