Dies furchtbare Sehnen ODER Unbegrenzt vereint zu sein (2): Waste Land’s Tristan


http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/anh-im-berliner-ensemble-nachher-um-elf-uhr-sowie-das-arbeitsjournal-d“target=”_blank”>”Zu Ende neigte die alte Welt sich. Des jungen Geschlechts Lustgarten verwelkte, hinaus in den freieren, wüsten Raum strebten die unkindlichen, wachsenden Menschen.”

Aus “Waste Land” von T.S. Elliot:

Kurwenal:

“Laß die Frage:
du kannst’s doch nie erfahren.
Eifrig späh,
und siehst du ein Schiff,
so spiele lustig und hell!”

E-Gitarren-Riff von “Smoke on the water” von Deep Purple

Der Hirte:

“Öd und leer das Meer!”

Jetzt setzt der Tristan-Akkord des zweiten Motivs ein, leise, eindringlich, lauter werdend…. (2. Motiv, welches im ersten Aufzug in der Einleitung, im ersten Aufzug, 1. Szene, “Westwärts schweift der Blick”, in der 5. Szene, nach Isoldes “Ich trink sie Dir”, und im zweiten Aufzug, 3. Szene, nach Markes “Wer macht der Welt ihn kund”, erklingt)

Tristan:

“Die alte Weise, was weckt sie mich?”

Betty B.:

“And then I have her!” “Oh great! Do you have the World Premiere?” “Do you have the show?” “Look in my (!) heart.” “And daughter and son?” “Most of the time they are playing shit to fools.”

>>>> Das furchtbare Sehnen (3)
Das furchtbare Sehnen (1) <<<<

10 thoughts on “Dies furchtbare Sehnen ODER Unbegrenzt vereint zu sein (2): Waste Land’s Tristan

  1. Das gefällt mir. Nur “Deep Purple” mit “Smoke on the water”, das kann ich echt nicht mehr hören. Ich überlege dauernd, ob es was gibt, dass auch Wiedererkennungspotential hat, aber sperriger ist.

    1. Black Night Will man “Deep Purple”, insbesondere wegen der Kompatibilität mit Wagner, nicht über Bord schmeißen, so würde sich natürlich, auch inhaltlich, der Titel “Black Night” anbieten, vielleicht nicht unbedingt der Anfang, sondern die reinen Instrumentalteile in der Mitte.

    2. @Melusine Mir geht es nur um das Riff. Es gab Musikgeschäfte in denen das Anspielen dieses Riffs verboten wurde, weil die Verkäufer es nicht mehr hören konnten, ich weiß, Melusine. Ich hatte es bei diesen Gedanken trotzdem ganz plötzlich im Ohr, fragte mich dann, warum. Gerade weil es so genial einfach ist. Die 5. von Beethoven…. drei Achtel, eine Halbe, auf die Töne “g” und “es” verteilt…. gerade das Einfache hat die Kraft sich in den Felsen zu schlagen. “Da klopft das Schicksal an die Pforte.” Das was die Zeit verschont birgt der Felsen, womit ich wieder bei der Sehnsucht lande….

    3. @Cellini Das Riff ist gut. Aber für mich und vielleicht für viele andere aus den Jahrgängen ab 1960 bis 1970 (ungefähr) einfach total “verbraucht” durch die unzähligen Male, in denen es auf (nicht immer sehr erfreulich verlaufenden) Parties gespielt wurde, als man in der Pubertät war.

      Ich verstehe aber auch, dass dieses “Wiedererkennen”, die Erinnerungen, die es auslöst, in dem Kontext einen Reiz hat.

    4. @Melusine und Cellini. Ich bin sehr gespannt, wie das Riff auf mich wirken wird, da ich Ihre Erfahrung, vor allem mit solcher Erinnerungsmacht, nicht teilen kann. Möglicherweise entscheide ich mich aber für ein anderes. Die Freunde werden mir ganz sicher zahllose solche Erinnerungen zur Kenntnis bringen, durch die ich mich alle hören werde, um dann nach einer musikalischen Hör-Evidenz zu entscheiden, die von Jugenderinnerung nicht verklärt wird.

    5. Smells like teen spirit? Könnte in den Zusammenhang passen, aber Sie kriegen wahrscheinlich die Krise davon (ich finde, es ist der beste Song von Nirvana): Smells like teen spirit.

      (Verklärt, übrigens, wird nichts durch Jugenderinnerungen; man hat halt welche! Schöne – musikalisch gesehen – fangen bei mir mit Velvet Underground an; das lernte ich aber erst kennen als ich schon 17 war. Diese Songs waren da auch schon alt. Nur für mich war es wie eine Erweckung.)

    6. @MelusineB zur Musik im Hörstück. aber Sie kriegen wahrscheinlich die Krise davonMusiken, die ich in meinen Hörstücken verwende, müssen mir nicht gefallen, denn es geht um künstlerische Arbeit und nicht um mein Privatvergnügen. Ich verlange von einer Musik allerdings Evidenz: entweder innermusikalisch oder in ihren mehr oder minder sozialen Bezügen. In meinem mir nach wie vor nahen Hörstück “Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen”, das als CD >>>> dem gleichnamigen Buch beigelegt ist, verschneide ich etwa späten Verdi, nämlich ein Motiv aus “Otello”, mit einer ziemlich miesen, aber eindrücklichen Techno-Musik. Was dort geschieht, wird als Schmerz spürbar.
      Das Buch, übrigens, war ein Experiment. Die darin enthaltenen Texte sind die Libretti von Hörstücken über mir nahe Autoren (Aragon, Lezama Lima, Powys und Pynchon), die CD aber erzählt von meinem eigenen Werk.

    1. @ Cellini+ANH: … und als link obendrein, der kurz vor aktivierung unvermutet das wort ‘fools’ stehen lässt. das gibt zu denken.

      zu den äfferein hüben und drüben sei nur angemerkt: “neulich in GRÜNWIESEL…”

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