Bei peitschendem Regen. Das Argo- und Galouye-Journal des Sonnabends, dem 31. März 2012. Mit einer Frage an die Leser:innen. Sowie nachmittags, nunmehr im Sonnen-Regen-Wechsel, Roland Reuß, Kafka und Amazon: eine Korrespondenz zum Urheberrecht in den Kommentaren. Und dann s c h n e i t es auch noch! Am Abend aber, erstmals, besucht: Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmonie.


Argo-TS 357.

8.30 Uhr:
[Arbeitswohnung. Messiaen, Eclairs sur l’Au-delà (Berliner PO, Rattle).]

Zweiter Latte macchiato. Der Tag ist bereits etwas aus dem Gleis. Wenn ich von der Familie zurückkomme, ist mir fast immer das Herz bißchen schwer. Wie die Zwillingskindlein sich an mich hängen, meine Oberschenkel umklammernd, daß ich bitte nicht gehen, daß ich drüben übernachten möge. Was halt nicht geht, so gern ich es wollte. Also erzähle ich, daß ich noch arbeiten müsse. Aber sie könnten, wenn sie möchten, wieder einmal bei mir übernachten. Undsoweiter. Selten sagen sie noch Papa zu mir. Bißchen n o c h was ging mir nah, das aber nicht hierher darf. Jedenfalls tut es weh, und verwirrt stand ich um 22 Uhr wieder in der Arbeitswohnung und nahm erst mal mein Cello her. Setzte den Dämpfer auf den Steg und spielte etwas vor mich hin. Soweit ich’s halt schon kann; sicher kein Vergnügen für andre. Für mich aber besänftigend, erlösend. So eine halbe Stunde. Dann an den Schreibtisch, die Löwin angerufen, die aber noch in einem Geschäftsgespräch war. An Arbeit war nicht mehr zu denken, genauso wenig indessen an Schlaf; so ging ich abermals dem Filmegucken in die Falle. Bis zwei Uhr nachts. Da war aufzustehen morgens um halb fünf nicht drin. Immerhin kam ich um sechs hoch, nach meinen üblichen vier Stunden. War auch wach, bereitete den ersten Latte macchiato, wollte schon gleich dieses Arbeitsjournal schreiben, ließ das aber bleiben, weil ich auch nicht noch den neuen Ablauf mir aus der Routine gleiten lassen wollte. Also gleich an Argo. Das ging gut. Langsam. Aber gut. Hierüber können Sie sehen, wie von mir bearbeitete Typoskriptseiten aussehen. Da finde wirklich nur noch ich mich durch, oder jemand müßte so akribisch arbeiten wie >>>> Reuß, den soeben ein US-Buchhändler beklaut hat; >>>> KD Wolf schickte mir >>>> diesen Link. Die Angelegenheit ist wirklich problematisch.

Ich kam gestern zu den Aufnahmen des Spaziergangs dann doch nicht mehr, blieb hier und las Galouyes Unendlichen Mann an; die Lektüre werde ich heute nachmittag fortsetzen. Den Vormittag über will ich an Argo weiterarbeiten, weil ich zur Frühmorgenarbeit nicht weit genug gekommen bin. Solche Einschübe und Ergänzungen halten auf, sind aber oft dringend notwendig:

