DTs. 20. April 2005. (Mittwoch).

7.11 Uhr:
[Mozart, Klavierkonzert Nr. 23.]

Immer noch kein frühes Aufstehen möglich. Schwere Träume… einen hatte ich aufzeichnen wollen; aber er ist jetzt vergessen. Ich war wegen irgend eines Mordes auf der Flucht, zu dem ich aber gezwungen gewesen bin und der nicht im mindesten mein Gewissen belastete; bloß geschnappt werden wollte ich nicht. Schließlich wieder eingeschlummert und mit einem Gedanken an den neuen Papst, also an Ratzinger, aufgewacht: So sehr hat die mediale Berichterstattung ihn selbst mir in den Kopf gegeben. Immerhin dachte ich, alledies noch halbschlafend, man hätte schon Woityla den ersten AIDS-Papst nennen müssen, und Ratzinger werde der zweite sein… beide an der Schwelle zu Untergang und Jüngstem Gericht oder aber zu einer umfassenden >>>> Selbst-Mutation des Menschen. – Danach erst war ich völlig wach.



Tagesplanung

vormittags:
Newsletter schreiben.
DSES (ff).
DIE DSCHUNGEL
Mittagsschlaf.
nachmittags:
Analyse.
DSES (ff).
DIE DSCHUNGEL.






18.25 Uhr:
Plötzlich zu begreifen, daß man Ekstatiker ist und alle anderen Bestimmungen nichts als Umschreibungen waren. Wieder einmal aus der Musik etwas verstanden haben – und mittags dagelegen haben und den Kopf und das Herz völlig geleert. Nichts gedacht. Nur zugehört.

22.13 Uhr:
Sich überlegen, was es bedeutet, ein Haus als Kriegsschiff zu betrachten (DSES). Und der Satz des Analytikers: “Sie wollen mit aller Kraft daran festhalten, daß Sie Ihren Vater geliebt haben.” Seine Irritiation darüber, daß ich den Familienring trage, seit mein Vater ihn mir hinterließ, und daß ich ihn seither nie abgesetzt habe.
Anas Vorwürfe, ich sei in meinen Eintragungen hier korrupt. All das.

22.37 Uhr:
[Immer wieder, immer weiter: Jarrett-Improvisationen… – und welch eine Kraft, daß er das >>>> CFS überwand!]




Am frühen Abend ein Anruf von Robert HP Platz: Ob ich einen kleinen Text zum Thema Abschied hätte. Daraufhin formuliere ich ein altes Gedicht um, fasse es sehr streng, streiche es bis auf den Kern, der dann sehr sexuell ist. Daraufhin RHPPs Kommentar:




Das ist schön. Hab nur zwei Probleme damit, peinlich… na: erstens hatte ich im Sinn eine Zweideutigkeit zwischen Abschied wegen Tod und Abschied im Leben. Dazu ist Dein Text erheblich zu eindeutig. Und dann – das hab ich, da von dieser Zweideutigkeit ganz eingenommen, gar nicht bedacht, Dir dazuzusagen: das wird eine Frau singen. Und für die “passt” Deine Eindeutigkeit nicht, noch nicht mal, wenn sie lesbisch wäre (von wegen “Ursprung”).
Natürlich hat er recht. Und so kommt mir der Einfall eines lyrischen Variationssatzes, dessen erste sprachliche Modulation mir auch sogleich einfällt. S o etwas hab ich noch nie gemacht; das könnte ganz wunderbar werden.

23.03 Uhr:
Nicht zu Bett gehen mögen, weil man diese Musik weiter- und immer weiterhören möchte, weil sie einen so anfüllt, einem bis unters Herz steht, das vor Aufregung immer schneller schlägt… weil man Tränen in die Augen bekommt… so fassungslos ist man über das, was man da zum nun zehnten oder zwanzigsten Mal hört. Und singen. Und singen. Mitsingen. Auch wenn man die Modulationen nicht mitmachen kann.



Arbeitsfortschritt:

DSES, roh bis TS 15

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