5.48 Uhr:
[Arbeitswohnung. Holmboe, Dreizehntes Streichquartett.]
Noch zweieinhalb der sieben vollgepackten Streich-CDs vor mir. Mein Eindruck ist unterdessen, daß Holmboes Streichquartette je intensiver werden, seltsamerweise aber auch eingängiger, je später sie entstanden sind. Seit der vierten CD ist meine Aufmerksamkeit stark gelockt, wobei ich gestern bis gegen 22 Uhr >>>> im Gogolin weiterlas, so daß mir General Thallmanns Vater „Edoardo” zu einem Eduard Holmboe wurde, vielleicht weil er’s nicht war, also Thallmanns Vater. Jedenfalls an dessen Grab stand ich dann mit. Da ich das so verschränkt hier hinschreib, haben Sie die Information, bis Sie selbst den Roman lesen werden, längst vergessen:; also ich verpetz ja nichts. – Dann anderthalb Stunden wieder einmal mit der Löwin geskypt, die in Wien zurückist; danach noch in einen schlechten, aber brutalen Zombiefilm geguckt. Gegen eins lag ich im Bett. Gegen 23.30 Uhr (!) mailte mir allerdings noch der Lektor des Kinderbuchverlages wegen der Illustrationen, wie ich sie mir vorstellte usw.; da mailten wir dann etwas hin und her. Dieses schnelle Kommunizieren über knapp sechshundert Kilometer Entfernung wäre noch vor zwanzig Jahren undenkbar gewesen, allein schon, weil man nach 22 Uhr niemanden mehr anruft, mit dem man nicht sehr eng vertraut ist; mailen aber kann man, und wenn der andre dann noch auf ist und am Screen sitzt…
Gegen halb sechs bin ich aufgestanden.
Latte macchiato und >>>> des Kieler Pfeifenmachers Motzeks Meistermischung; ob der Link wieder funktioniert, weiß ich nicht. Der Mann scheint dauernden Netzattacken ausgesetzt zu sein. Mir dagegen träumte erstmals heute nacht, ich hielte bereits das erste Exemplar der Bamberger Elegien in den Händen und durchblätterte es.
Jetzt erstmal an die Litblogtheorie ff.
Heute abend wird mein Junge wieder hier schlafen; auch mittags kommt er nochmal her, hatte aber ansonsten den Wunsch geäußert, von nun an am Schulessen teilnehmen zu dürfen, weil er mit den Klassenkameraden zusammensein wolle. Ich hab das gleich in die Wege geleitet, bereits am Freitag. Jetzt warten wir nur noch auf seine Essenskarte. – Mir kommt das nicht ganz ungelegen, weil ich nunmehr mittags nicht mehr kochen muß, sondern diese Zeit für den Sport nutzen kann, direkt nach der Morgen- und vor der Nachmittags- & Abend-Arbeit.