Die letzten Tage 99

Seine Freunde hätten jetzt alle vier Beine und hießen Linda, Franz und Helga, hätten Glocken um den Hals und schissen alles voll. Er sei in 1359 Meter Höhe und lerne, wie man Käse macht und den allerblödesten Kälbern hinterrenne beim Versuch, sie einzufangen. Gestern Morgen habe eine Milchkuh ein „Baby“ ins Gras gesetzt, was eine ziemlich schmierige Sache gewesen sei. MM schrieb zurück aus der Schweiz, nachdem ich ihm den Link zum Reisejournal mit Bildern von „seinem Hof“ in Amelia geschickt. Dort ist es gestern noch später geworden als vorgestern. Gegen drei war ich zu Hause (ohne Schleichweg). Nach dem Pizzaessen zusammen mit den Neffen und ihrer Mutter entschieden wir uns doch wieder für den Hof: die lokalen Jazzmusiker hatten nämlich immer noch nicht angefangen, die ein wenig desorientiert waren, weil der Pianist sich am Tage mit dem Hammer auf einen Finger geschlagen und somit ausfiel, und Warten war nicht unser Ding. Auf dem Hof kam dann ML’s geschiedener Mann hinzu, der mal wieder aus Neapel angereist war, die beiden Kinder dabei. Ihm gehört die Wohnung schräg über der von Danilo und MM. ANH fand Gefallen an ihm: „È matto.“ Beim Versuch, Englisch zu reden, rutschte er, der Arzt („Io sono artista.“ – und zeigte uns auch ein paar Bilder oben in seiner Wohnung) stets ins Spanische, was ein hübsches Kauderwelsch ergab: „Ma parla italiano!“ mußte ich ihn immer wieder auffordern. – „Wasserwelt-Tag“ fiel mir am Nachmittag während des Ausflugs ein, als wir am See von Piediluco standen, einer Entenfamilie zuschauten, fauchenden Gänsen auswichen. Alles unter einem feinen Regen, der da fiel. Der Cappucino, die heiße Schokolade und das Gebäck kamen dann gerade recht in dieser „Schweizer“ (ANH) Landschaft. Dann zwei Stunden auf allen Pfaden des Wasserfalls, den wir rechtzeitig zum Öffnen erreichten. Nur kam das Wasser, wie wir’s uns ideell vorgestellt hatten, nicht als plötzlicher Donnerschwall hervorgeschossen, sondern schwoll mählich an. 150 m ging der eine Pfad hinauf, bis zu der Höhe, in der das Wasser seinen Sturz beginnt. Mein Hemd völlig durchgeschwitzt, das dann im Tunnel der Verliebten eisig auf der Haut anklatschte, also Jacke wieder an. ANH preschte indes vor, während Adrian und ich es etwas ruhiger angehen ließen (klingt, als wär’s eine freie Entscheidung gewesen, waren aber bloß die untrainierten Muskeln der Oberschenkel). Ich sei ihm irgendwie ähnlich, meinte Adrian. Narni mußte dann als Anschluß an Bomarzo auf heute verschoben werden, weil die Zeit zu knapp wurde. Als Kontrastprogramm kam indes ein Hypermarkt hinzu. Wein und etwas Essen mußten noch besorgt werden. Die gestern verbummelten Bilder:

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