Das Burka-Verbot im zweiten Serengeti-PP, nämlich der Nummer 180: am Donnerstag, dem 3. Juli 2014.

(Meru Mbega, 9.19 Uhr.
Bruno Mantovani, Cellokonzert.)


Das Problem mit >>>> Geparden besteht darin, daß auch sie Katzenflöhe haben, die sich zwischendurch auch mal an Menschen wohltun; lange halten sie’s nicht aus, unser Hautmilieu ist ihnen zu sauer, aber probieren tun sie’s halt doch. Außerdem sind Geparden durchaus tolerant, was sexuelle Präferenzen anbelangt, und wenn man eine Löwin zur Seite hat, die auf der Anwesenheit der Geparden im Bett, ehrlich: im Bett!, besteht, dann sind tansanische Nächte nicht unbedingt ausschlaffördernd. Dazu kommt einiger Wodka gestern abend, den Ngaro von einem russischen Chartergast als Dankesgabe bekommen und aber aufgehoben hat; kaum daß der Leopard wieder grollte – die tiefe Stimme ist ihm dienlich, Wild zu täuschen, weil Bässe sich nicht orten lassen –, holte er die etikettlose (!) Flasche hervor: Selbstgebrannter offenbar. Immerhin hab ich einen vollständig klaren Kopf heute morgen, was eine wodkatypische Tugend ist, aber zu Afrika irgendwie nicht paßt. Doch wir hatten uns, nachdem der Europäische Gerichtshof das französische Burkaverbot bestätigt hat, das dadurch nunmehr für sämtliche europäischen Länder gilt, ziemlich heißgeredet nach dem, Teresa, in der Tat vorzüglichen >>>> Gazellenmahl: Ngaro wie die Löwin für das Verbot, ich, wie immer bei Verboten, dagegen. Nein, ich begrüße es nicht, daß man Frauen wegsperrt oder sonstwie ausschließt, ganz im Gegenteil, aber es werden mir unterdessen zu viele der Einschränkungen; die Erscheinungsformen von Leben werden ausgedünnt, die im kapitalistischen Interesse Gleichmacherei – ich werde darauf >>>> in meinem Vortrag morgen zu sprechen kommen – ist mir ungeheuer; es scheint gar kein Vertrauen auf unsere Kulturkraft mehr zu geben, auf ihre Selbstorganisation und Fähigkeit, Dogmen aufzuweichen; in Hessen, las ich nach, gibt es sogar ein Kopftuchverbot. Demnach dürfte man so berühmte Filme nicht mehr zeigen wie „Über den Dächern von Nizza“, worin Grace Kelly, nachmals Grazia von Monaco, ebenfalls ein Kopftuch trägt. Anstelle den fundamentalen Islam zu verstoffwechseln, wird er zementiert. Ich empfinde das als gefährlich. Dabei könnten wir ihm, was ihm fehlt, kulturell geben: eine Metaphysik. Die aber liegt nicht im Interesse der funktionalen Ökonomie. Usw. Auf diese Weise dreht sich die Schraube. Abgesehen davon ist ein solches Urteil eine Beschädigung des Toleranzbegriffes, der für die moderne abendländische Kultur grundlegend ist, bzw. war.
Aber das Urteil ist nun Fakt, und wer hier leben möchte, muß es akzeptieren. Mein Unbehagen, dennoch, bleibt. Wobei ich fast sämtliche Argumente gegen die Burka, das heißt: gegen die Totalverschleierung, nicht nur verstehe, sondern auch teile. Ausgeschlossen wird aber ein Raffinement, ein durchaus erotisches, im Umgang mit ihr. Ich erinnere mich sehr gut an den Campus von Bershe’wa, als ich dort, der Vortragswiederholungen leidig, rauchend saß und drei sehr hochgewachsene, pappelschlanke Frauen in vollkommenem Schwarz vorbeiflanierten, deren einer, den Blick auf mich gerichtet, „versehentlich“ der Gesichtsschleier fiel; schwarzflammende Augen, als hätten sie auf mich geschossen, ließen mich erstarren, ich konnte keinen Finger mehr rühren, saß wie eine Statue da, ins Eisherz getroffen. Schon war der Schleier wieder oben, alles ging vor sich ohne irgend einen Laut, und die drei Königinnen gingen nicht, nein schwebten davon. Sprachlos sah ich ihnen hinterher.
Es sind diese Möglichkeiten, um die ich uns zunehmend beraubt sehe.
Aber die Löwin hat selbstverständlich recht: Wer in unsere Kultur kommt und hier leben möchte, muß sie ganz ebenso akzeptieren, wie wir, wenn wir ins Ausland reisen, die dortigen Gepflogenheiten zu beachten haben. Mir gefällt alleine d a s nicht, dies mit Verboten durchzusetzen, anstelle mit eleganter Hand und dem Vertrauen in das, was uns eigen. Übrigens hat die Löwin auch damit recht, daß die Verschleierung >>>> keine Vorschrift ist, die im Koran steht. Genau hier wäre abendländisch anzusetzen: das erst einmal zu kennen, wogegen vorgegangen wird, und Auslegungsgespräche zu führen. Statt die Fronten aufzuweichen, befestigen wir sie.
*****

