Bösgedichtchen Nr. 1. (Entwurf).

Ein Männlein stand im Walde
ganz streng und stark und steif,
erwartete fürbalde
des Försters schönes Wife.

Nur, als es dann gekommen
längs in dem finstern Hain,
war ihm der Leib genommen
im ersten Morgenschein.

Im frühen Glanz der Blätter
weht’ seine Seele auf,
flatternd im Wind, als hätt er
in dessen morgenfrischem Lauf

zwei Teuflein locken hören
jenseits von Wald und Tod.
So sanft war ihr Betören
so grün das Gras, und rot.

Da langt‘ die Frau schon lange
wieder bei Heim und Mann,
milde lächelnd und die Wange
von leisem Liebreiz kühle,

an.



2 thoughts on “Bösgedichtchen Nr. 1. (Entwurf).

  1. Überarbeitung vom 27.12.15:

    Ein Männlein stand im Walde
    ganz streng und stark und steif,
    erwartete fürbalde
    des Försters schönes Wife.

    Und als es dann gekommen
    in den finstern Hain,
    ward ihm der Leib genommen
    beim ersten Morgenschein.

    Zum frühen Glanz der Blätter
    stieg seine Seele auf,
    silbern am Wind, als hätt er
    aus dessen morgenfrischem Lauf

    zwei Teuflein locken hören
    jenseits von Wald und Tod.
    So sanft war ihr Betören,
    das grüne Gras ward rot.

    So langte linde lächelnd lang
    hernach die Frau, gekühlt
    vom leisen Lieb die Wang‘,
    bei Heim und Mann erfüllt

    neu an –

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