(…)
Musik: O-Ton Schubert mit Stimmgeräuschen. Und das dann „zurück“ ins Meer fließen lassen.
Sprecher 2 Ich will im Licht sein und an der Luft. Zurück in die Vergangenheit meines Schreibens: Bleistift und Notizbuch. Es ist so warm geworden, daß ich mein Hemd übern Kopf ziehe. „Don‘t do it!“ rufen mir von ihren Liegestühlen drei alte Damen zu, und amüsieren sich. Indessen Lanmeister, denke ich mir, vor der direkten Anstrahlung auf der Hut ist,
Sprecher 1 der ihm, ohne daß er oder wer andres es sah, am Bootsdeck im Rücken saß, genau dort, wo die drei Damen immer noch weiter kicherten.
Sprecher 2 Die Wolken hängen als eine Flotte dunkler, aneinandergerückter Zeppeline über der See; die Sonne lassen sie nur manchmal zu uns herunterblicken und immer nur kurz: eine Seeblockade zur Luft.
Lanmeister In die Strukturen der Wogen versinken.
Sprecher 2 Es gibt Rutschen gleich gestraffter Seide, hochpolierte, wie glattes Metall. Dazu über Strecken sich erhebende Bergzüge, nicht eine einzige krisslige Unruh auf den Pässen. Dann wieder Wogen aus einem mit Silber bedampften Blei, über dem der Gischtschnee wirbelt. Auf Hunderte Seemeilen Krönchen dahinter. Und wenn wir uns
Sprecher 1 dachte Gregor Lanmeister
Atmo: O-Ton Meeressirren
Lanmeister gehoben von einem Wogenpflug, wieder hinabsenken, schäumt es unweit vom Berg weg:
Sprecher 2 dann hebt ein ungeheures Sirren an, wieder und wieder, das sich aufs Gleichmaß des Brandungsrauschens senkt – oder sich aus ihm erhebt, es ist nicht zu sagen -. Das wiederum Ton in Ton mit dem unendwegten Stampfen des Motors.
Atmo: Meeressirren und Schiffsmotor
Sprecherin Schweigen, ständig
in schweigendem Deutsch.
Sprecher 1 Wer dem Meer und dem Motor lange genug lauscht, vernimmt ein immer gewaltigeres Tosen
Sprecher 2 auf der Fahrt in Gregor Lanmeisters zufrieden stillen Tod.
Lanmeister Ich liebe dieses sanfte hohe Wiegen.
Sprecher 2 Immer hat er gedacht, daß sie einander erkennten.
(…)
Das hört sich gut an. Man muss mehr lesen. Nach der ersten Welle wartet man auf die nächste usf. Aber das war schon eine Welle, und was für eine! Ich denke an „das trunkene Schiff“, oder an etwas, das darauf hinaus läuft.