Dabei müßte es eigentlich darum gehen, den Roman zu kürzen. 1300 Buchseiten, die das Typoskript derzeit ergäbe, sind deutlich zu viel, vor allem in der Balance zu Thetis und Buenos Aires. Die Idee ist ja weiterhin die eines inversen Triptychons, dessen Außenseiten breit sind, mit einer schmalen Innentafel, so daß das Gebilde, klappt man’s zusammen, ein spitzes Dreieck ergibt.
Nachmittags also wieder Galuoye, aber erst nach dem letzten Buch werde ich am Typoskript weiterschreiben. Wobei jenes, das Buch, eigentlich eine Fortschreibung, bzw. weitere Variante der Themen zweier seiner Erzählungen ist, diesmal mit allerdings anderem Personal. Man kann dabei ganz gut sehen, wie ihn eine bestimmte Idee wirklich umgetrieben haben muß. Das muß in meinem Hörstück dann auf jeden Fall gespiegelt werden.
Noch einmal >>>> zu Turangalîla. Leider hat die >>>> Digital Concert Hall das Konzert der Jungen Phiharmonie noch immer nicht freigeschaltet. Aber ich überlege ernstlich, ob ich diese Concert Hall abonniere: für 14,50 Euro monatlich ist das Angebot enorm; überdies ist >>>> flac auch für ausgebildete Ohren ein mehr als nur akzeptabler Codec. Mit der Studioqualität meiner Anlage, besonders der ProAcs, um von den Stax-Hörern gar nicht erst zu sprechen, kommt das Hörerlebnis dem direkten Eindruck im Konzertsaal durchaus gleich; überdies habe ich die Erfahrung gemacht, daß gerade bei konzertanter Musik die Ausschaltung des Gesichtssinns die musikalische Präsenz erhöht. Besonders, wenn man über sie schreibt. Oper ist etwas anderes, weil sie die sichtbare Inszenierung braucht, aber auch da „hilft“ Nachhören.
Turangalîla, übrigens, hat wirklich etwas geleistet: mich für Messiaen geöffnet, in den ich vorher nie richtig hineingefunden hatte. Das ist seit dem Konzert von vorgestern anders. Jetzt hör ich, was ich kriegen kann von ihm. Dazu mach ich mit Argo weiter, nun. Ans Cello geht es wieder um halb zwölf.

(Es ist seltsam ruhig in Der Dschungel. Sind meine Leser zum Großteil verreist? Oder provoziere ich zur Zeit nicht genug? Oder bin ich Euch Leuten >>>> zu ernst? Oder hält Sie der Regen von Der Dschungel ab, der draußen stürmend prasselt? Da haben Sie ganz recht: es ist fies kalt geworden wieder. Ich werde nachgeben müssen und meinen hellen Sommeranzug gegen Gedeckteres tauschen.)

11.15 Uhr:
Die Dts’e von >>>> gestern komplettiert, bzw. revidiert und >>>> das von heute geschrieben. Mit Argo bis S. 358 unten gekommen; vielleicht schaff ich vor dem Cello noch eine halbe Seite.
Eine >>>> ganz spannende Diskussion zum „Sie“ könnte sich bei Tainted Talents entwickeln. Dazu, quasi als Einführung, >>>> der Text dort. Ich höre abermals:

Messiaen, Turangalîla.
Irgendwann werd ich das Stück auswendig mitsingen können.

13.35 Uhr:
So, Mittagsschlaf. Nach dem Cello. Aber >>>> das dort war mir nicht nur, sondern bleibt mir sehr wichtig.

16.37 Uhr:
Es s c h n e i t ! ! ! Jetzt macht der April schon einen Tag zu früh, was ihm grade einfällt.

Korrespondenz zum Urheberrecht >>>> ab dort in den Kommentaren. Der Junge ist fürs Cello hier. In einer halben Stunde geht es an unsere Duos. Am kommenden Mittwoch werden wir sie in kleinem Rahmen aufführen. Ob ich wohl schon Lampenfieber habe?

20.04 Uhr:

Stilleben mit Berliner Philharmonikern.
Bin wie berauscht. Habe jetzt die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker abonniert, habe dadurch den Zugriff auf eine große Zahl von Mitschnitten aus der Philharmonie und kann nur sagen: ich bin baff. Die Musikqualität ist großartig, das Bild, siehe links oben, gut, mit kaum merklichen Verzögerungen manchmal, was aber an meiner Konfiguation liegen kann, bei der immer eine ganze Reihe Programme bewußt parallellaufen. Bruckner IV, mit den erstmals von Harnoncourt aufgeführten wiedergefundenen Partien des 4. Satzes. Hier schwingt der ganze Arbeitsraum. 14,50 Euro im Monat: Jede/r, die und der Musik liebt und dieses Angebot nicht wahrnimmt, ist mit dem Klammerbeutel gepudert. Anders kann man das nicht sagen. Allerdings sollten Sie für das größtmögliche Abenteuer der Klänge Ihren Computer an die Muskanlage oder sehr gute Aktivboxen anschließen – oder mit Kopfhörern hören. Sonst geht Ihnen zuviel verloren. Hier >>>> die direkte Adresse, das Abo ist jederzeit kündbar. Schauen Sie sich nur mal an, was da alles zur Verfügung steht.
Ich werde noch eigens darüber schreiben, in einem gesonderten Text. Aber nicht mehr heute abend. Will lesen. Und weiterhören.

