So liegt er denn vor, der „Rohling“ unserer >>>> Übertragungen in Einzelstücken. Um den auch persönlich höchstmöglichen Ausdruck zu erreichen, habe ich folgenden Vorschlag: Jeder von uns nimmt sich jetzt den gesamten Text noch einmal vor, aber ohne das Original, und formuliert ihn tiefer in je unsere eigenen Charakteristika hinein, ob wir nun zu Sprachspiel neigen, zur Erzeugung intensiver Höfe oder zur Nüchternheit, auch: ob wir nun Giacomos späte ( einer der Überarbeitung seiner Notate) oder eine gleichzeitige Perspektive annehmen wollen, die sich bereits distanziert hat. Das ergäbe dann einen Giacomo Schulze und einen Giacomo Herbst. Was ich äußerst reizvoll fände.
Wenn Dir die Idee gefällt, stellen wir die so bearbeiteten Texte noch einmal ein, entweder wieder Stück für Stück, täglich also eines, oder insgesamt, vielleicht zweispaltig, hie Du, da ich. Ich tendiere allerdings zu Tag für Tag, unabhängig davon, ob wir, bevor wir einstellen, tatsächlich erst einmal den gesamten Text bearbeitet haben oder nur wieder Abschnitt für Abschnitt. Der Vorteil des Verfahrens-an-sich, unabhängig vom Publikationsmodus ist, glaube ich, daß wir den Szenen intensive persönliche Schönheit hinzugeben, und zwar eben deshalb, weil wir nicht mehr irgend einer Ü b e r-Setzung gehorchen müßten. keiner, mithin, Setzung. Man kann das vielleicht mit einem Dirigenten, bzw. Musiker vergleichen, der sein Stück auswendig dirigiert, bzw. spielt, es sich also im Inneren anverwandelt .
Der dritte Schritt der Übersetzung wäre dann, diese persönlich gewordenen Stücke wieder dem analogen Wortlaut des Original anzugleichen – aber auch bewußt zu entscheiden, wo man das tut oder eben n i c h t tut. Da wird sich dann auch zeigen, ob unsere Idee, unser beider Versionen zusammenzulegen, d.h. sie zu synthetisieren, den Giacomo reicher oder ärmer machte. In jedem Fall müssen wir zu dieser dritten Arbeit dann beisammensitzen, persönlich und bei Wein & Tabak:
(Meine Tendenz momentan ist, noch einmal Stück für Stück vorzugehen, also veröffentlichend, aber erst nach einer Pause von, sagen wir, zwei Wochen, die wir nutzen können, um unsere Versionen über die Gänze der Texte zu komponieren. Zumal werde ich in der nächsten Woche wegen der Frankfurter Buchmesse nicht so intensiv arbeiten können wie gewöhnt.)
@Alban Schritt 1: an einen solchen Schritt hatte ich nicht gedacht, finde ihn aber um so reizvoller, so daß ich gern darauf eingehe. ich hatte eher daran gedacht, meine version mit einem blick auf Deine version zu revidieren und zu versuchen, so viel wie möglich an ausdruck in den text zu bringen. allerdings könnte das parallel zu Deinem ersten schritt in meinem blog erfolgen (mit verlinkung zu Die Dschungel), so daß der Giacomo bei mir auf zwei verschiedenen schienen fährt, um dann in
Schritt 2 in der von Dir vorgeschlagenen nebeneinanderstellung als noch einmal anderer text hier in Die Dschungel zu erscheinen.
Schritt 3: mein spagat in schritt 1 käme dann auch unserer gemeinsamen arbeit zugute (aber auch, denke ich, der erfindung des Giacomo Schulze).
@Helmut: Prima. Ich übernähme dann aber sehr gerne Deine Versionen auch noch mit. Magst Du sie dann einfach immer parallel zu Dir hier mit einstellen? Es würde auch genügen, sieht nur nicht so schön aus, wenn Du immer nur einen kleinen Beitrag mit Link auf Dich einstellen würdest (dann genügte es, das nur in der Rubrik zu tun). Wobei es fein wäre, numeriertest Du weiter durch. Die Binnenlinks kann später ich legen, damit Du nicht zuviel Arbeit hast.
Ich selbst falle in der kommenden Woche für den Giacomo Joyce halt aus, buchmessenhalber. Aber ich werde sicher den Gesamttext anschauen. Oder wir melden uns am Montag in einer Woche beide wieder, jeweils mit unseren Versionen und fangen dann mit den “persönlichen Fassungen” an. Praktikabel? Nach Amelia zu reisen schaffe ich es erst, wenn Argo dem Lektor abgegeben, bzw. die Vierte, dann lektoratsfähige Fassung hergestellt ist.
@Alban ist mir jetzt nicht ganz klar, zumal ich ja bei Dir nichts einstellen kann, außer als kommentar. da kann ich aber auch gern die eine woche warten und in der zwischenzeit meinen text in der genannten weise umarbeiten. – numerierung: 1b, 2b … 52b, oder 53, 54 etc.?
Okay. So machen wir’s.