Es ist die Aufgabe des Künstlers, gegen die Aussichtslosigkeit Werke zu stemmen, gegen die Sinnlosigkeit, gegen das Unrecht, das er zugleich immer sieht, und gegen das Totalitäre. Seine Aufgabe, noch im Elend, ist Zeugung: Schönheit und Lust. Darin gleicht er der Natur, nur daß sie, die auf dem Bauch liegt, ohne Bewußtsein zeugt und empfängt, matrisch quasi mechanisch; er aber liegt auf dem Rücken und s i e h t ihn, den Himmel, auf sich herunterstürzen, derweil er dennoch tut wie sie: aber sein Antrieb ist, daß er – w i l l.
(DXXIX).
Der stärkste Ausdruck von Akzeptanz gegenüber künstlerischem Tun, den ich in jungen Jahren hörte, eben als ich mit der Kunst begann, war immer „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“. Natürlich schwang in solchen Aussagen auch immer die Hoffnung mit, der Junge werde wohl noch vernünftig werden, im Laufe der Zeit. Tja, fehlgehofft.
@Schlinkert. Das war mir vor Ihrer hübschen Erinnerung gar nicht bewußt, wie ich tatsächlich in meinem Aperçu den Willen aus dem Himmel holte: ihn also, den Willen, ihm, dem Himmel, v o r a n habe herabstürzen lassen – und auf- und in sich hereingenommen nur, weil einer nicht auf dem Bauch liegt.