Der zweite Schneidetag. Das Argo- und Galouye-Journal des Dienstags, dem 1. Mai 2012. Die Vorhänge der Wirklichkeit (7).

8.54 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Seit halb fünf auf, obwohl ich grad dreieinviertel Stunden Schlaf hatte, um fünf vor fünf am Schreibtisch. Bis nach Mitternacht war ich >>>> in der Bar http://www.baramluetzowplatz.de gewesen und hatte danach noch Stops für O-Ton-Aufnahmen gemacht, die Toilettenszene ist im Kasten, Dank sei dem Ibis-Hotel. Allerdings: Musik. Ich muß mich wahrscheinlich doch für ein Museum entscheiden, wo es keine Dauerberieselung gibt, die mir die Szene aufweicht.
Also Argo morgens, fünf Seiten diesmal, obwohl ich auch nun recht radikal im Umgang mit meinem bisherigen Text bin.


Argo-TS 485


Je weiter ich vorankomme, desto umfassender, merke ich, werden die Korrekturen. Bin sehr gespannt darauf, wie sich das Buch lesen wird, wenn ich alles aus der Handschrift übertragen haben werde; aber bis dahin wird es September sein. Erst einmal haben wir noch, wunderbarerweise, den Sommer vor uns.
Jetzt wieder an die Schnitte. Und die Aufnahmen von gestern abend/nacht müssen noch übertragen werden. Insgesamt werde ich bis abends, vielleicht sogar spät abends an dem allen sitzen; auf jeden Fall will ich morgen damit beginnen können, die Montage anzulegen. Was es an den benötigten Aufnahmen noch nicht gibt, werde ich als Platzhalter provisorisch einspielen, bzw. selbst sprechen und später austauschen.

4 thoughts on “Der zweite Schneidetag. Das Argo- und Galouye-Journal des Dienstags, dem 1. Mai 2012. Die Vorhänge der Wirklichkeit (7).

  1. Und ich krieg das Argo-Manuskript geschenkt?:)
    Schaue lädierten Fingers halber gerade Twin Peaks, mein Trendscout auf dem Sofa prophezeit dazu die Wiederkehr der frühen Neunziger, bin mir fast sicher, Ihre Trilogie trifft dann bei Erscheinen den Zahn der Zeit, wünsche guten Absatz! Glaube inzwischen, der Schriftsteller hat quasi evolutiven Erfolg, oder gar keinen, da man eh nur machen kann, was man machen kann, entscheidet das Timing, man kann insofern Glück haben, als dass der Zeitgeist gerade für die eigenen Brutbedingungen günstig gestimmt ist, oder eher nicht, da man meist im Alter zwischen 30-35 seinen Stil gefunden hat, bestehen aber immer Chancen, das man noch mal mit einer wiederaufgelegten Trendwelle surft. Probleme machen natürlich Trendverschlepper an strategisch wichtigen Positionen, aber im Grunde sind sie letztlich machtlos. (Spricht das Orakel.)
    *Wünsche Dudeneintrag für den Trendverschlepper (erspare die Namen:)

    1. @Diadorim zu Trendverschleppern. Die sind kein mordernes Phänomen, sondern eines, das die Künste seit je begleitet; etwa kommt es durch die Literaturinstitute beobachtbar zu einem neuen Akademismus, der durchaus den Markt bestimmt, wenigstens deutlich mitbestimmt. Selbstverständlich werden durch die Lehre lehrbare Formen begünstigt, und Neues, was immer das sei, findet schwieriger Raum – allein aus Gründen der verlegerischen Produktionsgrenzen. Und so weiter. “Trend” ist eigentlich aber kein angemessenes Wort, “Avantgarde” war da schon eher genau, weil ihr Begriff auch das Kämpferische mitträgt, dieses sich-durchboxen-Müssen, will man nicht untergehen.

      Wegen Argo. Da muß ich Ihnen einen Korb geben, was mir leid tut. Meine Typoskripte sammelt seit Jahren Freund UF, während der Profi meine Notizbücher sammelt. Ausnahmen machte ich nur, das sahen beide immer ein, wenn ein Mäzen im Spiel war, der schließlich als kleinen Fetisch, materiale Gegengabe zu Geldgaben, das handbearbeitete TS bekam. Das stand solchen Menschen dann auch zu, fühlte ich immer.
      Passierte nicht oft, kam aber vor.

  2. Ja, schade, aber verständlich, ich hab auch nicht damit gerechnet:). Mäzen kann ich erst werden, wenn ich Mega Sena oder im Lotto gewinne, oder selber mal eine zündende Idee habe, gestern beim Sushi hatte ich mal wieder eine, mal sehen. Hier wirds jetzt kalt, ich muss sehen, dass ich das Sommern in Berlin bald beginne:).
    Na ja, die Avantgarde wertet der Zeitgeist vermutlich eben auch als Trend, darum wollt ichs nicht so hoch hängen. Aber so wirklich stimmts ja auch nicht, dass sie ein Trend sei, stimmt, wenn dann immer geunkt wird, die sei ja eh überfördert muss man einfach mal ganz klar sagen, das stimmt nicht, mit Ausnahmen in Österrreich vielleicht, aber für Deutschland hat das nie gestimmt, da überfördert man vor allem fröhlich das Leichtverdauliche weiter, einfach mal ein paar Gegenwartsdichter googlen, schon wird es sonnenklar, was man haben will und von dem man sich wünscht, dass es weiter existiert, und das ist nicht die Avantgarde und sie war es auch noch nie.

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