Mein Rückflug startet bereits heute abend, der Sechssitzer diesmal bis Dodoma, dann mit der Boeing nach Frankfurtmain und in den Zug. So werde ich morgen bereits gegen Mittag in Stuttgart sein und im Hotel oder, bei gutem Wetter, draußen vor einem Café gut Zeit haben, mich für den Abend vorzubereiten. Um 18 Uhr treff ich dann >>>> José F.A. Oliver, nach einer langen Zeit, auf den ich mich ausgesprochen freue; er hat diese Reihe im Stuttgarter Literaturhaus initiiert und trägt sie auch mit.
Hab ganz gut am Kreuzfahrthörstück gearbeitet gestern und werd damit gleich weitermachen, derweil die Löwin und Ngaro bereits auf die nächste Pirsch aufgebrochen sind; diesmal nicht zur Jagd, sondern „nur“ Sightseeing, auch ohne Jeep, einfach zu Fuß. Dann sei das Gewehr aber besonders nötig:


Unser „maior domus“ Ngaro (in
seiner Wildhüteruniform kurz vorm Aufbruch).

Er ist immer noch wegen des Leoparden beunruhigt, dabei pennt der tagsüber. Die beiden Geparden nicht, die mich jetzt immerhin in Ruhe lassen; auch ihre Flöhe haben sie wieder mitgenommen.Trotzdem jucken meine Waden. Das war früher schon bei meinen Hauskatzen so, daß deren Ungeziefer einen echten Narren an meinen Waden gefressen hatte, und an meinen Fersen.
So, Herbst, Schluß des Causierens. Ich bin nicht zum Plaudern hier, sondern zum Vögeln und zum, eben, Arbeiten.

[Philippe Schoeller. The Eyes of the Wind
für Violoncello und Orchester.)
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27 thoughts on “Das Burka-Verbot im zweiten Serengeti-PP, nämlich der Nummer 180: am Donnerstag, dem 3. Juli 2014.

  1. Ich wundere mich, Leser:innen, ein bißchen. Nämlich darüber, daß Sie sich nicht wundern, – also, wie ich eigentlich all diese >>>> Reisen finanziere mit meinen kargen Tantiemen. Das muß Ihnen doch vollkommen unglaubhaft sein, daß ich nun schon wieder in Afrika bin.

    Die Erklärung ist denkbar einfach: Weil meine Reisen ein Teil meines Berufes sind, kann ich sie schlichtweg von der Steuer absetzen. Das ist ein Privileg, das nur diejenigen genießen, deren Beruf die Freizeit ausschließt, die also alles, was sie tun, in ihren Beruf einströmen lassen, und zwar nicht nur als mehr oder minder maue „Inspiration“, sondern faktisch. Damit entfällt dann auch die Kategorie eines „Urlaubs“. Künstler, die es sind, sind immer Künstler, auch bei Tisch, auch im Bett, auch als Eltern, auch als Gäste-wo-auch-immer. Der Steuervorteil, so gesehen, ist dafür die Entgeltung. Künstler sind niemals privat.

    Gilbert Amy, Cellokonzert.
    1. Lieber Gause, das mit den Lappenschleusen funzt nicht mehr, seit sich, mit >>>> Argo, die Anderswelt schloß. Konsequenzen gezogen zu haben, heißt, sie zu ziehen. Außerdem lese ich nicht nur eBooks, sondern nach wie vor auch „richtige“ Bücher; warum soll ich das mit öffentlichen Verkehrsmitteln anders halten? Wenn Sie mögen, dürfen Sie das aber gerne Janusiaden heißen.

    2. Hm. Je länger ich lese (im Moment, endlich wieder, Argo), desto weiter öffnet die Anderswelt sich nun für mich. Dafür bin ich sehr dankbar, dass Sie mit dem Buch das Tor — zumindest mir — offen gehalten haben.

    3. S o herum stimmt es selbstverständlich. Jedes Buch (jede Erzählung) öffnet sich, wenn man es liest (sie liest; dies gilt auch für das Schreiben an etwas. Alleine deren Abschluß – zuendegeschrieben und weggelegt, bzw. das Buch ins Regal zurückgestellt zu haben – schließt es. Bücher alleine, als Gegenstände, sind tot wie ein Stein, auch, wenn sie sich sehr gut verkauft haben sollten.

      P.S.:
      („Natürlich“ gibt es auch Bücher, die, wenn man sie liest (schreibt), tot bleiben.

