Die ersehnte Frau und ich liegen beieinander. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, nur geschrieben. Wobei sie sich, spürte ich, in den vergangenen Wochen entfernt hat. Ihre Nachrichten waren spärlich geworden, vor allem kühler als zuvor. — Wir ruhen auch nur.
„Irgendetwas hat sich verändert“, versuche ich vorsichtig, habe meine Ahnungen.
Sie möchte erst nicht sprechen. Dann aber sagt sie: „Wenn ich meinen Change“, (seltsamer Sprachgebrauch, denke ich, er widerspricht ihrer Art), „auf den Punkt bringen will, muß ich sagen: Meine Menstruation läuft nur sehr dünn.“ Wörtlich so, der letzte Satz, traumwörtlich.
„Aber sie läuft?“ frage ich und will noch nachfragen: ‚Und dann? Wenn das Kind da ist, was wird dann?‘ Doch wache vorher auf.
Setze mich und will mich aber sogleich noch einmal zurücklegen, möchte eine Antwort auf meine Frage. Ich weiß ja, wie kompliziert solch eine Situation für sie würde, wollte ihr auch deshalb versichern, daß es für mich kein Grund wäre, unsere Verbindung zu beenden, wenn da ein neuer Mann sei, sondern daß ich verläßlich ihr zur Seite stünde, falls und sowie sie mich brauche. Liebe i s t so. Doch da begreife ich – da erst –, daß der Dialog das eben war, ein Traum. Und erhebe mich, um die Pavoni einzuschalten und das Espressomehl zu mahlen, bevor ich es ins Trägersiebchen löffle.
(Jetzt, da ich dies niederschreibe, kommt mir der Gedanke, daß sie auch etwas anderes gemeint haben könnte, als schwanger zu sein. Aber dafür, fürs Klimakterium also, ist sie entschieden zu jung. Man muß sie nur mal ansehn.)