Hinterhoffrühling Berlin. (Entwurf).

Auf dem Hinterhof blüht er, der Flieder
wieder
Prall schießt aus Grün das Weiß und Violett
Fett
sind die Dolden und geil

wie schon zu Benjamins Zeiten
der Seiten
ums Jahr Neunzehnhundert
Das wundert,
doch keinen, das Seil

das für die Wäsche
auch fesche
der Höschen noch immer gespannt
Wand
zu Wand ist. Und Holz für Gesäße

steht für die biederen Leute
noch heute
Der Grill und der Tisch und die Besen
wesen
für Jause und Klause und Späße

Und immer noch singt die Amsel keck
Leck
sprüht der poröse Schlauch
er auch
auferstanden. Am Stamm lehnt ein Beil.

Seien uns freiere Tage gegeben
und Leben
als damals, und frei gewählt der Tod
– so tulpenrot
daß kein Frühling sich jemals vergäße.

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