  2. Es gibt in Hessen kein allgemeines „Kopftuchverbot“! Lediglich Beamtinnen ist das Tragen des Kopftuches im Dienst verboten. Das wird mit der weltanschaulichen, politischen und religiösen Neutralität des Staates begründet, die von den Beamtinnen repräsentiert werden solle. Dazu kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich halte das „Kopftuchverbot“ auch in dieser Form für überflüssig. Diskriminierung von muslimischen Frauen, die das Kopftuch tragen, gibt es, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. Das erlebe ich jedes Jahr, wenn muslimische junge Frauen sich um eine Lehrstelle bemühen. Diese Diskriminierung hat jedoch nichts mit dem gesetzlichen Verbot für Beamtinnen zu tun.

    Auch ein gesetzliches Burka-Verbot muss es nach meiner Ansicht nicht geben. Ich selbst möchte jedoch mit Burka-Trägerinnen weder privat noch beruflich noch als „Kundin“ zu tun haben und würde mich auch weigern, mit einer in einem Team zusammenzuarbeiten oder eine Burka-Trägerin in einem Kurs zu unterrichten. Warum? Kommunikation funktioniert in vielerlei Hinsicht auch nonverbal und ich kann und will in einer persönlichen Zusammenarbeit darauf nicht verzichten. Ich denke, dass es vielen Menschen so geht und das Tragen der Burka aus diesem Grund die Trägerinnen in unserer Gesellschaft weitgehend isoliert.

    Unabhängig von gesetzlichen Verboten bleibt die Gegnerschaft zu patriarchalen Religionen/Religionsauslegungen, die den weiblichen Körper per se als „gefährlich“, „unrein“, „sündig“ wahrnehmen und ihn daher verhüllen und aus der Öffentlichkeit ausschließen wollen. Diese Denkweise fördert sexistische und frauenfeindliche Verhaltensweisen von Männern, wie ich leider jeden Tag feststellen muss. Das ist aber ein Kulturkampf, der jenseits von gesetzlichen Regelungen ausgetragen wird, und der im Übrigen mit derselben Härte gegen den Sexismus der kapitalistischen Werbeindustrie geführt werden muss, die den weiblichen Körper als Ware ansieht und nutzt.

    1. @MelusineB. Restlos einverstanden, mit der Ergänzung, daß unterdessen auch der männliche Körper als Ware angesehen und genutzt wird. Das aber gehört ins, wie unvergleichlich präzis Ernst Bloch es genannt hat, „Hauptbuch des Kapitalismus“. Alles wird Ware. Es ist dies die Logik der Äquivalenzform.

      Aber, das läßt mir Hoffnung, >>>> Lilith lebt, auch wenn viele das nicht mehr wissen (oder nicht wollen).

    2. P.S. Das mit den Beamt:inn:en ist immerhin nachvollziehbar, auch wenn das dann sämtliche religiösen Kennzeichnungen, also auch z.B. Kreuze und/oder die Kipa mit einschließen müßte. Keine Ahnung, wie das gehandhabt wird. „Wir“ stehen ja insgesamt vor dem Problem, daß der islamische Anteil an der (national, nicht kulturell definiert) deutschen Bevolkerung unterdessen ein signifikantes Ausmaß angenommen hat; in Paris, übrigens, ist fast schon die Hälfte aller Einwohner islamischer Glaubenszugehörigkeit. Nicht nur „minderheiten-demokratisch“ muß dies einen Reflex haben – was heikel ist, weil „der“ Islam die Trennung von Religion und Staat nicht vorsieht, übrigens auch der orthodoxe Mosaismus nicht. Diese Trennung ist bekanntlich eine erst neuzeitliche – aus meiner Sicht sinnvolle – europäische Entwicklung, die der Aufklärung zugerechnet werden muß, zu der eben auch der Toleranzbegriff gehört. Diese Toleranz ist eine gerade auch dem Gegner gegenüber zu leistende Haltung. Sie erfordert ein tätiges Umgehen, Akzeptieren und Aushalten von Ambivalenzen, – kurz: eine ganz persönliche Reife. Ohne diese geht unsere gesamte Idee eines demokratischen Staates den Bach runter.

    3. @MelusineB Ich habe mir Ihre Argumentation in Ruhe angesehen und gewissenhaft nachvollzogen. Sie enthält eine wesentliche Unschlüssigkeit. Ihre Argumentationskette sieht so aus:

      .) die Burka verdeckt den sichtbaren Teil der Kommunikation
      .) auf diesen Kommunikationsanteil wollen Sie nicht verzichten
      .) deshalb meiden Sie den Umgang mit Burkaträgerinnen gänzlich
      .) Sie vermuten sich in Gesellschaft vieler Menschen, denen es ebenso geht
      .) daraus schließen Sie, dass das Tragen der Burka die Trägerinnen weitgehend isoliere

      Die Schlussfolgerung ist unzutreffend – nicht das Tragen der Burka isoliert, sondern Ihre persönliche Präferenz, welche von vielen Menschen geteilt wird, wie Sie vermuten. Die Aversion gegen ein ungewöhnliches Kleidungsstück kann aber keine taugliche Begründung dafür leisten, die uneingeschränkt verbleibenden Übertragungskanäle nicht zu nutzen: Wort, Klang, Rhythmus. Auch dann nicht, wenn diese spezielle Aversion von vielen geteilt wird. Die Gesellschaft betreibt Exklusion.

