Reisejournal, Zweiter Tag. Konzerthausorchester Berlin. In Spanien. Sonnabend, der 9. Februar 2008. Schubert, Haydn, Buckner.

5.20 Uhr:
[Valladolid, >>>> Novotel.]Das wiederum ist wirklicher Service, namentlich, wenn man Morgenarbeiter ist: im Eckchen stehn auf der Hausbar Tütchen gefriergetrockneten Kaffees und Tee, sowie Tassen und ein Erhitzer bereit; nur Zucker fehlt; seltsam, für Spanien. Und man kann nicht von „schöner Aussicht“ sprechen,aber ich guck ja eh nur in das Gerät.]
Ich hab eine halbe Stunde gebraucht, um aufzustehen. Sehr geträumt, und man faßt es nicht: als Erinnerungsspur ist mir das Gesicht des Orchesterleiters, der Managerfunktionen hat, Herrn Werners, geblieben; das steht so wie ein ferner Sonnenfleck auf der Iris. Ich hab wohl von der Reise geträumt. Der uns mitgegebene Ablaufplan sieht für heute als ersten Termin um 16.45 Uhr den Bustransfer zur Anspielprobe vor; Zagrosek hat aber gestern schon angekündigt, er werde anderthalb Stunden durchproben lassen („Wir müssen das einmal ganz durchspielen“, womit er vor allem den Haydn meint); das wird Stress geben, schätze ich, denn zwischen Probe und Aufführung bleibt dann gerad eine Stunde. Das Verhältnis zwischen Musikern und ihrem Dirigenten ist naturgemäß selten durchgehend spannungsfrei; „der General mustert seine Truppe“, sagte ich gestern nicht ohne Spott, als Zagrosek beim Einchecken in Palma rechtwinklig auf die Schlange sah, die anstand; er saß noch; das hatte, wenn man den Blick hat für sowas, ein bißchen was von abzunehmender Parade, war nur viel melancholischer, in den Sonnenlichtschleiern sowieso, die durch die hohen Scheiben des Flughafens fielen; außerdem ist’s eine Truppe mit perfekter Gewerkschaft, man darf das nie vergessen. (Es gingen auch, im Bus später, nicht so arg feine Erzählungen über >>>> Barenboim um und über einen Hofstaat persönlicher Sympathien, den er halte; daran wird sicher was sein; daran wird aber auch sein, daß Sympathien für Musiker wirken, die seine interpretativen Absichten unwidersprochen tragen; entsprechend dann die Antipathien; wer das richtig einschätzen will, springt in Ambivalenzen). Aber sowieso, stell ich mir vor, bedeutet der lange freie Tag ja nicht einen langen freien Tag: Die Musiker werden üben, für sich, was ihres täglichen Ablaufes sowieso ist. Also werd ich später den DAT-Rekorder scharfmachen und durch die Hotelgänge spazieren, von Zimmer zu Zimmer, lauschend und aufnehmend (ich habe Collagen im Kopf, in denen zur Bratsche nebenan der Staubsauger geht; John Cage, immer wieder, der das Fenster seines New Yorker Apartments geöffnet und gerufen haben soll: „Woher ich’s habe? – D a her!“) – Ich brauche mal eben Musik.

[Xenakis, Nomos Alpha für Violoncello.]

Überhaupt werde ich heute aufnehmen: durch die Stadt gehend, am Fluß, in der Bar, im Hotel, die OKMchens im Ohr. Vielleicht krieg ich’s hin, von meinen gesammelten Tönen zweidrei kleine mp3’s hier mit einzustellen. Und werde gleich die >>>> BAMBERGER ELEGIEN wieder aufnehmen, auch wenn’s um >>>> dielmann wieder mal ruhiggeworden ist; UF schickte eine klagende, nein, muß man sagen: saure Mail. Ich aber bin da ganz >>>> Stoa. Die Bücher werden sowieso erscheinen, und ob nun übermorgen oder erst in einem halben Jahr, das ist mir unterdessen aber auch sowas von egal.

[Berio, Ritorno degli Snovidenia.]

(Schön, daß ich die USB-Mini-Boxen mithab.)

