Und b e i d e Frauen, nahezu zeitgleich, sahen auf.

Vielleicht einander an, das ist im Netz schlecht zu sagen. Wer aber nahm den Platz ganz vorne ein, wer installierte sich in das fremde Programm als erste? Es war ein Verdrängungswettbewerb netzerotischer Intriganz, das ließ den Mann nicht schlafen. Trieb ihn hoch, trieb ihn an den Arbeitsplatz, den kleinen Screen, der ihm täglich für Stunden die Welt war, die Tastatur, die an seinen Bewegungen sog und sich von ihnen nährte.
Die Frauen, beide, trugen Köcher über der linken Schulter, das Lederband, das ihn hielt, quer über der Brust: Es ging je schräg durch den Busen. Und beide hatten bereits die rechte Hand über der Schulter zurück an den Pfeilen. Wobei sie ihn, den Mann, fixierten.

[Eine auf zwei gecrackte, aber miteinander konkurrierende Stripperinnen-Programme verschobene Auseinandersetzung, welche offenbar die – ökonomische – Bedrohung von außen auf eine – erotische – Bedrohung von innen projeziert, bzw sie dahinein überführt: Das beiden Bereichen Gemeinsame ist eine nicht vorhandene Kompatibilität. Für diese gibt es im Geschlechterkampf allerdings geeignete Verhaltensweisen, Kompatibilität (wieder-)herzustellen; d.h.: man ist, im Wortsinn, ‚satisfaktionsfähig’. In Belangen der Lebensfinanzierung ist das unterdessen oder derzeit n i c h t mehr so.]


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