Abschied von Amelia. Nave onirica, amerina (8). Für Amelia: Traumschiff (17), Aus dem Typoskript (6) als ein Dank an Helmut Schulze. PP219: Dienstag, der 2. September 2014.


(Die letzte hier bei >>>> parallalie, nämlich am
Abend des ersten Septembers geschriebene Szene,
Buchseite 152, ungefähr:)

(…) Zwischen diesen Wogenbergen strudelten tiefe Kessel von einer in ihrer Rundheit fast mathematischen Reinheit, wozu das tiefstes Montagmittagsblau die von Krönchen aus Scheinschnee geschmückten Seiden spannte. Als etwas zu mir heraufrief, ein Stimmchen, wahrhaftiges Stimmchen. Ich konnte aber nicht aufstehen allein ohne Hilfe, nur mich ein wenig recken, aber doch, erinnerte ich mich, doch, du kannst das jetzt, hast doch nun diesen Stuhl. So daß ich ihn ganz an die Reling rollte und die kleine Reiterin wirklich sah, wie sie einer der Wogen die Sporen gab und sich hinauftragen ließ, wobei sie mir winkte, so daß ich sofort dachte, die kann nur ich alleine sehen, weil sie möchte, daß ich zu ihr komme. Und momentlang meinte ich, das vielleicht auch zu schaffen. Ich müßte mich nur an der Reling festhalten und dann ihr hochziehen, dazu bräuchte ich gar nicht die Beine. Und wäre ich erst einmal oben, die Reiterin winkte und winkte, müßte ich nur noch die Brust ein ganz klein bißchen nach vorne schieben. Den Rest dann besorgt schon das Meer. Aber damit es das kann, braucht diese Reise, dachte ich, eine Art Weisheit, die den Schmerz, den Verlust, die Getrenntheit und aber auch jedes unerreichte Wollen in einer in sich selbst ruhenden Zuversicht auflöst, ohne jedoch den Schmerz und Verlust zu verleugnen, und auch die Erfüllungen nicht, die uns zuteil geworden sind wie Petras und mein erster Kuß und wie immer weiter, wenn ich, Lastotschka, Dich spielen höre, zum Beispiel. Und weil ich nun aber sitzenblieb und schon wieder nur nachdachte, anstelle es wirklich zu versuchen, wirklich dem Meer entgegenzukommen, ward es die kleine Meerjungfrau leid. Meines Zögerns ward sie leid, auch meines Jammers, so daß sie einfach nicht weiterwinkte und ich sie gar nicht mehr sah, nur die Wellen. Die Wellen sah ich, die Sprühgischt. Darauf aber immer nur weiter die Regenbögen, die nichts als hellichte Irrlichter waren.

(…)


>>>> Traumschiff 18
Traumschiff 16 <<<<
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Des Flughafens Fiumicino Traumschiff, 10.40 Uhr.

(18.04 Uhr, Arbeitswohnung.
Erwin Schulhoff, Dritte Sinfonie.)

Zurück. Ich habe tatsächlich am Flughafen am Roman gearbeitet und abermals und weiter während des Fluges. Nicht so viel wie in den zwei Wochen zuvor, aber immerhin fiel ich nicht raus. Hier dann sofort die Romandatei neuerlich geöffnet. Aber es war erst einmal die WiederNormalität zu besorgen, auspacken, Post, mein Sohn, der in einem irre schicken Jackett erschien. Jetzt aber wenigstens noch ein Stunde etwas auf das Traumschiff zurück:

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