10.08 Uhr:
[Nach dem ausgedehnten Frühstück.]

“Carlos Kleiber gilt als schwierig. Er soll
verlangt haben, daß dieselben Musiker proben,
die auch die Aufführung bestreiten.“
>>>> Syberberg.

Der Aphorismus sagt einiges. Man bekommt das dann beim Frühstück mit. Noch immer nicht bin ich dem Orchester vorgestellt, aber ich setz mich jetzt halt hier- und dahin hinzu, geb meine halbironischen Honneurs und höre den Geschichten zu. Wie man etwa >>>> Inbal geliebt hat; darin schwingt auch Skepsis gegenüber Zagrosek. „Er läßt uns nicht atmen“, erzählt mir Intendant Schneider (der mich an seinen Tisch winkte, später), daß Musiker geklagt hätten. Eine altes Problem: die exakte Vorstellung, wie ein Stück zu klingen habe, mit den Vorstellungen der Orchestermusiker in eins zu bekommen – Didaktik nennten Pädagogen, was vermißt wird. Andererseits: Wozu? Ist man nicht ohnedies Musiker geworden, um zu arbeiten, um auszudrücken? (Ich selber, ganz sicher, tendierte auch zum Tyrannen… oder nicht? Es war, als ich erstmals mit >>>> Peter Lieck an einem meiner Hörstücke gearbeitet habe, eine tiefe Erfahrung mit einem Star. Als ich ihm sagte: „Geht es, Herr Lieck, auch weniger nasal?“ und alles um mich zusammenzuckte, sah er nur auf, fragte: „Wie meinen Sie das?“, hörte, dann sagte er „Danke“ und legte eine Interpretation hin, die nun wieder m i c h in den Schatten stellte… Künstlerische Arbeit funktioniert in Zwischenfeldern, die kaum definierbar, schon gar nicht normierbar sind. Man trifft sich im Ziel eines Ausdrucks.) Wiederum erzählt mir ein Cellist die hübsche Geschichte eines Kollegen, der Radio gehört habe und habe dabei ein Musikstück gehört, das ihn sofort gefesselt habe. Irgend etwas an der Aufnahme kam ihm bekannt vor, ja, er kannte das Stück, aber er wußte nicht, welches es war. Gespannt hörte er es zuende. Dann Absage. Und er erfährt, daß er selbst, der Cellist, es vier Wochen zuvor für den Rundfunk mit eingespielt hatte. „So verschwimmt uns das manchmal. Als ich begann vor vier Jahren, hätte ich das nicht geglaubt. Aber allmählich beginne ich zu verstehen.“ Aber dann wieder. „Wir waren bei dem großen Anschlag von Madrid hier, am Vortag noch war ich selbst von >>>> Atocha abgefahren. Abends sollten wir, hier in Valladolid, Mahler VI spielen, Sie wissen, die mit den Hammerschlägen im letzten Satz. Das war unter Inbal. Wir wußten nun nicht mehr, findet das überhaupt statt. Wir warteten. Es fand statt. Der Saal war voll. Und Inbal fand Worte fürs Publikum, dann begann er zu dirigieren. Ich bekomme noch heute einen Schauer, wenn ich dran denke. Wir spielten wie wahnsinnig, wir übertrafen uns alle. So hatten wir n i e gespielt. Da habe ich wieder gemerkt, was Musik v e r m a g.“
Immer wieder: Erst dann, wird der sorglose Alltag, den wir so wünschen, verloren (oder werden wir aus ihm gerissen), beginnt wieder Leben. Alltag der Musiker: Immer und immer wieder dasselbe Stück proben, bis man vielleicht gar nicht mehr hört, was man eigentlich spielt. „Sie haben doch alle“, sagt Schneider, „eine ganz begrenzte Wahrnehmung der Stücke, sie hören doch alle, eigentlich, nur immer noch ihren eigenen Part. Wenn es gutgeht. Es sind Beamte.“
Die Dinge sich erzählen lassen von allen verschiedenen Seiten. Ich erzähle Ihnen hier, was möglicherweise nicht erzählt werden sollte, womit man hinterm Berg halten möchte, vielleicht. Weil ich das tu, paßt’s in Die Dschungel. Allerdings sprach ich das heute morgen – ja, staunen Sie, ich neige zur Diplomatie – ganz offen an. „Sehen Sie, wenn ich nur vom Honigkuchen erzählte, wer wollte da folgen? Welche Filme sehen Sie lieber? In denen nur Harmonie geschieht oder solche mit Spannung und Auflösung und neuerlicher Spannung? Ecco!“ („O je, hoffentlich hat er gestern nicht gehört, was ich da erzählt hab“, soll ein Musiker zum Orchestermanager gesagt haben, als er erfuhr, was ich tu).

