7 thoughts on “Kinderhaß aber bleibt. Argo. Anderswelt. (232).”
Irgendwie kryptisch “Eines der wenigen Naturgesetze, die in der Literatur wirken: Je kürzer ein Text ist, desto wichtiger ist jedes einzelne Wort.”
Katja Lange-Müller
Doch. Aber keiner, der in der frühen Kindheit zugefügt wurde. (Die Zusammenhänge werden nicht erkannt. Der Haß pflanzt sich ins Grundgefühl – und keine Ratio weiß ihn wieder zu entfernen. Er ist chronifiziert wie eine Krankheit, deren Ursache sich längst aufhob.)
Nein. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Als ich Abendgymnasium machte, um 1980, jobbte ich in einem Unternehmen, das Magnetbänder von Firmen zu dem zentralen, der Uni angeschlossenen Rechenzentrum brachte. Es gab in dem Unternehmen einen mir widerlichen Buchhalter; ich war ihm ebenso widerlich. Die Dynamik eskalierte. Da setzte ich mich hin und schrieb einen Roman: um den Mann zu verstehen. Das wurde >>>>DIE BLUTIGE TRAUER DES BUCHHALTERS MICHAEL DOLFINGER. Tatsächlich v e r s t a n d ich den Mann im Prozeß meiner Arbeit, und es wurde ein Trauerbuch. Aller Groll war gelegt und in eine Form von Mitleid umgeschlagen.
Dieses ist bei Kinderhaß nicht möglich. Da kann man Mitleid empfinden und z u g l e i c h hassen, weiterhassen: denn das ausgelieferte Kind, das man war, wird man für alle Zeiten weiterbleiben, auch dann, wenn Zusammenhänge erkannt und eine, sagen wir, selbständige Position im sonstigen Leben erreicht ist. Was darum Eltern Kindern antun, ist nicht rückgängig zu machen und wirkt in ihnen bis zu ihrem Tod weiter.
Irgendwie kryptisch “Eines der wenigen Naturgesetze, die in der Literatur wirken: Je kürzer ein Text ist, desto wichtiger ist jedes einzelne Wort.”
Katja Lange-Müller
@ stulli. Katja ist nett. Ein guter Mensch. Ich meine das ohne Rancune.
haß generell heilt nie …
Doch. Aber keiner, der in der frühen Kindheit zugefügt wurde. (Die Zusammenhänge werden nicht erkannt. Der Haß pflanzt sich ins Grundgefühl – und keine Ratio weiß ihn wieder zu entfernen. Er ist chronifiziert wie eine Krankheit, deren Ursache sich längst aufhob.)
also aller haß ist kinderhaß?
Nein. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Als ich Abendgymnasium machte, um 1980, jobbte ich in einem Unternehmen, das Magnetbänder von Firmen zu dem zentralen, der Uni angeschlossenen Rechenzentrum brachte. Es gab in dem Unternehmen einen mir widerlichen Buchhalter; ich war ihm ebenso widerlich. Die Dynamik eskalierte. Da setzte ich mich hin und schrieb einen Roman: um den Mann zu verstehen. Das wurde >>>>DIE BLUTIGE TRAUER DES BUCHHALTERS MICHAEL DOLFINGER. Tatsächlich v e r s t a n d ich den Mann im Prozeß meiner Arbeit, und es wurde ein Trauerbuch. Aller Groll war gelegt und in eine Form von Mitleid umgeschlagen.
Dieses ist bei Kinderhaß nicht möglich. Da kann man Mitleid empfinden und z u g l e i c h hassen, weiterhassen: denn das ausgelieferte Kind, das man war, wird man für alle Zeiten weiterbleiben, auch dann, wenn Zusammenhänge erkannt und eine, sagen wir, selbständige Position im sonstigen Leben erreicht ist. Was darum Eltern Kindern antun, ist nicht rückgängig zu machen und wirkt in ihnen bis zu ihrem Tod weiter.