Arbeitsjournal. Donnerstag, der 4. Februar 2010.

9.35 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Erst um acht aufgestanden, wieder erst gegen zwei Uhr im Bett gewesen, >>>> Bar mit dem Profi, über >>>> die Inszenierung diskutiert, von der Inszenierung erzählt usw. Mir tut’s immer noch ein wenig leid, daß ich heute abend nicht >>>> bei Aggrippina sein kann, aber auch der Profi meint, das hätte keinen Stil, verließe ich dafür die Generalprobe. Na. Sowieso. Und dann noch unter diesen schwierigen Umständen jetzt.
Zweiter Latte macchiato. Cigarillo. Ich will meinen Jungen heute zur Generalprobe mitnehmen, das wird spannend für ihn sein, auch schon deshalb, weil er da nicht allezeit sitzenbleiben muß, sondern herumgehen kann, sich die Technik anschauen kann, auch, wenn er leise ist, hinter die Bühne gehen kann usw. Es ist übrigens überhaupt nicht mehr leicht, während der Proben-Aufführungen zu tippen, weil nämlich das Saallicht heruntergefahren ist und ich dann die Tasten nicht erkenne; viel läuft bei mir „blind”, aber eben nicht alles, dann beuge ich mich ganz nah an die Tastatur und suche. Sieht wahrscheinlich ziemlich irrwitzig aus. Aber ich hab doch dieses USB-Lämpchen, Mann, warum bin ich darauf nicht vorher gekommen? – Ah! Funktioniert. Und gleich in den Laptop-Rucksack damit. – So, jetzt können Sie >>>> auch wieder einen Auszug aus meinem gestrigen mp3-Mitschnitt hören. Und sinnigerweise, immer wieder, wenn ich hier im Hinterhaus über Funk ins Netz will, ist die Verbindung schwach; kaum nähere ich mich einer Straße, wird sie kräftig. Was Wunder! Ich kann hier ja auch kein Radio empfangen. Dennoch, es funktioniert ja; man braucht nur Geduld.

>>>> Heute abend wird mein Daniela-Danz-Hörstück ausgestrahlt. Ich bin höchst gespannt, ob es Reaktionen geben wird; für Sie hab ich unter dem Hinweis die Kommentarfunktion geöffnet. Paßt ja gut: erst die „Mitschrift der Generalprobe”, dann können Sie was essen und trinken, und um 23.05 wird das Radio eingeschaltet. Sò. Und >>>> weil gefragt wurde: ja, es gibt noch Karten. Am Freitag abend, zur Premiere, könnte es knapp werden, aber für den Sonnabend haben Sie gute Chancen. Unter jedem meiner Probenbeiträge finden Sie einen direkten Link zur elektronischen Tickett-Bestellung des Konzerthauses Berlin.

Ich muß schon wieder Brot kaufen gehen, mein Bub hat mir gestern morgen alles weggefuttert. Ich will an dem Ungeheuer-Muse-Gedicht weiterschreiben, habe einfach wieder Lust auf poetische Arbeit. Und irgendwann mittags ziehe ich dann erst zum Am Terrarium und mit dem Jungen dann ins Konzerthaus weiter, ausnahmsweise mal mit der Ubahn; die Wetterverhältnisse sind mir für meinen Sohn noch etwas zu heikel, um das Fahrrad zu nehmen. Die Bar fällt heute eh aus, da ist donnerstags after work– und Handtaschenremmidemmi; schwer auszuhalten für einen wie mich – auch, wenn mir s c h o n klar ist, daß letztlich diese Leute mehr dafür sorgen, daß die Straßen beleuchtet, die Bürgersteige gesäubert sind und die öffentlichen Abwässer funktionieren, jedenfalls deutlich mich als ich.

Gut. Ab Montag wird sich „die Lage” wieder stabilisieren; die Proben werden vorbeisein, und das Lektorat für meinen >>>> Erzählband fängt an; ich bin sehr gespannt, wie Delf Schmidt auf diese teils sehr leichtfüßigen Erzählungen reagiert. Und ums Finanzamt muß ich mich wieder kümmern; zwar hat mich der neue Steuerbescheid auf Null gesetzt; Umsatzsteuer aber will man haben, obwohl ich im Vorjahr von ihr befreit wurde. Na ja. Dies à propos Kanalisation und Straßenbeleuchtung..
Buon giorno, insieme.

10.48 Uhr:
[Probenmitschnitt, 2. Akt.]
Ich muß als erstes aber die Handlungszusammenfassung Jens Schubbes >>>> aus dem Programmheft isolieren und dann mit Kokoschka-Orpheus-Zitaten spicken. Das soll dann morgen früh auf der Hauptsite Der Dschungel stehen; Schubbe ist einverstanden. Was man übrigens a u c h mal schreiben sollte: bei nicht einer einzigen Probe dieser doch von mißlichen Umständen geradezu gejagten Produktion ist >>>> Intendant Nordmann anwesend gewesen; er hat „gesellschaftliche Präsenz” bei der >>>> Eröffnung der Křenek-Ausstellung gezeigt, die er persönlich eröffnete, mehr aber nicht. Dabei ist dieser Orpheus ein Referenzprojekt, und alle Beteiligten b r a u c h e n das Gefühl, gewollt zu sein, und zwar: p e r s ö n l i c h gewollt. Daß Lothar Zagrosek das Haus verlassen wird, spielt hierfür überhaupt keine Rolle, sollte es jedenfalls nicht spielen.

15.14 Uhr bis abends:
Konzerthaus Berlin. >>>> Generalprobe Křenek, Orpheus & Eurydike.

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