Meine Idee, übrigens, durch die Hotelgänge zu spazieren, um Musiker aufzunehmen, die hinter ihren Türen proben, dürfte nicht umzusetzen sein. Einige Musiker sind nach Salamanca gefahren, um sich die Stadt anzusehen. „Die Bläser k ö n n e n üben“, sagt ein Cellist, „ich kann es nicht. Mein Instrument ist nämlich noch gar nicht da.“ Wie ich’s gestern erzählte: die großen Instrumente flogen nicht mit, sondern werden von Deutschland mit einer Spedition hergefahren.

Heute abend, zur Aufführung, säße ich gern zwischen den Musikern und nicht im Saal. Ich möchte die Stimmung einfangen und auch aufnehmen, die während einer Aufführung im Orchester herrscht. Und es könnte sein, daß das auch klappt. Ich brauche eigentlich nur noch Zagroseks und des Orchestervorstands Okay. Aber, mit >>>> Buschheuer gesprochen: no jo, wenn nicht heute, dann halt beim nächsten Mal.

[Ich will mal Zigaretten kaufen und dabei eine Zigarre rauchen; d i e tu ich diesem Nichtraucherzimmer nun fairerweise n i c h t an.]

10.39 Uhr:
Ich höre eine Geige.

13.03 Uhr:
Die Frage ist ja doch immer: Wie erfasse ich die Poesie eines Ortes? Städte, wenn es welche sind, haben immer eine; bisweilen haben sie mehrere Poesien beieinander, Bombay zum Beispiel, Paris auch, auch Berlin. Den Einheimischen ist es indes schwieriger, sie zu erfahren… anfangs erfahren sie sie, aber dann leben sie sich zu nahe heran, sind zu vertraut mit ihrem Ton, er wird permanente Hintergrundstrahlung und deshalb kaum noch bemerkt. Für den Fremden öffnet sich die Poesie, ist er selber offen, meist spürbar; er sieht nicht falsch, sondern anders. Das zeichnet ihn aus, privilegiert ihn; deshalb ist es so wichtig, zu reisen, d e s h a l b bildet das. Nehmen Sie etwa den feuchten Duft in diesem Park, gleich neben der Flaniermeile, die übrigens Meile auch i s t. Auch wenn es noch kalt ist, so riecht man schon die Feuchtigkeit, die sommers den Ort zur Oase macht; Poesie in den Rückenlehnen einer langgezogenen Parkbank,Poesie beim Schrei eines Fauns und in dem lauten Geschwirre der Vögel; Poesie bei den alten Männern, die hier gehen, wohlbekleidet, das ist wichtig… wie überhaupt Inszenierung nicht äußerlich, sondern das Zeichen von Stolz ist. D a s macht die Frauen, vor allem die jungen, schön, mit deren schwarzem Haar dieses Land derart gesegnet ist… für Bitterkeit, die du a u c h siehst, ist später immer noch Zeit. Junge Mütter und herausgeputzte Kinder, putzig bisweilen; man gibt sich über Generationen die Hand. Hier werden die schweren schwarzen Brillen getragen, spiegelnde oft, den Narziß im Narzißten, und es wird geflirtet… guter Geschlechtskampf… da ich die Sprache nicht kann, kann ich gut mittun; bin ja ganz außer Wahl. Wiederum einiges zu verstehen (aber a u c h nicht wirklich) und mit genuscheltem Italienisch zu antworten, dem man spanische Endungen anhängt… je nun, ist halt introvertiert – und bekommt, was er will, den Schinken (Endstück, billig – Kenner wissen indes: das ist das Beste am Jamón), die fettig pfeffrige Wurst und das Brot – und ich versuch’s noch einmal mit Alkohol: Brandy de Jerez. Wobei man nicht versuchen sollte, beim Zigarettenkauf „Camel“ korrekt auszusprechen; man wird sonst nicht verstanden: „Kaamel“ ist das Zauberwort. Dann, die gefüllten Plastiktüten (Schokolade noch und El Almendro, Calidad, aber suprema!) an der Hand, gehört man fast schon dazu… ohne doch verpflichtet zu sein… es wäre, Leser, eine Möglichkeit, und man probiert sie aus, geht hinein, wo nun sicher niemand mehr Englisch spricht, Italienisch nicht und Deutsch nun schon gar nicht… und guckt, was sich ergibt. Das Hübsche ist, man wird permanent angesprochen, ob in der (langen) Schlange vor der Kasse, wo man das bezaubernde Nichtansteh-Verhalten der Spanier studiert, ob am Kiosk. Klugklugklug, immer gleich die Knipse verschwinden zu lassen in den Taschen der Jeans, und mein Notizbücherl fällt nicht auf, eher hat es die Wirkung, einen besonders hineinzubeziehen.

