Aus Jena zur Intimität der Hotels: Wortwechsel II. Im Arbeitsjournal des Sonnabends, dem 21. Juli 2012. Bemerkungen zur alten DDR und zum Westen.

9.45 Uhr:
[Hotel Vielharmonie, 111.]

Das wird sich Beethoven anders gedacht haben, das mit der 111, als ich, als ich gestern nach ins Hotelzimmer „heim“kam, sofort dabei war, es zu sexualisieren – >>>> ein neues Hotel in der Bachstraße, g a n z neu und zugleich hoch gestylt wie hochgestylt (Dir, liebe Neue deutsche Rechtschreibung, den Unterschied zu erklären, fiele schwer, denn – ins Leere); die Betreiberin dafür, weil eben im neuen Metier, fast ein wenig unbeholfen, ja schamhaft: „Ich bitte um Entschuldigung“ – an der modernen Espressomaschine – „daß es mit der aufzuschäumenden Milch noch nicht funktioniert“… jedenfalls keine Spur Persönlichkeit in diesem Haus, alles ein reiner, Realität gewordener Schöner-wohnen-Katalog; es gibt in den Zimmern nicht einmal Bilder an den Wänden. Sie, die Wände und die Zimmer, sind völlig funktional und vor allem – sauber. Das hat etwas Klinisches, aber wird konterkariert dadurch, daß das Fenster vom Haus gegenüber (eine nur schmale Gasse, die, weil überdies Baustelle, kaum befahren ist, und wenn jetzt wenige Menschen über sie dahinschreiten, dann knirscht es)… vom Haus gegenüber einsehbar ist. Erst heute früh entdeckte ich die Möglichkeit der Verdunklung – heute früh erst, weil auch die Lamellen ein Designprodukt sind. Bin aber froh darüber. Denn als ich mich dann ausgezogen hatte, da war es fast zwei Uhr nachts, dachte ich: fein, wenn jetzt jemand schaut, dann sieht sie mich („sie“, klar, Männer sind mir ja wurscht). Sieht meinen Körper, Brust, Rücken, Arsch, Schwanz, der vom Cockring überdies betont ist, den zu tragen ich mir angewöhnt habe – als Widerstand gegen die geschäftliche – genauer: businesshafte – Entsinnlichung der Welt: denn bitte sehr:: das ist genau die Antwort, die solche einer designten Klinik gebührt, in der es nichts gibt, das sich besetzen ließe. Also ließ ich auch heute früh, als sie entdeckt war, die Lamellenverhüllung der Fenster unberührt, nein, nicht unberührt, ausprobieren tat ich sie schon, schob sie aber wieder zusammen, sah die stille Straße entlang:

Rauchte. Am Fenster. Denn es gehört ebenfalls in die klinische Zeit, daß man gar nicht mehr gefragt wird, ob man ein Raucherzimmer möchte; ich fürchte auch, es gibt hier keins; sondern die Klinik will auch die Cleanness der Sinne und der Sinnlichkeit: gleichsam alles im Präservativ. Spannend daran, daß mir dies nun ausgerechnet in Jena widerfährt, einer an sich wirbligen Stadt mit vielen verborgenen Schmuddelecken. Das Bild hierüber ist nicht typisch, aber typisch doch für einen Rest DDR, der sich noch bewahrt, eine Schnittstelle zur Klinik des Westens, Kippgasse: man sieht den Radierer über sie fahren. Wenige Schritte entfernt, im alten modernen Intershop-Turm und darunter eine der klinischen Malls, die sich gern blumig „Arcaden“ nennen, aber nichts davon sind, rein ohne Phantastik, nur Funktionalslust. Und wiederum der Campus, der, der Jenaer Kulturarena wegen, auch gestern nacht um Viertel vor zwei noch hochbelebt war von jungen Leuten. Aus den Kneipen wummerten die Technosounds, vom Platz selbst ein bißchen angerockte Folklore, umklumpt von vibrierenden Östrogenen und Testosteronen; mich klingelt ein Fahrrad aus dem Weg. Der Besuch von Städten der ehemaligen DDR ist jedesmal eine Zeitreise, die nicht nur, eben!, zurück, sondern auch in die Zukunft führt: da aufgezwungen im Eiltempo wird hier deutlich n i c h t, was die DDR gewesen, sondern was der W e s t e n ist. Noch kann er nicht verhindern, daß die alte DDR zur Trägerin abendländisch-deutscher Kulturwerte ward: in der Architektur, in den Menschen, in der Luft allenthalben; noch bewahrt sich hier etwas, dessen Verlust wir Westler schon gar nicht mehr merken.