      Dem stelle ich gegenüber, dass Sie bei anderer Gelegenheit zum Tatbestand der Vergewaltigung zurecht monierten, dass Richter allzu oft Verständnis zeigten für die „Interpretationsprobleme“ (Schwierigkeiten) der männlichen Täter. Es stimmt, dass häufig die [erotisch stimulierende] Kleidung der Opfer von den Tätern verteidigend ins Treffen geführt wird. Opfer erleiden durch das Verständnis doppelten Schaden, wie Sie ebenso zurecht attestierten. Sie bezeichneten dies als „normal“ für eine patriarchale Gesellschaft.

      Mit Ihrer Aussage, das Burkatragen führe zu Isolation, begeben Sie sich also in einen unauflöslichen Widerspruch. Das Tragen von Kleidung – das ist nämlich der Kern – führt zu Verhaltensimpulsen in der Umwelt. Von den Konsequenzen daraus können Kleidungsträgerinnen nicht freigestellt und gleichzeitig damit belastet werden. Soweit zur Logik.

      Ihre Präferenz entspricht, und das ist der verstörende Teil an Ihrer Argumentation, Ihrem eigenen Bild von einer abzulehnenden patriarchalen Gesellschaft, obgleich Sie diese als überwunden erkennen.

    4. @schlavmeyer Um ehrlich zu sein: Es empört mich durchaus, wie Sie in Ihrer Argumentation Ignoranz (meinerseits gegenüber Burka-Trägerinnen) mit Vergewaltigung/sexuellen Übergriffen von/auf Frauen in „erotisch stimulierender Kleidung“ vergleichen. Da ist Ihnen, finde ich, einiges sehr durcheinander geraten.

      Frei gewählte Kleidung, egal welche, setzt keine Rechte von niemandem gegenüber einem/einer anderen oder entzieht sie.

      Deshalb, genau deshalb bin ich ja auch gegen ein Burka-Verbot, genauso wie gegen das Kopftuch-Verbot für Beamtinnen.

      Kleidung setzt aber Zeichen und diese werden gelesen. Klar, können Sie sagen, der heterosexuelle Mann bezieht das Zeichen „stimulierende (??????)“ Kleidung auf sich und reagiert darauf. Und die Melusine reagiert halt auf das Zeichen „Burka“. So kommt der Vergleich zustande, denk´ ich. Und was die Reaktion ist, das ist dann halt bei manchem heterosexuellen Mann der Übergriff (verbal oder handgreiflich) und bei der Melusine die Ignoranz, das Ausweichen.
      Fällt Ihnen da nix auf?

      Vielleicht nicht, dann sollten wir diese „Diskussion“ an dieser Stelle beenden.

      Ansonsten: Selbstverständlich kann es sein, dass ich das Zeichen „Burka“ falsch lese. Meine Interpretation ist: Diese Person möchte in der Öffentlichkeit nicht als Individuum gesehen/wahrgenommen werden. Sie schließt sich hinter ihrem Gittervorhang gegen die Außenwelt ab, aus welchen Gründen auch immer. Darauf reagiere ich, aus meiner Perspektive, angemessen, indem ich ignoriere. Vielleicht möchte die Person aber wahrgenommen werden, über ihre Stimme, den Rhythmus oder was sonst. Dann freilich, wenn eine solche Burka-Trägerin auf mich zu käme, müsste ich meine Haltung ändern, mich überraschen lassen. Und das täte ich auch.

      Ähnlich ist es mir erst kürzlich mit einer jungen Frau ergangen, die den Hijab neuerdings als schwarze Ganzkörperverschleierung (allerdings mit freiem Gesicht) trägt. Ich habe sie gefragt, warum sie sich für diese Kleidung entschieden hat, von der sie ja wissen kann, dass sie irritierend auf viele wirkt (auch, übrigens, auf sehr viele Muslime). Und ihre Antwort war interessant: Sie will diese Irritation und mit ihr Aufmerksamkeit für ihre Religiosität, die durch diese Kleidung „stärker“, „deutlicher“ zum Ausdruck komme. Deshalb fände sie es auch schön und wichtig, wenn Männer lange Bärte trügen. Darüber haben wir uns lange unterhalten, durchaus auch sehr kontrovers. Sie will sich mit dieser Kleiderwahl also „herausheben“ und „kenntlich machen“, allerdings sind die Reaktionen, die sie erfährt, eher gegenteilig: Die meisten, auch Muslime, weichen aus, wollen nicht in eine Debatte über die „richtige“ oder „bessere“ Religiosität gezogen werden. Für meine Nachfrage war sie daher fast dankbar. Andererseits: Mir fällt es immer noch schwer, ihre Entscheidung zu verstehen, nicht aber, sie zu akzeptieren.