(Ich mag noch von der Fortsetzung des Frühstücks berichten; nämlich bin ich noch mal hinunter; aber es ist Siesta, Leser, ich brauch meinen Schlaf und mein Aussehn; wie sagte Frau Sommer dazumal immer fürn Jacobs Kaffee?: Intelligenz alleine genügt nicht. Doch weiß ich neue hübsche Anekdoten… Flugreisen, deren Träger, das Flugzeug, plötzlich vierhunderrt Meter hinabfällt, zum Beispiel; zum Ausgleich fällt das Essen hinauf, auch die Sauce… und im Frachtraum haben sich Instrumente gelöst… zu DDR-Zeiten, da flog nämlich alles, sozusagen per Staatscharter, mit…Und auch diesen Witz mag ich Ihnen nicht vorenthalten: Wäre gestern die Maschine abgestürzt, Berlin hätte ein weiteres Orchesterproblem durch glückliche Fügung gelöst. Doch dazu, Berlin und seine Orchester, dann später; und wieder wird Daniel Barenboim eine Rolle drin spielen. Man müßt’ nur die andere Seite ebenfalls hören.)

23.44 Uhr:
[Novotel, nach dem ersten Konzert.]
„Sind Sie nervös?“ frag ich vor dem Hotel die junge Geigerin. Es ist 16.45 Uhr, und die beiden Bussen stehen bereit. „Weshalb sollte ich?“ fragt sie zurück. Es war wohl die falsche Frage, die ich gestellt hab. Ohnedies hab ich ein wenig den Eindruck, in eine festgefügte Familie implantiert zu sein, die eigentlich nicht recht weiß, was sie mit jemandem Fremden soll. Meine Situation ist objektiv ambivalent, da ich, wie sich das für Familienmitglieder gehörte, mich einem Familiengeheimnis nicht beugte. Allein, daß ich beobachte, macht einen für ein Orchester suspekt, das auf eine DDR-Geschichte zurückschaut. Das ist mir durchaus bewußt. Nur beobachte ich offen.
Die Busse bringen uns zum nagelneuen >>>> CENTRO CULTURAL MIGUEL DELIBES, einem riesigen Repräsentationsgebäude, dessen breite Front einen beinah erschlägt, indes innen verspielte Winkelgänge sind und Räume, in denen aus dem Soutterrain Palmen wachsen, um deren Kronen man im ersten Stock flanieren kann. Der Große Saal umfaßt nahezu 2000 Plätze, für eine so kleine Stadt wie Valladolid ist das enorm. „Wie will man den füllen?“ frag nicht nur ich mich, und wirklich geht das denn auch schief. Was, weil der Saal rein aus Holz ist, Folgen für die Akustik hat; namentlich das schwere Blech, später, beim Bruckner, legt sich als Klangwolke in alles hinein und erdrückt es etwas; deutlich leidet die Durchsichtigkeit, die derselbe Saal oben auf dem Podium aber hat. Ich habe die Durchlaufprobe mitgeschnitten, da stand ich gleich neben den Hörnern; hier war noch alles d a; später, bei der Aufführung, als ich oben saß, nicht mehr. Anders wiederum in den ersten Reihen, vor allem bei Schubert III, die exquisit herüberkam; wunderbares unsentimetales Tempo, das Zagrosek anschlagen läßt und die Musiker schließlich durchhalten. Aber auch das… eine „melodienselige“ Phrase im zweiten Satz…: „Kennen Sie in Wien den Nachmarkt?