(Ich rauchte jetzt, für das Arbeitsjournal, gern meine Pfeife, aber scheue das, weil der Tabakduft gerade des Latakias im Zimmer hängen bliebe, also geh ich immer wieder an Fenster zurück und rauche eine der, leider, Zigaretten, die ich mir heute früh eigens besorgt.)

Fast alles schlief noch um halb neun. Verschlafen baute sich ein Flohmarkt um den Turm und die Mall.

Eine schöne Veranstaltung gestern abend. >>>> Daniela Danz, die vorzügliche Dichtungen las, wiedergetroffen. Nach wie vor ihr berauschend schönes Haar. Das sie schon instinktiv inszeniert, erst im lockeren Knoten getragen, enorm voll und dicht, nachts dann, wenn auch nur halb, gelöst, was ungeheuer und immer wieder fasziniert. Am Schluß der lockergesetzte Witz >>>> Christian Wölleckes, der mit ins Halbbizarre getriebenen Alltagsszenen spielt; klasse gemacht, freilich ohne die poetische Aura, ohne den Duft, den Danzens Dichtungen haben. Aber das ist auch gar nicht erstrebt, ist mein Eindruck. Nur daß die beiden Erzählungen, die er vortrug, am Ende ein wenig zu lapidar wegbrachen, so, als wäre die Pointe nur halb ausgeführt. Das war besonders für die schöne Erzählung über einen alten Bäckermeister schade, über dessen tatsächliche Tragik insofern fast vernebensächlichend hinweggegangen wurde, obwohl gerade sie das Thema. Hin und wieder ein Perspektivenfehlerchen, das jeder Lektor in zwei Minuten korrigierte. Tolles Talent, jedenfalls.
Ich selbst las aus >>>> Der Engel Ordnungen das Yeşim-Gedicht, aus >>>> Azreds Buch die Kaufhausgeschichte und schließlich die achte der >>>> Bamberger Elegien. „Man weiß gar nicht danach, was man sagen soll“, bemerkte eine Hörerin nachher. Unhandhabbarkeit. Der Elfenbeinverleger zuvor in einer Mail: „Nimm nicht zu viele Bücher mit, es verkauft sich eh nur eins.“ Er hat sich ziemlich geirrt.
Und welch ein schönes, hätte Vostell es genannt, Environment! Der >>>> Kunsthof Jena ist ein alter Gebäudetrakt mit Hof, worinnen eine Tischlerei, eine Segeltuchmanufaktur, eine Galerie, eine Foto- und ein Musikstudio nicht direkt zusammenarbeiten, aber zusammen wirken: alles ist geerdet aufs Handwerk, geerdet auf Sozialität, halb improvisiert, halb professionell: Garant für Verlaß.


Begrüßung des Publikiums:
Romina Voigt und Moritz Gause
Der Veranstaltungsort selbst, die Galerie, ein nur kleiner Raum, der den Vorteil hat, daß er schnell gefüllt wirkt: in seiner Anmutung das völlige Gegenteil meines Hotels. Entsprechend halb privat die Moderation, es treffen sich Freunde und nahe Bekannte; man ist nicht für den Konsum hier. Dazu kommt ein, würden wir im Westen sagen, „Alternatives“, in dem ich in meinem hellen Anzug mit Weste ein wenig wie ein Fremdkörper saß – der aber angenommen wird. Anfangs noch, weil ich darauf auch Wert lege, alles per Sie, das gegen Mitternacht fiel, und zu Recht. Immer wieder bei Lesungen im Osten denke ich: hier darfst du l e r n e n.
Heute nachmittag öffentliche Gesprächsrunde zur beruflichen Existenz als Schriftsteller, zu Lebens-Strategien, im weiteren Sinn, dahin werde ich es drehen: zur Mystifikation… an Nabokov denken! oder auch Dalí: „Wer lange genug Genie spielt, wird eins“. Abends Lesung der Preisträger des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. Ich bin gespannt. Und, sowieso, gerne dabei. – Mehr von diesem später.