21 thoughts on “Bei peitschendem Regen. Das Argo- und Galouye-Journal des Sonnabends, dem 31. März 2012. Mit einer Frage an die Leser:innen. Sowie nachmittags, nunmehr im Sonnen-Regen-Wechsel, Roland Reuß, Kafka und Amazon: eine Korrespondenz zum Urheberrecht in den Kommentaren. Und dann s c h n e i t es auch noch! Am Abend aber, erstmals, besucht: Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmonie.

  1. Der Impuls, kommentieren zu wollen, scheint tatsächlich nachzulassen, wenn die Leser:innen spüren, dass man einfach seiner Arbeit nachgeht, schreibt, Konzentration braucht. Ich selbst empfinde das immer als Rücksichtnahme. Wenn ich drüben schreibe, dass ich im Stress bin, sacken die Zugriffszahlen ab: als ob die Leute auf Zehenspitzen laufen würden.

    1. Schönes. Bild. (Aber da ich selbst nicht oder kaum störbar bin, sondern nahezu immer drei oder vier Tätigkeiten zugleich nachgehe, macht mich die Zehenspitzengeherei eher nervös: nämlich besonders aufmerksam.)

  2. Nächstes Bild:
    Kommendes Wochenende werden die Ostereier geliefert. Wie wir alle wissen, gibt’s bereits eine Woche vorher nix mehr zu kaufen. Zudem wird geputzt, geschrubbt, gewaschen, gebügelt, geplant… und die nächsten Einkaufszettel geschrieben, achso… und noch Blümeli gepflanzt, und dem Gartenzwerg noch schnell die Zähne geputzt.

    Noch ein Bild:
    Die Energierichtung von Mutter Erde kehrt sich um… vom Winter – Richtung von oben nach unten – zum Frühjahr – Richtung von unten noch oben. Alles will raus, drängt nach oben, was manchen Körper entweder in Bedrängnis bringt, weil er garnicht weiß, was er zuerst machen will, oder ihn einfach nur flachlegt.

    1. Danke, ich weiß es zu schätzen, aber alles SP Interna. Nichts Hochdramatisches, aber alles kräftezehrend, es läuft derzeit eben vieles nicht rund.

  3. (Also bei mir sind die Leute sicher nicht, lieber ANH, doch vielleicht lesen die einfach mal ein Buch, hören Musik oder diskutieren mal offline, in echt und mit Spucke sozusagen, wenn auch sicher nicht über Regeln wie das (von Gastgebern vorgegebene) Siezen in Blogs, noch dazu in deren Reich, wie dies drüben bei TT der Fall ist. In meinen „Kreisen“, oder sind’s eher Recht- oder Vielecke, in denen ja nicht nur Künstler verkehren, wird zum Beispiel über die unreifen Kindsköpfe der Piratenpartei diskutiert [da haben wir mal eine schöne Provokation, noch dazu ganz kostenfrei], sogar durchaus kontrovers, weil es ja Menschen gibt, die Kunst und Kultur für ein freies Gut halten, das von hochspezialisierten Sklaven hergestellt wird. Sagt natürlich keiner so, meinen tun’s aber viele g e n a u so! Ich verweise dann nun immer auf dieses Radiointerview http://www.youtube.com/watch?v=UnX-b9TFx3Y und behalte mir vor, gegen Leute vorzugehen, die alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist, weil sie für’s Klauen des Niet-und Nagelfesten zu doof sind. Wie kam ich drauf? Ach ja, Sie vermuteten, zur Zeit nicht ausreichend zu provozieren – oder gar die zu Provozierenden eingelullt zu haben mit Musik und Literatur?)

