18.39
Wie das manchmal so ist: malocht. Das Zusammenleben ist rar: am Wochenende war sie nicht da, die Tage darauf kehrte sie erst zum Abendessen heim. Auch heute wieder. Noch sitze ich hier am Schreibtisch, um die Arbeitsspannung schreibend abklingen zu lassen. Sie ist unten bereits in der Küche. Aber zum Essen ist es noch früh. Wenigstens hierzulande. Vielleicht setze ich mich sogar ein bißchen zu ihr heute abend. Man sieht sich gern, aber man ist sich fern. Was sich in zahlreichen verbalen Spitzen ausdrückt. Derzeit fühle ich mich dem mit Dito-Spitzen sehr wohl gewachsen. D.h., ich bin gut eingeigelt vs. den gestern erwähnten Lütt Matten. Also gegen mich selbst. Ich bin also schon da, wenn ich zu mir komme. Das Schreibpensum ist immerhin erledigt, sobald ich diesen TB-Eintrag einstelle (immer so bilderlos, aber Paul’s —> Geschmack und Findeglück bei der Bilderauswahl werde ich eh nie erreichen…), der Landolfi ist zu Ende gelesen (da würde ich gern was übersetzen – mal wieder (etwa das „Schabenmeer“ (und nicht der Bodensee ist gemeint, das Meer der Schwaben)) – kurioser Mann, an dem mir vor allem die Diktion, die Wortwahl und die Konstruktion der Sätze gefällt, die immer eine faszinierende Ferne zu einer aufreizenden Nähe wahrt (und immer wieder dieser betaubende (sic!) Name: „Gurù“ für das Mädchen mit dem Ziegenfuß im „Mondstein“!)). Als nächstes kommt Band zwo der Hölderlinschen Werkausgabe, Zeitraum 1788-1790. Mal sehen, wie mich das wieder beeinflußt.