Ach! m u ß es denn jetzt zu regnen anfangen?

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11 thoughts on “Aus Jena zur Intimität der Hotels: Wortwechsel II. Im Arbeitsjournal des Sonnabends, dem 21. Juli 2012. Bemerkungen zur alten DDR und zum Westen.

  1. Ich muss jetzt erst mal Cockring googlen und wie man den genau trägt, man hört ja davon, aber denkt ja auch, das ist eher was für den Moment, dass man den wie einen BH den ganzen Tag tragen kann, kam mir noch nie in den Sinn.

    1. @Cockring. Doch, funktioniert, sogar gut: man(n) wird ständig erinnert, auch, möglicherweise, mit ähnlichem Gewicke manchmal, den BH-Träger bei Frauen verursachen dürften oder wenn die Körbchen verrutschen. Jedenfalls kommt man gar nicht auf die Idee, ohne Geschlecht zu sein; noch in den intensivsten Momenten der Konzentration auf ein Thema ist man(n) erinnert, Geschlecht zu sein. Ich schätze das sehr. Man geht nicht mehr in die Falle des abstrakten, alles abstrahierenden, alles “cleanenden” Geistes. Das ist nicht nur autoerotisch, sondern jede Frau, die man(n) sieht, bleibt zugleich – eben Frau.
      Ich werde gelegentlich länger darüber schreiben, muß jetzt los.

    2. Also ich kaufe BHs ohne Gezwicke und Gerrutsche, wenn eben möglich, und so ein BH den man so täglich trägt, den merkt man eigentlich nicht mehr, bestenfalls, vermutlich doch ein Unterschied zum Cockring, ich suche noch einen passenderen Vergleich, den ich aus Mangel an Experiencia vermutlich nicht finde, bin eben doch ein Landei:).

  2. abendländisch… Das ist bitter: “daß die alte DDR zur Trägerin abendländisch-deutscher Kulturwerte ward”. Wie oft wohl waren Sie da, als sie, die DDR noch existierte, wie oft wohl in Jena, zu Zeiten, in denen meine Mutter mir schrieb, daß “Soldaten mit Gewehr” auf dem Bahnsteig in Jena West ständen, was sie sich nicht erklären konnte… Tatsächlich, auch in der DDR gab es intelligentes Leben, aber wer die “alte DDR” (Meinen Sie die in die Jahre gekommene ?) eine Trägerin abendländischer Kulturwerte glaubt, Verzeihung, notwendiger Anakoluth, dieser Glaube ist Projektion. Trägerin deutscher Kulturwerte, das wohl, Preußentum gab’s viel und fürchterlich vollgefurzte Gemütlichkeit und schulterklopfende Anfasserei im Kollektiv, auch: “Hab dich nicht, oder hältst du dich für was Bessres?” Und jene Soldaten standen da auf dem Bahnsteig, weil ein paar Leute regelmäßig ums Wochenende herum sich stumm versammelten. Und die Mitte der Stadt zwischen den Kalkhängen, auf denen man, das ist wahr, damals noch Orchideen fand, jene Mitte also wurde nicht durch den Krieg zerstört, sondern die von der Zeit gezeichneten Häuser wurden abgerissen für den Turm, der, als er fertig war, zu sehr schwankte, als dass Carl Zeiss Jena da hätte einziehen können, denn die feinen Instrumente vertrugen diese Schwankungen nicht. Eine sinnlose Zerstörung (nimmt man an, daß es auch begründete, wenn nicht sinnvolle Zerstörung gibt). Der Gedanke verdrießt mich, daß Sie dies als den Angriff eines Trolls oder peinlichen (nicht Ihnen, schon klar) Adoranten sehen werden. Andererseits, ich weiß, man muss hier nicht lesen usw. usw. usw. Dennoch, es ist auch ein Zeichen von Respekt, auf eigene Erfahrungen hinzuweisen. Waren Sie nicht Hilbig-Leser? Der hat weniger erfunden, als Außenstehende meinen möchten. Nun gute Nacht.