      Das heißt: Jemand der sich so kleidet, will in der Regel (wenn wir von der Freiwilligkeit ausgehen) deutlich ein Zeichen setzen. Es steht den anderen, die dieses Zeichen lesen, frei, darüber ins Gespräch zu kommen oder auch das Zeichen, wenn es sie nicht interessiert, zu ignorieren. Nicht frei steht es ihnen, das Zeichen als Einladung für Übergriffe oder Beleidigungen ihrerseits auszulegen.

      Ich finde nach wie vor Gespräche mit Menschen, die sich verhüllen (das muss keine Burka sein), unangenehm und gehen ihnen oft aus dem Weg, auch z.B. gelegentlich im Netz mit Menschen, die sich eine falsche Identität zulegen oder aus der Anonymität heraus agieren.

      Dennoch würde ich jederzeit für das ***Recht*** auf Anonymität (auf der Straße und im Netz) streiten. (Ein sehr guter Text zum Thema findet sich hier: http://www.verfassungsblog.de/der-unendliche-raum-der-geselligkeit/#.U70H6l7s_qE )

      Wer sich allerdings verhüllen will (mit einer Burka oder in anderen Öffentlichkeitszusammenhängen mit anderen Mitteln), der oder die muss eben auch darauf gefasst sein, dass die Kommunikation darunter leidet oder abgebrochen wird. Denn ich glaube – abweichend von mancher deoontologisch sich herleitenden Kommunikationstheorie – nicht an einen gelingenden Austausch logischer Argumentationsketten durch „reine“ Vernunftswesen jenseits von Beziehungen. Der Aufbau von Beziehungen erfordert jedoch ein gewisses Maß an Offenheit.

      Dass es Kulturen gibt, die Frauen diese Offenheit verwehren und sie daher aus der Öffentlichkeit (mit Hilfe von Kleider- oder anderen -geboten) auszuschließen versuchen, finde ich bedauerlich. Ein freiwilliger Verzicht auf diese Offenheit (und damit den Aufbau von Beziehungen) steht jedoch jedermann und jederfrau jederzeit zu. Manchmal macht es durchaus Sinn, Beziehungen abzubrechen oder zu unterbinden, manchmal ist es sinnvoll, sich als Gruppe abzugrenzen (z.B. kann es bei bestimmten Themen durchaus sinnvoll sein, in bestimmten Phasen geschlechterhomogene Gruppen zu bilden, um weiterdenken zu können, statt sich in den immer wieder gleichen Antagonismen zu verstricken.)

      Auch Burka-Trägerinnen haben dieses Recht, sich abzugrenzen. Sie haben selbstverständlich auch das Recht, auf andere zuzugehen, sich kenntlich und verständlich zu machen. Ich muss zugeben, dass ich das noch nicht erlebt habe. So selten sind mir Burka-Trägerinnen begegnet, nicht eine hat je das Wort an mich gerichtet. Als Kursleiterin allerdings möchte ich immer noch niemanden unterrichten, der/die sich vor mir verbirgt. Das gilt auch für andere Formen der Vermummung.

    5. Ihre Empörung, gnädige Frau, tut nichts zur Sache.

      Ignoranz ist, darauf lege ich großen Wert, mit Ablehnung bzw. Ausgrenzung nicht gleichzusetzen. Ihre Abwehr mit diesem Begriff bleibt folglich unwirksam. Die markierte Unschlüssigkeit bzw. Widersprüchlichkeit – kein Jota mehr habe ich angesprochen – kann indes auch durch Bestemm nicht geheilt werden.

      Ein Wort noch zur Qualität schriftlicher Gesprächsführung: Meine Ansprüche daran sind höher, als Sie in Ihrer Einlassung erkennen lassen. Sie wollen sich also etwas mehr bemühen oder es gleich bleiben lassen.

    6. @MelusineB und Schlavmayr. Bitte nicht der Netz-Dynamik gegenseitigen Verletzens auf die Rutsche springen! Ich schätze Sie beide, und Melusine, die ich gut kenne, ist eine stets genaue Denkerin. Deshalb trifft der Einwand eines aussagelogischen Fehlers um so stärker. Wie auch umgekehrt. Es wäre nur schade, wenn das dann, Kränkungen, den Fortgang des Gespräches beeinträchtigte. Sie tun das meiner Erfahrung nach gerade da sehr leicht, wo die Disputanten strukturell sehr ähnlich sind. Das ist eine besondere Bizarrerie von Kommunikationen im Netz.Wo wir verletzt werden können, zeigen oft nur die in diesem Medium ausgesperrten Gesten und Blicke, ja Atmer.

    7. Ach, ich bin gar nicht so logisch, ANH, – und verehre die Logik auch nicht so arg.
      Eher liegt mir an Beziehungen. So auch – und nur das schmerzt – an der zu @schlavmayr (den wir auch unter anderen Namen schon kennenlernen konnten).
      Es ist dies „Gespräch“ in gewissem Sinne eine Illustration dessen, was ich versuchte zu erklären (wobei ich aber offenbar scheiterte): dass es auf Beziehungen ankommt und darauf, wie und ob diese gelingend gestaltet werden können – und gewollt werden. Dazu kann niemand einen oder eine zwingen, das zu wollen – ganz jenseits von Fragen des „Rechts“ (von denen ich ja auch weg zu kommen wünschte).

