Arbeitsjournal. Sonnabend, der 16. Dezember 2006.

6.21 Uhr:
[Berlin, Küchentisch.]
Drei bis vier Stunden, um etwas zu tun, dann geht es zu meiner Familie hinüber. Wobei ich gerade eben erst realisiere, als ich mich an den Arbeitsplatz setze, daß bereits kommendes Wochenende Weihnachten ist. Deshalb werde ich wahrscheinlich am Dienstag vielleicht noch mal für einen, allenfalls zwei Tage nach Bamberg fahren; im übrigen hier mit der Familie das Fest vorbereiten. So ist das, typischerweise, mit meiner Arbeit: gesellschaftliche Feiertage usw. merk ich oft erst sehr spät, manchmal gar nicht. So aus den allgemeinen Arbeitsverläufen ist man geworfen. Es gibt eigentlich keine „Freizeit“, sondern alles dockt sich den poetischen und/oder denkerischen Umfelden an. Für mich selbst ist das nicht schlimm, sondern es entspricht meinem Naturell. In den Jahren vor der Trennung war das aber oft für die Frau ein Problem, auch daß ich prinzipiell keinen Urlaub mach(t)e, sondern Urlaube wurden und werden ihrerseits Arbeitsinhalte, also zum ‚Gegenstand’ der poetischen Umformung. Fällt mir jetzt so ein in der Adventszeit, die ich auch nicht recht merke…
Guten Morgen.
>>>> ARGO.

Morgen-P.S.: Hab einen Trick entwickelt, mit dem es sich am Laptop auch ohne die nun endgültig herausgebrochene Abdeckung der Umstelltaste gut, sogar schnell tippen läßt. Daß mittlerweile fünf andere Tasten überhaupt erst anschlagen, wenn man dreiviermal draufhämmert, ist schon geradezu in meinen schreibenden Fingerrhythmus übergegangen; wahrscheinlich hätt ich an anstandslos funktionierenden Tastaturen unterdessen ein Problem.
Mir fällt auf, daß ich momentan, neben derjenigen zur Dichtung >>>> lyrischer Gebilde, eine ausgesprochene Tendenz zur Theorie entwickle. Imgrunde ist ARGO für mich fertig (was in keiner Weise der Realität entspricht), und anderes steht an. Das macht den Prozeß der ANDERSWELT-Überarbeitung derzeit etwas schwierig, bzw. hemmt ihn. DIE DSCHUNGEL wiederum werden für mich nach und nach zum Skizzenblock, zum Ideen-Reservoir, ja zu einem >>>> A r s e n a l, weshalb ich >>>> das so gut wie gar nicht mehr weiterverfolge (die Arbeit d a r a n ist, sah ich gerade, bereits vor anderthalb Jahren ins Stocken geraten, als es mit ARGO wieder losging; andererseits ist die erste Tranche des Unternehmens einer der von der >>>> fiktionären Website am häufigsten heruntergeladenen Texte).

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