Genie ohne Wahnsinn, parallalie. Aber statt von Diana, von der >>>> Frau Absentia gejagt (18.45 Uhr im Link) ; die mag das noch viel weniger, wenn man ihr zusieht, diese… echt jetzt: Susanna.
Nur, parallalie, ist Miss McDowell. Keine Susanna. Im Gegenteil eher (also fast schon Diana). Ich suche den Zusammenhang, weil doch… der Mr. Bloom, als sie dann hinkt…. weshalb denn ist er – schockiert ist zu dicke, aber irgendwie verstimmt, enttäuscht, etwas zwischen Ernüchterung und Beleidigtsein bei gleichzeitiger Erschlaffung -? anstelle den Genuß, den diese – fürwahr! – Frau ihm hätte zukommen lassen, in all ihrer feinen, höchst feinen, ja geradezu aristokratischen Raffinesse zu -genießen? Raffinesse, immer, ist nicht ohne Perversion, die uns die tiefsten Räusche schenkt –
nun, der film hinkt den gedanken davon, wie ja, wie ich gestern hier gelesen, aus schlechten bücher gute filme entstehen können (allerdings sind alle bücher zum film a priori quatsch, besonders wenn etwa ‚krieg und frieden‘ als buch zum film angepriesen wird), so lassen sich manche bücher eben nicht wirklich verfilmen, es sei denn, der autor schreibt dem regisseur das drehbuch, und letzterer macht sein eigenes ding daraus, ohne untreu zu werden. worauf es hinausläuft: Zu enge Schuhe? Nein. Sie hinkt! Ach!
Mr. Bloom sah ihr nach, wie die davonhumpelte. Armes Mädchen! Deswegen also war sie auf dem Felsvorsprung sitzen geblieben, als die andern einen Wettlauf machten. Dacht ich mir doch gleich, daß da irgendwas nicht stimmte, ihrem Gesichtsausdruck nach. Sitzengelassene Schönheit. Bei Frauen ist so ein Mangel gleich zehnfach schlimm. Aber macht sie gefällig. Bin ja bloß froh, daß ichs nicht gewußt hab, wie sich da produzierte. Trotzdem, ein heißer kleiner Teufel. Würde sich bestimmt nicht lange zieren. Kriegt man direkt Neugier drauf, wie auf ne Nonne oder ne Negerin oder ein Mädchen mit Brille. Die da so rübergeschielt hat, lecker lecker. Ist wahrscheinlich kurz vor ihren Tagen, davon werden sie immer aufgekratzt. Ich hab ganz schlimme Kopfschmerzen heute. Wo hab ich den Brief eigentlich hingesteckt? Ah ja, in Ordnung. Alle möglichen verrückten Süchte. Pennys anlecken. Das Mädchen im Tranquilla-Kloster, von dem die Nonne mir da erzählt hat, als das roch mit Vorliebe Petroleum. Jungfrauen müssen doch schließlich einfach überschnappen. Schwester? Martha, sie. Irgendwas in der Luft. Macht wohl der Mond. […
ich hab‘ hunger und mach‘ drei punkte, während herr dschungel den tisch deckt] Egal jedenfalls, ich habs gut erwischt. schon erschallt das ominöse wort: „abendessen“.
Das – gespielte – Hinken von tanzenden Frauen galt ja in der griechischen Antike als durchaus erotisch. Es findet sich, wenn man so will, in der epischen Dichtung dann in der Form des Hexameters.
Die Verfilmung des Ulysses von 1967 ist allerdings schwer daneben gegangen, ebenso die von 2003 (mutmaßlich nach dem selben Drehbuch). Die Hörspielfassungen, auch die allerneueste, funktionieren meiner Ansicht nach auch nicht wirklich. Will denn niemand mehr selber lesen?! Die Leute bringen sich um ein außerordentliches Vergnügen!
Hörspielfassungen @Norbert W. Schlinkert
Die am „Bloomsday“ von SWR2 gesendete 22-stündige Hörspielfassung des Ulysses war großartig, Sie meinen doch nicht etwa die? Gelesen von hervorragenden Schauspielern fesselte sie immer wieder aufs Neue, wenn es auch nicht möglich war, sie sich die ganzen 22 Stunden lang anzuhören. Das Selberlesen ist natürlich noch etwas anderes, doch von so vielen habe ich schon gehört, daß das Buch ungelesen im Bücherschrank ein kümmerliches Dasein fristet. Dann doch lieber ein gelungenes Hörspiel.
