…. wie sehr euphemistische formulierungen in den präsentationen es schaffen, daß sie von den mitarbeitern sehr viel attraktiver aufgefasst werden, als sie sind. durch diese verschlüsselte ausdrucksweise kann sich betrieblich betriebene vertuschung hervorragend realitivierend artikulieren. immer wieder bin ich bei einem solchen umgang mit sprache fassungslos, niemand denkt darüber nach, daß die im euphemistischen sinne verwendeten worte ihr ursprüngliches positivum durch die sich dann in ihrem grund klärende negative nebenbedeutung verlieren, in ihrem wert gewandelt werden, also eine abwertung erfahren, durch diese pejoration künftig nur noch im dysphemistischen sinne verwendet werden. mir ist klar, daß ich solche formulierungen auf sämtlich kommunikativen ebenen immer wieder finde, nur… warum lesen so viele menschen nicht richtig und hören auch nicht richtig hin. eine frage, die ich mir stelle: bedienen euphemismen einen verdrängungsmechanismus?.
was das wirkliche lesen von formulierungen betrifft, begegnete mir mal ein wahlplakat der fdp:
„gegen steuern gegensteuern.“
ich stand in der menschenmenge, die sich vor diesem plakat versammelt hatte: „die wähle ich, die sind gegen die steuern“,…. „ich auch.“ „wollen sie die wählen?, oder sind sie gegen die steuerabgaben.“ „beides.“ „beides geht in diesem falle nicht.“ „wieso nicht?“ „na, dann lesen sie doch mal richtig.“ ich ging einfach, ging zum nächsten eiswagen, bestellte mir eine waffel mit zwei kugeln. „macht 1,60.“ „inklusive märchensteuer?“ „wie?“ ich legte ihm die 1,60 auf das kleine zahltablett, und setzte mich auf die nächste bank in die sonne.
endlich, es regnet, aber nicht nur das, es blitzt und donnert… daß erste gewitter in diesem jahr.