    1. Ich fürchte @Schlinkert. Die lesen und hören sie nicht. Also nicht die, die ich meine.

      Die Frage des Urheberrechts wird aber wahrscheinlich auf eine ganz andere Weise gelöst werden müssen, insofern es um Entlohnung geht. Wirklich praktikabel ist das jetzige nicht. Darauf habe ich schon mehrmals hingewiesen. Jedenfalls nicht für die, die keine Bestseller, also nicht wirklich Marktmacht haben, sondern genötigt sind, ihre Urheberrechte auf Vertriebe zu deren Bedingungen zu übertragen. Dieses Wort, genötigt, hat alles Recht. (Etwa gibt es in nicht wenigen Verträgen insbesondere mit dem Rundfunk und großen Zeitungen die Klausel, daß man sein Urheberrecht auch auf Medien überträgt, die noch gar nicht erfunden wurden, also auf eine potentielle Technologie der Zukunft.)

    2. Sie befürchten dies zurecht, denke ich. Um aber nun mal an der Front zu kämpfen, die man mit den eigenen Mitteln erreichen kann, würde ich vorschlagen, die Kunst und alles Dazugehörige als ein durch ARBEIT hergestelltes Produkt dem Feind in die Fresse zu schießen, statt sich in die eigene pinkeln zu lassen => siehe das Interview von Sven Regener.

    3. @ hochspezialisierte Sklaven/Herr Schlinkert: Bin vollkommen dakohr mit Ihnen. Irgendwie Kindsköpfe, die ich gerne mal auf Baustelle hätte 4 Wochen lang. Oder die sich mal überlegen sollen, was es jenseits von schneller Musik am heimischen Rechner hergestellt alles sonst noch so gibt. Wie man ein Orchester zum Beispiel bezahlen soll. Oder 2 Jahre lang einen guten Roman schreiben. Oder ein Atelier über 20 Jahre lang finanzieren. Ich hatte mal einen Galeristen, der argumentierte mir gegenüber empört, er habe ja schließlich zehntausend Mark investiert in seine Galerie. Ich hab ihm dann gesagt, ich habe seit Beginn meiner laufenden Bahn ca. fünfhunderttausend Mark investiert. Da hat er dann nachgedacht mit großen Augen. /Aber auch alles das kein Grund, den Frühling zu vernachlässigen 😉

    4. @schneck08 Sehr richtig, was Sie schreiben, denn natürlich ist nicht nur die Arbeit am Werk und das Werk selbst ganz aktuell etwas wert, sondern es muß auch noch die immer größer werdende Investitionssumme berücksichtigt werden, selbst wenn diese nicht auf Mark und Cent genau ausgewiesen werden kann. So, und nun sollten wir alle ganz kostenlos den „Frühling“ zu genießen versuchen, man gönnt sich ja sonst nix!