@cellofreund Doch, ich meine diese tatsächlich großartig gemachte Hörspielfassung. Ich habe nur Teile gehört, und die haben mir eben nicht gefallen, vielleicht weil ich mich eine lange Zeit sehr intensiv mit dem Ulysses beschäftigt habe, einschließlich des Lesens der Odyssee. Ich denke, man kann sehr spezielle und einmalige Romane nicht zu Filmen oder Hörspielen machen, weil der Text in solchen Büchern nicht nur eine Geschichte transportiert, sondern wirklich Teil der Geschichte ist. Das Medium des Hörspiels bedarf anderer Texte, denke ich. Wer aber bestimmte Romane nicht lesen mag und dann am Film oder Hörspiel seine Freude hat – dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Ich mag zum Beispiel Kriminalfilme lieber als Kriminalromane, Hauptsache, das Ding ist gut und spannend.
Romane als Hörspiel oder Film @Norbert W. Schlinkert
Ich meine ja auch nicht, daß das Hörspiel ein Ersatz für den Roman sein kann, doch vielleicht ein Weg dorthin. Da haben Sie sicher recht: der Text transportiert nicht nur die Geschichte, er ist wirklich Teil der Geschichte. Bei so manchem verfilmten Roman war ich schon schwer enttäuscht. Sogar bei verkürzten Versionen des Romans, z.B. des „Huckleberry Finn“ für Jugendliche. Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang die Hörstücke ANH’s?
@cellofreund Die Hörstücke ANHs sind eben Stücke und keine Spiele, also sozusagen eigenständige Kompositionen mit Thema. Ich kenne nicht alle, aber die, die ich gehört habe, haben für mich eine Spannung, ganz ähnlich wie bei Neuer Musik (bei der ich aber als Laie zuhöre und nichts „verstehe“). Was die Hörspiele im Radio angeht, so gibt es ja immer weniger Originalhörspiele der sozusagen künstlerischen Art, es wird viel zu oft auf große Namen gesetzt, viel zu oft werden berühmte Romane inszeniert oder es wird versucht, auf die Krimischiene zu setzen. Anstatt 22 Originalhörspiele von Hörspielautoren zu machen, macht man einen 22-stündigen Ulysses – am besten wäre es natürlich, man lenkt mehr Gebührengelder zum Radio und macht beides!
Bin ich beides nur theoretisch, zählt das auch?
@diadorim: Absolut. Die ehrliche Absicht ist ja immer schon ein Drittel Wegs der Leidenschaft.
Aber Säue sind doch gute Mütter!
http://de.wikipedia.org/wiki/Hausschwein
Nee, Hausmütter. Oder?
[… als ihm das eingefallen, lachte er wie ein besessener… jetzt schon wieder…]
Genie ohne Wahnsinn, parallalie. Aber statt von Diana, von der >>>> Frau Absentia gejagt (18.45 Uhr im Link) ; die mag das noch viel weniger, wenn man ihr zusieht, diese… echt jetzt: Susanna.
oder gertie mcdowell?
Nur, parallalie, ist Miss McDowell. Keine Susanna. Im Gegenteil eher (also fast schon Diana). Ich suche den Zusammenhang, weil doch… der Mr. Bloom, als sie dann hinkt…. weshalb denn ist er – schockiert ist zu dicke, aber irgendwie verstimmt, enttäuscht, etwas zwischen Ernüchterung und Beleidigtsein bei gleichzeitiger Erschlaffung -? anstelle den Genuß, den diese – fürwahr! – Frau ihm hätte zukommen lassen, in all ihrer feinen, höchst feinen, ja geradezu aristokratischen Raffinesse zu -genießen? Raffinesse, immer, ist nicht ohne Perversion, die uns die tiefsten Räusche schenkt –
nun, der film hinkt den gedanken davon, wie ja, wie ich gestern hier gelesen, aus schlechten bücher gute filme entstehen können (allerdings sind alle bücher zum film a priori quatsch, besonders wenn etwa ‚krieg und frieden‘ als buch zum film angepriesen wird), so lassen sich manche bücher eben nicht wirklich verfilmen, es sei denn, der autor schreibt dem regisseur das drehbuch, und letzterer macht sein eigenes ding daraus, ohne untreu zu werden. worauf es hinausläuft:
Zu enge Schuhe? Nein. Sie hinkt! Ach!