      @schlavmayer. Es tut mir leid, dass ich Ihren Ansprüchen nicht genügen kann. Dieser Vorwurf trifft mich indes weniger als der Ton.

      Ich will auf diese Rutsche nicht springen, weil ich Sie doch schätze.

    8. Mitnichten erhob ich einen Vorwurf.
      Ich fällte ein Urteil und stellte eine Forderung.
      (bin des sprachlichen Missbrauchs endgültig überdrüssig)

    9. Sehr geehrte Frau Barby, beim Auslöschen meiner Netzspuren habe ich dieser Tage auch ein Emailkonto entfernt, welches ich seinerzeit einrichten musste, um selbst gebastelte Youtube-Filmchen in die Netzwand flechten zur können. Ich hatte dieses Konto niemals zur Kommunikation genutzt. Umso mehr war ich überrascht, darin eine von Ihnen durch besondere (und sehr freundliche) Netzaktion initiierte Nachricht vorzufinden. Sie lungerte dort wohl ein Jahr lang unentdeckt herum.

      Ich spürte geradezu körperlich den Schlag, mit dem mir Ihr am Rande der Bräsigkeit dahin schrammender Duktus in den letzten Wochen plötzlich plausibel erschien – hüben wie drüben. Nun konnte ich endlich auch meine Ratlosigkeit darüber ablegen, dass der Austausch von Emails ebenfalls vor etwa einem Jahr endete. Darüber ist nicht mehr zu spekulieren, soviel ist klar.

      Als noch zu lösende Aufgabe bleibt mir indes, meine eigenen Handlungsalternativen gedanklich zu explorieren. Eine solche liegt, weil trivial, auf der Hand: Ich hätte damals schon den Grund für das Verstummen nachfragen können. Doch bin ich mir sicher, dass noch weitere Alternativen aus der gegebenen Situation ableitbar sind. Außerdem interessiert mich in der vertiefenden Überlegung, welche Präsuppositionen im Verlauf der vergangenen zwölf Monate Wirkmächtigkeit entfaltet haben. Das Ergebnis ist ja, wie wir beide gewiss übereinstimmend festgestellt haben, vollkommen inakzeptabel.

      Beziehungen werden von allen daran Beteiligten gestaltet durch Motivation, Überzeugung und/oder Bedrohung. Ich habe mich auf die Überzeugung festgelegt. Vögeln ist für mich keine Option mehr, daher entfällt für mich diese spezielle Seite der Motivation in Bezug auf Frauen – einerlei, ob gebunden oder ungebunden. Bedrohung (als übergeordneter Begriff für emotionale Übergriffigkeit) ist mir zudem nur in Gestalt der Spiegelung zugänglich und damit für mich ebenfalls nicht verfügbar als proaktiv formendes Beziehungselement. Bleibt somit nur die Überzeugung, in der es mir auf Schlüssigkeit und Widerspruchsfreiheit ankommt. „Sauberes Denken“ ist tatsächlich alles, was mir verblieben ist.

      Um meinem eigenen Anspruch gerecht zu werden, bemühe ich mich (manchmal besser, manchmal leider nicht so gut gelingend), mich allgemein anerkannter Denkregeln zu befleißigen. Diese Haltung strebt, wie ich ohne zu zögern einräume, mitunter recht rasch einem eng geführten Diskurs zu. Man kann das schätzen oder strikt ablehnen, gar keine Frage. Beides nebeneinander geht sich aber nicht aus – den eng geführten Diskurs mit dem rhetorischen Mittel der Bedrohung abzulehnen und dann dessen Verschwinden aus der Bloglandschaft zu beklagen, wie ja ebenfalls in dieser Bloglandschaft erfahren werden kann.

      Dem beschriebenen Beziehungsgeschehen steht gegenüber das gerade in der literarischen Schickeria sorgsam gepflogene affirmative Aufsagen versprengter Wissenspartikel, bar jeglichen Erkenntnisstrebens und konstruktiver Beziehungswirkung. Es mag ohne weiteres als Bräsigkeit meinerseits interpretiert werden, dass ich darin keinen intellektuellen Nährwert zu entdecken vermag und folglich auch nicht zur vielleicht insgeheim erstrebten Anerkennung fähig bin. Muss ich leben mit. (doch wer legte schon Wert auf Anerkennung von meiner Seite, einem hilfsarbeitenden Tagelöhner?)

      Dass ich diese meine Überlegungen gerade hier in DieDschungel ausbreite, hat einen triftigen Grund: Das Leiden des „Nikolai Alban Herbst“, wie er jüngst von ausgewiesen sachverständiger Seite angesprochen wurde, als verbannter (keineswegs verkannter) Poet erschloss sich mir nicht qua Einfühlungsvermögen. Sondern durch stringente Anwendung von Denkregeln. Logik.