    1. @Lupus u Ostdeutschland. Ich sehe das nicht im entferntesten als den Angriff eines Trolls, sondern als einen berechtigten Einwand, der mit Recht sein Gegenargument fordert. Das “ward” in meiner Formulierung meint, daß sie, die DDR, das erst nach und m i t ihrem Untergang wurde und nicht etwa, weil das in der Absicht des Doktrinären gelegen hätte, sondern zum einen, weil dem Land schlichtweg das Geld gefehlt hat, um die Architektur flächendeckend genug auf die Erfordernisse des glatten Kapitalismus zuzubereiten und die Spuren einer alten Architektur entweder wegzuradieren oder sie so zu glätten, daß sie nach Disneyland aussehen. Viel entscheidender sind aber die Menschen, einige, aber eben auch viele Menschen: indem sie lernen mußten, sich auf ihre Gemeinschaft zu verlassen, wenn sie vor dem Regime irgend geschützt sein wollten. Etwas von dieser starke Sozialität ist immer wieder zu spüren – und das ist ein eminanter Unterschied zum Westen -, wenn man hier reist — wobei ich zugestehe, daß meine Kontakte sich so gut wie ausschließlich im kulturellen, mindestens kulturinteressierten Milieu bewegen.
      Etwas Weiteres hier sind die – Gärten. Thüringen, im übrigen, ist nicht Preußen; auch das spielt vielleicht eine Rolle.

      Was Ihre Argumentation vergißt oder vergessen will, sind die Soldaten, die auch bei uns zwar nicht auf unseren eigenen Bahnsteigen patrouillierten (das taten sie aber auch; bis zur Wiedervereinigung waren wir besatzt), aber auf denen, so sie da welche bauen ließen, der imperialistisch besetzten Länder. Ich meine, wieder einmal, die USA, an die sich Westdeutschland so genabelt hat. Nach wie vor ist diese amerikanische Nation ein Land, das Folter als politisches Mittel benutzt, das sogar noch Staaten hat, die – eine Bestialität für sich – die Todesstrafe kennen und umsetzen und das mit politischer Kraft als Statthalter Verbrecher in Ländern nicht nur wirken läßt, sondern kraftvoll unterstützt, an deren Produkten es verdient. Das ist die Nation,, von der sich Westdeutschland bis hin zum Rauchverbot bestimmen läßt. Von so etwas ist in Ostdeutschland sehr viel weniger zu spüren, und zwar in den Menschen, die, meinem Eindruck nach, andere Werte und überhaupt Werte haben, anstelle sämtliche Existenz unter das Diktat von Business und Entertainment zu beugen.

    2. Thüringen… … ist eine schöne, milde Landschaft, in der Pflanzen fast aller europäischen Vegetationszonen vertreten sind, dank großer geologischer Vielfalt, und in seinen Städten, Erfurt namentlich, liegt die Geschichte buchstäblich in jedem Pflasterstein, Große Arche Noäh und Engelsburg, wo die Dunkelmännerbriefe geschrieben usw. usw. und die bittere Geschichte des 20. Jahrhunderts auch, in der die Erfurter Fa. Topf und Söhne ihre schlimme Rolle erfüllte, und zwar, ohne gezwungen zu sein.
      Die Mentalität – da bin ich Partei, die große Offenheit und Liebenswürdigkeit hat auch ihre Abseite, das können Sie glauben.
      Soldaten in Jena: Das war NVA. In den 80er Jahren war man geradezu hysterisch wegen der Jenenser politischen Kreise, lange Geschichte.
      Menschen: Gute Leute gibt es überall, nicht alle sind weggegangen, nicht alle haben sich umgebracht. Guter rebellischer Geist, der bis in den damaligen Freundeskreis hinein aufgegeben wurde, nicht von allen, doch von manchen, denen das neue Ikearegal wichtiger war als das Buch, das man dort reinstellen könnte. Sicher, auch das hatte Gründe. Es gab, gibt immer alles.
      Ich weiß, wo ich lebe, Konsum- und Kriegskritik, natürlich, ich teile das (vielleicht mit anderen Akzenten, egal, das ist Kleinkram). Ich bejubele auch nicht den (vermeintlichen) Individualismus, der “individuell” doch nur frei ist in der Wahl der Uniformität von Konsum, Drogenkonsum etc. Aber gerade das Wort “Werte”, im Kollektiv erzogen hört man das nicht so gern…

