Nach der Lesung das Arbeitsjournal des Donnerstags, dem 19. April 2012. Von Fortschritten und einem Blick voraus: Aquitanien.

10.05 Uhr:
[Arbeitswohnung.]

So von Rosenblättern umlegt war mein Leseplatz gestern abend >>>> in der Z-Bar, deren kleiner, für literarische Vorträge geradezu idealer Saal ein bißchen nach Kapelle wirkte, weil so viele Kerzen brannten; es fehlte Weihrauch.
Nicht viele Leute waren gekommen; parallel hatte Freund M. eine seiner bereits sehr gut eingeführten >>>> „Literarischen Freiheiten“ im SODA der Kulturbrauerei, ein Suhrkamp las, was Publikum zog; ebenso ein Autor im Babylon. Ich stand aber auch gar nicht im Programm, doch hatte keine Lust, das monierend anzusprechen; sowas klingt immer nach Mäkelei. Was passiert ist oder nicht, ist halt passiert oder nicht.
Wir waren also intim. Doch Köpfe, die ich nicht kannte und die aufmerksam zuhörten, ließen ihre Träger nachher diskutieren, sogar Elegien wurden verkauft. Ich war insofern zufrieden. Broßmann war da und der Profi stand in der Tür, kühl mit halbem Ohr zu seinem Wagen, ob ihn, den Profi, jemand rufe. Die Verleger >>>> Barrientos und >>>> Držečnik, mit dem ich über Argo sprach. „Auf keinen Fall vor dem Herbst 2013, ich schaff das vorher einfach nicht.“ Und die ich seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen, >>>> Christa Schmidt, war gekommen. Sofort war das Begehr zur Umarmung. Wir kamen ihm nach, sind ja beide keine Asketen, jedenfalls nicht eigentlich. Gegen Viertel vor eins erst schwang ich mich aufs Rad, lag viertel nach eins im Bett, stand entsprechend erst um halb sechs auf; es bleibt bei meinen vier bis viereinhalb Stunden Ruhe das nachts; darunter ist nur mit Mühe zu gehen.
Gleich an den Argotext. Und intensiv ihn durchgewalkt. Das sieht jetzt wieder s o aus, Ergänzungsseite zur 433 und diese selbst:

Daß ich insgesamt heute bis Argo-TS 438 gekommen bin, und zwar diese Seite noch ganz bis nach unten, also viel mehr geschafft habe als an den anderen Tagen, liegt schlichtweg daran, daß anderthalb Seiten nach hinten geschoben werden müssen, weshalb ich sie für die Überarbeitung erst einmal übersprang; später, an der richtigen Stelle, müssen die anderthalb Seiten dann sowieso ganz neu gefaßt werden. Dafür war es jetzt noch zu früh.

Dann erst den Computer hochfahren lassen, kurz nach Mails geschaut; Prunier hat für den Oktober zugesagt: wir werden dann also zusammen lesen in Aquitaniens Mont de Marsan. Derweil, jetzt, sprechen in Zürich Freunde kleine Passagen für das Galouye-Stück ein und schicken die Tondateien per Dropbox. Ich meinerseits werde nach dem Mittagessen, für das ich mit meinem Lektor verabredet bin, mit meinem, leider aber hoffentlich bald nicht mehr, ehemaligen, in die Innenstadt fahren, um O-Töne aufzunehmen: den Spaziergang Unter den Linden/Friedrichstraße/Gendarmenmarkt und auch schon ein erstes Mal in dem Showroom von Max Planck. Auch, um dort zu sondieren. Eine ganze Szene ließe ich dort gerne spielen, Barrientos als Hosteß, ich als Besucher, den die galouyesche Anderswelt fängt.
Meine letzte Notiz für Argo heute:

Die ganze SANGUE-Szene auf Kumanis Anwerbungstalent ausrichten; vorsichtig; wie Borkenbrod ins Spiel kommt. Allmählich verrät sich und Aissa Kumani dann doch, weil die anderen etwas zu ahnen beginnen (und nachbohren).

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