      Ein lieber Freund meinte im Zuge eines Telefongesprächs kürzlich erst, dass mit Logik nicht weit zu kommen sei – und bat mich zweidrei Sätze später darum, meine ihm zuvor übersandte Email „mit eigenen Worten“ wiederzugeben. Mittlerweile akzeptiere ich, mich ergebend, diesen Umstand widerspruchslos und richte mich in der Eremitage behaglich ein. Denn des Freundes zutreffende Feststellung wirkt sich unzweifelhaft auch auf den sozio-ökonomischen Status aus, dem ich mich ebenfalls zu fügen habe, wollte ich nicht daran zerbrechen.

      Ich habe mich im Lichte dieser Erkenntnisse dazu entschlossen, mit meiner eigenen Verrücktheit keine zusätzliche Verwirrung in der Netzwelt anzurichten. In diesem Sinne deponiere ich ein freundlich gestimmtes und versöhnlich gemeintes „Haben Sie’s gut und leben Sie wohl“.

      Ihr
      schlavmayr

    10. @Schlavmayr: „Bulle“. Ich bin darauf nicht gekommen, aber Sie haben recht: Das Wort „Bann“ trifft den Sachverhalt sehr viel klarer als das mißdeutige und das, auch da haben Sie wahrscheinlich recht, ganz falsche „verkannt“. Der Bann – vergleichbar der päpstlichen Bulle des Mittelalters – rührt ja eben aus einer Nicht-Verkanntheit her; die verbannen, sehen oder spüren etwas sehr Zutreffendes. Genau das e r f o r d e r t, aus ihrer Sicht, den Bann. Mein (Selbst)Anspruch, ein freier Mann zu sein, steht insofern zumindest am Ende eines Beines auf einem Teufelshuf. Dies paßt ins Bild.

      Nur ein kleines Nachwort, bitte: ob jemand Hilfsarbeiter, Tagelöhner oder gar beides zugleich sei, gibt keinerlei Auskunft über seine Kompetenz – genau so wenig, wie, ob jemand Chef eines internationalen Feuilletons oder Erster Bürgermeister einer bedeutenden Hauptstadt ist. Daß man Funktion mit Kompetenz verwechselt und Macht mit tatsächlicher, guter, Autorität, ist ein immerwährendes Übel.

  3. @Burka-Verbot Ein von den Mainstream-Medien gepushtes Nicht-Thema ist das. Von einem durch den EGMR bestätigtes Burka-Verbot kann nicht einmal im entferntesten die Rede sein. Der EGMR erklärte ausdrücklich, dass selbstverständlich auch in Frankreich Frauen in der Öffentlichkeit religiöse Kleidung tragen dürfen – solange das Gesicht sichtbar bleibt.

    Das bekämpfte französische Gesetz benennt keineswegs konkrete Kleidungsteile, sondern verbietet generell das Tragen von Kleidung, „die dazu bestimmt ist, das Gesicht zu verbergen“. Es handelt sich also um ein profanes Vermummungsverbot. Dieses hielt der EGMR indes für vertretbar, weil die Verhältnismäßigkeit gewahrt sei, wie begründend ausgeführt wurde.

    Im Diskurs zu verhandeln wäre also auf Grundlage der Fakten, ob ein „öffentliches Interesse“ an jederzeitiger Identitätsfeststellung zu rechtfertigen ist. Und kein Beistrich mehr. Dann käme man auch ab vom Tunnelblick, der von Medien unglaublich wirksam inszeniert und höchst erfolgreich verkauft wird. DIESER Mechanismus ist gesellschaftsgestaltend – nicht aber die Burka im europäischen Straßenbild. Er führt nachweisbar dazu, dass explizit die Burka diskriminiert wird, mit deren Trägerinnen man nichts zu tun haben wolle, wie sogar hier gemeint wird. (ich stelle dazu mal die [rhetorische] Frage, ob auch Sonnenbrillenträger:innen der Umgang verweigert wird). Gleichzeitig wird von den Nachrichtenkonsument:innen kritiklos hingenommen, dass in politisch-gewalttätigen Auseinandersetzungen Vermummte interviewt werden. Von öffentlich-rechtlichen Medien. Deutschen, wohlgemerkt.

    Ich stelle nüchtern fest: öffentlicher Diskurs findet schon seit geraumer Zeit nicht mehr statt. Wir haben uns dazu beschieden, über private Präferenzen zu parlieren. Ist auch vollkommen in Ordnung. Nur bewusst sollte es uns sein. Das Gespräch über ethische Grundsätze funktioniert gänzlich anders. Allerdings wird’s nach meiner intensiven Beobachtung nicht mehr beherrscht. Über Postulate wird nicht hinausgekommen.

