sporadisch und fragmentarisch I

12.8.13

Laubriesen im Wind, vor allem Birken, am Feldweg, der aus dem Wald herausführte, ihr Nachrauschen nach wie vor. Schauerfelder. Ameisenhaufen. Spinnweben um den Bart. Hier indes an der Decke. Dicke Wülste zuweilen. Auch sie nach wie vor. Aber ich brauche nichtige Anlässe zum Schreiben. – Das Allerschönste: der Tinnitus bei dem einen Keith-Jarrett-Stück aus den Sunbear-Concerts von Sapporo ist wieder da, wie ich gerade feststelle.

13.8.13

… der war nämlich verschwunden, als ich im Juli eine Woche lang nicht allein wohnte. Ist heute abend allerdings wieder zu verifizieren. Auch in der Woche danach kehrte er nicht wieder, als die imaginäre Reisevorhölle sich immer mehr mit angoisses bevölkerte, bis die Enge so eng wurde (am engsten), dass ich tatsächlich losfuhr. “er schöpft mit einer tasse jeden tag ein stück gegenwart und reisevergangenheit”. – doch, der tinnitus ist wieder da. aber ich muß nicht deshalb aufstehen, denn es ist nicht das telefon oder was sich als solches gebärdet, stattdessen deshalb, weil unterm fenster jemand pfiff, der aber nicht mich meinte.

14.8.13

(fragmentarisch, zu Anfang der weißen Nacht vor Waldas Pizzeria mit einem Glas Weißbier:) vom palazzo farattini stürzen sich fledermäuse in den den wind. der falbe mond über wolkengetümen. junge zypressen wippen im wind, aber rauschen nicht, das besorgen die hecken. ihr zittern im glockenschlag. vor mir der Cimino, hinter dem Viterbo liegt. Daran vorbei dann auf der Schnellstraße Richtung Porto Santo Stefano, wo ich vor der Fähre eintraf. A. und E. oben auf dem Deck, als das Schiff einfuhr. Sobald sie mich winkend gesehen, verschwanden sie ins Innere. (Die Groß- und Kleinschreibung bilden Grenzen). Das sie dann nach dem Anlegen allesamt ausspuckte.

23.8.13

Schreiblockade (Bonné für Luca’s Les cris vains), die wie im Witz von den Autos der Caribinieri in Süditalien, die dort länger seien, weil sie mit zwei B ausgesprochen würden und mithin auch geschrieben werden müßten, wofür möglicherweise die Alfaromeos zu kurz waren, ebenfalls ein B heischt, was aber dennoch ein blöder Witz, der sich ins Alfa bettet und sich an den eigenen Zehen (oder an anderen Körperteilen (versucht habe ich’s mal)) lutscht, statt solche an anderen Füßen zu lackieren, wo dann wahrscheinlich eine Elfzahl zu berücksichtigen, wie in der erweiterten Wirklichkeit (ein Ausdruck, der mir einmal untergekommen und nichts weiter definierte, als die Sicht auf die Welt durchs Hier-guck-mal-Smartphone-Auge), die bloß eine erwartete ist: gebongt und mitnichten überraschend, weil sich die Zehenelf eh’ nur denken läßt.

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