    3. @Lupus zu “Werten”. Wir sprechen aus zwei verschiedenen Perspektiven, die ihre je eigene Geschichte haben, deshalb berechtigt sind, auch und gerade, wo sie sich widersprechen. Das Wort “Wert” hat im kapitalistischen Kontext einen anderen Klang und, für mein Empfinden, den Stachel des Widerstands zurückbekommen, dem es selbst einmal Stachel war (ganz so, wie in der Kunst die Form heute Widerstand gegen den Akademismus des sog. Freien Rhythmus wurde, wenngleich gerade dieser einmal Widerstand gegen den Akademismus gewesen). Wahrscheinlich verständigen wir uns in “der Sache selbst” sehr gut, doch die Begrifflichkeiten – und ihre jeweilige Einschätzung – differieren. Den Drogenkonsum, übrigens, an sich – was jetzt die als Drogen auch so genannten Drogen angeht (daß auch der akzeptierte Alkohol eine ist, wird unterdessen so oft betont, daß daraus Achselzucken folgt) -, mag ich zum Konsumismus nicht zählen, statt dessen zu den Drogen den Pop, zu den gefährlichsten, weil verdummensten ihrer – eine, die auf Konsens ausrichtet und prägt, auf politische Gleichgültigkeit und Mitläufertum; mir scheint das sehr viel schlimmer zu sein als Heroinabhängigkeit und darum der Handel mit Pop schlimmer als der Handel mit Heroin.

      Meine Vertrautheit mit der DDR ist klein, ich war, als sie noch existierte, nie dort. Wohl aber habe ich erlebt und beobachtet, wie sich der Westen ihre Menschen ins Eigentum nahm – und wie die sich jubelnd dem Usurpator unter seine Stiefel warfen – dabei selbst den eigenen Widerstand und seine Vertreter verratend; das muß mehr als bitter sein. Doch einige hielten am Widerstand fest; das ist es, was ich mit “Werte” meine. Seit ich Lesungen im Osten habe, lerne ich immer mehr von denen kennen. Und bin dankbar dafür.

    4. Wert und Werte Stimmt, das kann sehr unterschiedlich klingen und je nach Kontext vielerlei bedeuten. “Abendländische Werte”, nicht ironisch gesprochen, schließen allerdings vieles ein, was es in der DDR offiziell nicht geben sollte, kaum gab und was letztlich nicht wenige nicht vermissten, weil sie nicht davon wussten. (Das Westfernsehen jedenfalls brachte sie nicht, wobei ich einschränkend hinzufüge, dass meine Vertrautheit mit dem Fernsehen, ob ost oder west, ungefähr so groß war/ist wie damals die ihre mit der DDR.)
      Wenn nicht überhaupt der “Wert” darin besteht, dass man in der Lage ist, “Werte” zu vermissen. Es gab Menschen, die etwas oder vieles vermissten, es gibt sie auch heute. Und natürlich, man freut sich, wenn man sie antrifft.
      Dass Pop aller Art, wozu sicher auch der massenhaft vermarktete Leistungssport Fernseh- und Trivialkultur zählen, Droge sein können, na sicher. Wobei ich nicht jede Art Unterhaltung, auch triviale nicht, ablehnen mag. Wenn Menschen nichts anders kennen (wollen), das allerdings kritisiere ich.

    5. Einst waren die drei Säulen der Subkultur: Anglo angelsächsische Rockmusik, Fußball und Pornographie (in Deutschland konnte und kann man das nicht, weshalb z. B. der DFB “Begegnungen” zelebriert und keine Kämpfe. Deutschrock ist ein Witz und deutsche Huren sind in der Gewerkschaft.)
      P o p im übrigen ist ein Phänomen (und ein Phänomen, das kaum noch auf den Begriff gebracht), P o p ist ein Phänomen, das überall funktioniert.

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