“ fragt Zagrosek, um, was ihm vorschwebt, zu erklären. „Das ist, was in Berlin der Gendarmenmarkt ist“, wo das Konzerthausorchester ja nun seinen Sitz hat. „Sie merken’s am Namen. Auf dem Gendarmenmarkt wird exerziert. Und auf dem Naschmarkt? Na also. Da haben Sie den Unterschied.“ Man grad, daß er nicht beifügt: „Naschen müssen’S bei dea Melodie…“ Und also, es klappt. Dann der Haydn, noch Probe, eine Tür geht auf, man hört Tanja Tetzlaffs Baby weinen, draußen im Gang; sie, momentlang unruhig, hebt den Kopf, wie wenn ein Tier wittert; die Tür schließt sich, die Tezlaff sinkt in die Probe zurück. „Wir seien“, erzählt mir Intendant Schneider, „das menschliche Orchester – so hat man uns gegen die Berliner Philharmoniker vergleichen wollen; was ein Unfug… aber nun, sehen Sie, jetzt stimmt das. Solistin mit Baby auf Tournee, das ist sogar mir neu.“ Und etwas anderes ist es auch, nicht ihm, wohl aber den Orchestermusikern: „Das hat noch keiner, noch k e i n Dirigent getan: mit uns im selben Flugzeug den ganzen Umweg über Mallorca fliegen und in derselben Klasse; die anderen sind vorgeflogen, alle, und zwar direkt.“ Achtung und Skepsis deutlich gemischt.
Ich habe Zagrosek seit Madrid nicht mehr zu Gesicht bekommen; als er den Saal betritt und ich seitlich stehe mit meinem Aufnahmegerät, kommt er herbei: „Haben Sie die Altstadt gesehen, haben Sie diese Kathedrale gesehen?“ Er ist bei allem, was er tut, intensiv, läßt nicht nach, so auch in der Probe wieder. Das ist die Kehrseite von „Er läßt uns nicht atmen.“ „Er legt den Finger auf jede Note“, sagt Schneider, „er läßt nicht locker. Aber meine Musiker brauchen das: Lockerheit.“ Und ich muß doch immer etwas lächeln, wenn ich diesen nicht sehr großen Süddeutschen wie einen Preußen hereinkommen sehe, zur Aufführung, vor Publikum; rundweg ist das zackig, fast eckig in den Bewegungen – bis er zu dirigieren beginnt. Da werden die Gesten – sofern alles stimmt – weich. Sprach e r von Melodienseligkeit? Und läßt sie klingen.
Betroffenheit aber, weil der Saal nicht voll ist, auch wenn man’s zu überspielen versucht; so etwas schmerzt, ich weiß sehr gut, wovon ich schreibe.Nun sind sie alle auseinandergezogen – oder miteinander, in die Stadt, um noch ein Bier zu trinken. Ich wäre gern dabeigewesen, aber muß(te) schreiben. Doch nun ist’s nach zwölf. Ich will morgen früh um 4.30 Uhr hoch, auch unterwegs darf Disziplin niemals schleifen; man hat schließlich einen Künstlerberuf. Und ich will noch ein paar Bilder hierzustellen, damit Sie einen Eindruck haben. Und von denen zweidrei ganz bestimmt zum Schluß, weil das etwas so Komisches hat: mit den Instrumenten sind nämlich auch die Abendgarderoben der Musiker angekommen, und allesie warn dabei, nach ihren Kleidern zu suchen.





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