Mr. Bloom sah ihr nach, wie die davonhumpelte. Armes Mädchen! Deswegen also war sie auf dem Felsvorsprung sitzen geblieben, als die andern einen Wettlauf machten. Dacht ich mir doch gleich, daß da irgendwas nicht stimmte, ihrem Gesichtsausdruck nach. Sitzengelassene Schönheit. Bei Frauen ist so ein Mangel gleich zehnfach schlimm. Aber macht sie gefällig. Bin ja bloß froh, daß ichs nicht gewußt hab, wie sich da produzierte. Trotzdem, ein heißer kleiner Teufel. Würde sich bestimmt nicht lange zieren. Kriegt man direkt Neugier drauf, wie auf ne Nonne oder ne Negerin oder ein Mädchen mit Brille. Die da so rübergeschielt hat, lecker lecker. Ist wahrscheinlich kurz vor ihren Tagen, davon werden sie immer aufgekratzt. Ich hab ganz schlimme Kopfschmerzen heute. Wo hab ich den Brief eigentlich hingesteckt? Ah ja, in Ordnung. Alle möglichen verrückten Süchte. Pennys anlecken. Das Mädchen im Tranquilla-Kloster, von dem die Nonne mir da erzählt hat, als das roch mit Vorliebe Petroleum. Jungfrauen müssen doch schließlich einfach überschnappen. Schwester? Martha, sie. Irgendwas in der Luft. Macht wohl der Mond. […
ich hab‘ hunger und mach‘ drei punkte, während herr dschungel den tisch deckt] Egal jedenfalls, ich habs gut erwischt. schon erschallt das ominöse wort: „abendessen“.
Das – gespielte – Hinken von tanzenden Frauen galt ja in der griechischen Antike als durchaus erotisch. Es findet sich, wenn man so will, in der epischen Dichtung dann in der Form des Hexameters.
Die Verfilmung des Ulysses von 1967 ist allerdings schwer daneben gegangen, ebenso die von 2003 (mutmaßlich nach dem selben Drehbuch). Die Hörspielfassungen, auch die allerneueste, funktionieren meiner Ansicht nach auch nicht wirklich. Will denn niemand mehr selber lesen?! Die Leute bringen sich um ein außerordentliches Vergnügen!
Hörspielfassungen @Norbert W. Schlinkert
Die am „Bloomsday“ von SWR2 gesendete 22-stündige Hörspielfassung des Ulysses war großartig, Sie meinen doch nicht etwa die? Gelesen von hervorragenden Schauspielern fesselte sie immer wieder aufs Neue, wenn es auch nicht möglich war, sie sich die ganzen 22 Stunden lang anzuhören. Das Selberlesen ist natürlich noch etwas anderes, doch von so vielen habe ich schon gehört, daß das Buch ungelesen im Bücherschrank ein kümmerliches Dasein fristet. Dann doch lieber ein gelungenes Hörspiel.
@cellofreund Doch, ich meine diese tatsächlich großartig gemachte Hörspielfassung. Ich habe nur Teile gehört, und die haben mir eben nicht gefallen, vielleicht weil ich mich eine lange Zeit sehr intensiv mit dem Ulysses beschäftigt habe, einschließlich des Lesens der Odyssee. Ich denke, man kann sehr spezielle und einmalige Romane nicht zu Filmen oder Hörspielen machen, weil der Text in solchen Büchern nicht nur eine Geschichte transportiert, sondern wirklich Teil der Geschichte ist. Das Medium des Hörspiels bedarf anderer Texte, denke ich. Wer aber bestimmte Romane nicht lesen mag und dann am Film oder Hörspiel seine Freude hat – dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Ich mag zum Beispiel Kriminalfilme lieber als Kriminalromane, Hauptsache, das Ding ist gut und spannend.
Romane als Hörspiel oder Film @Norbert W. Schlinkert
Ich meine ja auch nicht, daß das Hörspiel ein Ersatz für den Roman sein kann, doch vielleicht ein Weg dorthin. Da haben Sie sicher recht: der Text transportiert nicht nur die Geschichte, er ist wirklich Teil der Geschichte. Bei so manchem verfilmten Roman war ich schon schwer enttäuscht. Sogar bei verkürzten Versionen des Romans, z.B. des „Huckleberry Finn“ für Jugendliche. Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang die Hörstücke ANH’s?
@cellofreund Die Hörstücke ANHs sind eben Stücke und keine Spiele, also sozusagen eigenständige Kompositionen mit Thema. Ich kenne nicht alle, aber die, die ich gehört habe, haben für mich eine Spannung, ganz ähnlich wie bei Neuer Musik (bei der ich aber als Laie zuhöre und nichts „verstehe“). Was die Hörspiele im Radio angeht, so gibt es ja immer weniger Originalhörspiele der sozusagen künstlerischen Art, es wird viel zu oft auf große Namen gesetzt, viel zu oft werden berühmte Romane inszeniert oder es wird versucht, auf die Krimischiene zu setzen. Anstatt 22 Originalhörspiele von Hörspielautoren zu machen, macht man einen 22-stündigen Ulysses – am besten wäre es natürlich, man lenkt mehr Gebührengelder zum Radio und macht beides!