    1. Lieber Roland Reuß, nein, >>>> Liskes Text kannte ich noch nicht. Bin aber, bekanntermaßen, in Sachen Urheberrecht ebenfalls kritisch eingestellt. Was nicht nur geschäftliche, sondern vor allem künstlerische Gründe hat. Ich habe sie ein paar,mal diskutiert, allerdings „nur“ in Der Dschungel – etwa, daß ein ganz Pfeiler der Moderne, die Collage nämlich, über das derzeitige Urheberrecht demontiert worden ist. Vostell zum Beispiel hätte heutzutage seine großen Arbeit, die den Mercedesstern verwendeten, nicht schaffen können; ebenso wäre das berühmte Bild mit dem Vietnamesen, der jeden Moment erschossen wird, nicht geschaffen werden können. Edgar Poe hätte, um ein „klassisches“ Beispiel zu nehmen, den Fall des Houses Asher nicht schreiben dürfen usw.
      Das Problem ist, daß durch die Übertragung von Urheberrechte auf Konzerne es ein Konzernrecht geworden ist. In meinen (nicht eigens für mich, sondern standardisierten) WDR-Vertrrägen steht sogar die Klausel drin, daß ich meine Rechte an einer ganzen Produktion (ich produziere meine Hörstücke unterdessen nahezu autark) auch an die Verwertung durch künftige, also noch gar nicht erfundene Technologien abtrete; unterschreibe ich das nicht, verliere ich den Auftrag und damit meine hauptsächliche Lebensgrundlage. Und und und.
      Ich glaube, daß wir ein völlig alternatives Modell der Kunst- und wohl auch Wissenschaftsentlohnung für die ganzen Fälle selbständiger Arbet entwickeln und vor allem durchsetzen müssen. Es wäre schon viel geschehen, würde auf den Kauf eines jeden Computers und unterdessen auch Smartphones, iPads usw eine VG-Wort und auch GEMA-Abgabe erhoben und diese dann über den Topf umverteilt. Wobei die GEMA, da hat Liske recht, ein Fall für sich ist.

      Dies nur kurz zu dem langen Komplex. Ich werde Liskes Text über Die Dschungel jetzt auch noch verlinken und darunter, getrenntem Kommentar, diesen meinen Brief ebenfalls einstellen.

      Euer Amazon-Fall ist allerdings von ganz anderer Art als das, auf was meine Bedenken zielen. Da wird ja versucht, in großem Stil mit nicht eigener Arbeit Geld zu verdienen und auf dem Weg der Preiskonkurrenz dem eigentlichen und damit auch Eurem hinreißenden Edier-Unternehmen zu schaden.

      Herzlich,
      Dein Alban

    2. Fortsetzung Roland Reuß/ANH.
      Roland Reuß an ANH:

      Lieber Alban,
      ich verstehe alles, was Du schreibst, sehr gut — es läuft aber immer aufs selbe raus: Man macht keine Meuterei auf der Bounty, wenn draußen ein gepanzerter Stahlzerstörer in Stellung gebracht ist. Der ganze Käse liegt darin, daß mit der Dominanz der Werbung (bei tendenziell gar keinem Produkt mehr!) der Kapitalismus noch auf einem anderen als dem Bankensektor reflexiv geworden ist — das Urmodell dieser kranken Art von Reflexivität ist der Kannibalismus. Wir müssen darauf hinarbeiten, daß geistiger Arbeit wieder Respekt gezollt wird. Das ist der Punkt. Und in der Frage der Rechte ist mir ein Verleger vor Ort, dem ich, wenn’s sein muß, persönlich einheizen kann, lieber als ein Computer auf den Kaiman-Inseln mit Krokodil-Anwälten all over
      the world.
      Ich kann erst einmal nicht weiter partizipieren, das Obige kannst Du gerne in Deinen Blog einhängen. Muß mit meinen Kräften haushalten (Stahlzerstörer!), und das ewige schnelle Texten, das ist nicht so meins.
      Herzlich,
      Dein Roland
      ANH an Roland Reuß :Deine Antwort stelle ich gerne ein.
      Und gebe Dir, was den Blick auf das kapitalistische Prinzip anbelangt, völlig recht. Nur daß eben auch die Großunternehmen (Holtzbrinck, Öffentlich Rechtlicher Rundfunk usw.) zu den Stahlzerstörern gehören und, so meine ich, das Urheberrecht längst für sich in Bewegung gesetzt haben. Deshalb denke ich so entschieden über Alternativen nach. Möglicherweise wird man einen Schutz der „kleinen“ Häuser entwickeln müssen – wie eben auch, worauf es mir viel mehr als auf Einkunft ankommt, die künstlerischen Einschränkungen aufheben. Wir sind unterdessen mit dem Urheberrecht schon so weit, daß bestimmte Farben urheberrechtlich geschützt sind, und eines Tages werden es Begriffe sein.
      Hier sehe ich tatsächlich in der sogenannten Piraterie des Netzes Hoffnungen – auch wenn sich erkennen läßt, wie man auch diesen offenen Raum nach und nach in den Griff zu bekommen versucht. Ich verdanke diesem Raum sehr viel: ohne ihn gäbe es mich als Autor längst nicht mehr, jedenfalls nicht im öffentlichen Bewußtsein.
      Herzlich und hoffentlich auf bald einmal wieder persönlich:
      Dein Alban
      P.S.: Zum „schnellen Texten“. So schnell ist das alles nicht. Ich bearbeite meine Beiträge und auch Kommentare jedesmal genau und dann auch später noch immer wieder neu.