    1. An einen Zusammenhang mit dem Vermummungsverbot. Habe auch ich sofort gedacht. Mich interessieren nur andere – eben nicht grundlos, sondern absichtsvoll von den Medien inszenierte – Zusammenhänge und Grundfragen. Imgrund müßte man hier auch die Frage stellen, inwieweit es zulässig sei, daß sich Frauen des orthodoxen Judentums das Haar scheren dürfen – auch sie sind geprägt worden-, was allerdings durch Perücken unsichtbar gemacht wird.

      Interessant, bei Ihnen weitergedacht, ist, daß Kampfeinheiten der SZKs selbstverständlich widerspruchslos vermummt sein dürfen und sollen. Die De-Anonymisierung gilt offenbar nicht für die. bzw. bestimmte Exekutiven. Staatliche Gewalt darf sich unsichtbar machen.

    2. zur Zulässigkeit von religiös-rituellen Handlungen im allgemeinen Als ich Ihre Fragestellung las, kam mir spontan die – ich habe den korrekten Ausdruck nachgeschlagen – „Mikwe“ in den Sinn. Derer bedienen sich gläubige Männer wie Frauen, um rituelle Reinheit zu erlangen. Mit welchem Recht nun wollten anders Gläubige über die Zulässigkeit einzelner Rituale z.B. im orthodoxen Judentum befinden?

      Die Antwort darauf ist so kurz wie einfach: mit gar keinem. Denn die Frage nach der Zulässigkeit – ich hebe den Gedankengang von Ihrer Einlassung verallgemeinernd ab – kommt auf einem fundamentalen Denkfehler daher geritten. Der Denkfehler besteht namentlich darin, sich beispielsweise auf den Zustand der „Unreinheit“ zu kaprizieren und damit diskriminierende Vorstellungen zu verbinden, welche mit dem praktizierten Glauben nichts zu tun haben. Dabei wird aber schmerzhaft kurzsichtig übersehen, dass religiöse Rituale als verlässliches Instrumentarium aufgefasst werden können und müssen, um vom einen in den anderen Zustand überzugehen. Das Ritual im einzelnen hat also eine Transformationsfunktion, die unter daran Glaubenden als gültig anerkannt ist. Man kann also, wenn Sie so wollen, das Ineinandergreifen von Ritualen als eine besondere Art von „endlichen Automaten“ betrachten. Mit der religiösen Pflicht zum Ritual geht noch dazu untrennbar einher das Recht auf Anerkennung der Transformationswirkung der vollendeten rituellen Handlung. Das ist innerhalb von intakten Glaubensgemeinschaften generell unbestritten und bleibt von „Nicht-Gläubigen“ unverstanden.

      In Diskussion gezogen werden kann dagegen, welchen Beitrag religiöse Rituale wie auch – aus gegebenen Anlass – uniforme Kleidung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema wollte ich hier nicht vom Zaun brechen. In eine laufende Verhandlung würde ich allerdings die kontrastierende Frage einbringen, welchen Ritualen der ausgesprochen neoliberal geprägte Kapitalismus anhängt. Im Gefolge dieser meiner Frage warteten geduldig einige veritable „Schocker“ auf ihren Auftritt.

      Ich vertrete überdies die Auffassung, dass Toleranz gegenüber fremden Ritualen nicht angemessen ist. Toleranz trägt per definitionem Ablehnung in sich. Grundlegend durchdacht gelangt man hingegen widerspruchsfrei zu Akzeptanz und ist dadurch von inneren Konflikten befreit. Die daraus resultierende entspannte Umgangsmöglichkeit mit fremden Ritualen oder sonstigen Uniformitäten ist nicht zu verachten.

    3. Der westliche Universalismus ist eine Tarnkappe höherer Ordnung, unter welche sich unterzuordnen über kurz oder lang niemandem erspart bleibt. Der Rest ist Ethnologie.

    4. Verbindliche religiöse Erfahrungen werden nämlich im zentralen Kraftraum des 21.Jahrhunderts gar nicht gemacht. Es ist ein historischer (und theologischer) Analphabetismus zu glauben, die in Rede stehenden Kostümierungen seien etwas anderes als eine hochtragende ideologische Zumutung
      Einige sagen jetzt: woher wissen Sie das? Können Sie in die Köpfe hinein sehen?
      Darauf antworte ich: ja sind Ihnen nicht die Preisschilder an den Schuhsohlen aufgefallen? Haben Sie nie Max Weber gelesen? Sollte Literatur und Kunst der Moderne von Idioten verfertigt worden sein?
      Ach so, Tarnkappe! Aber natürlich gibt es eine alles Besondere ausblendende Identität des Inklusiven.

    5. Sie haben meinen oben stehenden Text entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Daraufhin wohlfeiles Geschwätz darunter zu pappen, halte ich für außerordentlich unhöflich, mit Verlaub.

    6. Halten Sie die von Ihnen da oben eingestellte Miszelle wirklich für derart umwerfend, dass meine Worte dagegen nur gleichsam Pappmasche`? Schade. Wo ich Sie doch nur etwas aufmuntern wollte – mit Esprit! Trinken Sie einen drauf.

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