    3. Roland Reuß an ANH, ff. Mille grazie.

      Nur daß eben auch die Großunternehmen (Holtzbrinck, Öffentlich Rechtlicher Rundfunk usw.) zu den Stahlzerstörern gehören und, so meine ich, das Urheberrecht längst für sich in Bewegung gesetzt haben. Deshalb denke ich so entschieden über Alternativen nach.Das verstehe ich gut. Ich habe mir auch gut gemerkt, wie eben die Genannten mit dem Google-Settlement und dem Heidelberger Appell umgegangen sind.Möglicherweise wird man einen Schutz der „kleinen“ Häuser entwickeln müssen – wie eben auch, worauf es mir viel mehr als auf Einkunft ankommt, die künstlerischen Einschränkungen aufheben. Wir sind unterdessen mit dem Urheberrecht schon so weit, daß bestimmte Farben urheberrechtlich geschützt sind, und eines Tages werden es Begriffe sein.Nein, das glaube ich nicht. Und Farben, das ist Patentrecht, ein anderes Feld. Hier sehe ich tatsächlich in der sogenannten Piraterie des Netzes Hoffnungen – auch wenn sich erkennen läßt, wie man auch diesen offenen Raum nach und nach in den Griff zu bekommen versucht. Die Piraten und »die Piraten«, das sind doch nur die fünfte unbezahlte Kolonne
      von Google, Amazon, Apple und Microsoft. In deren Chefetagen lacht man sich scheps über so viel unentgeltliche Unterstützung. Worauf das hinausläuft, das willst Du wirklich nicht.Ich verdanke diesem Raum sehr viel: ohne ihn gäbe es mich als Autor längst nicht mehr, jedenfalls nicht im öffentlichen Bewußtsein.Auch das glaube ich nicht, stell Dir mal vor, Hölderlin hätte so geredet, und der hat weißgott auch zu schlucken gehabt. Ist er ›im öffentlichen Bewußtsein untergegangen?Zum „schnellen Texten“. So schnell ist das alles nicht. Ich bearbeite meine Beiträge und auch Kommentare jedesmal genau und dann auch später noch immer wieder neu.Das bezog sich nicht auf Dich, sondern auf meine eigene Prosa.

  4. Zwei Celli Haben Sie eigentlich das Programmheftchen mit den Werken für 2 Celli bekommen? Diesen Schwierigkeitsgrad werden Sie wohl noch nicht schaffen. Doch jedes Bemühen sollte Anerkennung finden. Ich kannte einen Berliner Philharmoniker (Bratsche), der freudig auch mit noch nicht besonders fortgeschrittenen Hobbymusikern musizierte.

    1. @Cellofreund. Ja, es ist angekommen. Ganz herzlichen Dank.
      (Am Mittwoch werden mein Junge und ich ein kleines Konzert geben, nicht sehr lange, in einem Altersheim. Mal schauen. Ist ein schönes Podium, um erste Schrittchen auszuprobieren.)

    2. Konzert Nette Idee. Die älteren Herrschaftn werden das mögen: der Vater musiziert mit dem Sohn. Und manche hören vielleicht auch schon nicht mehr so gut….(sorry). Kennen Sie übrigens die Bildergeschichten von E. O. Plauen: „Vater und Sohn“? Feinste Literatur, ganz ohne Worte.

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