Arbeitsjournal. Dienstag, der 9. Dezember 2008.

5.44 Uhr:
[Am Terrarrium.]
Ich sitze seit fünf Uhr daran, die beiden Briefe für Die Dschungel zu formatieren: den, mit dem mir >>>> Grammaticus P. auf meine Reaktion zu seiner >>>> horen-Kündigung geschickt hat – er lag zwei Wochen bei mir ungeöffnet herum, da ich Unrat witterte, der aber fehlte -, sowie mein eigenes Antwortschreiben wiederum d a rauf von gestern. Es wäre mir eine Freude, ließe sich – wie >>>> mit André Thiele – ein öffentlicher Briefwechsel beginnen, gern auch einer, der streitet. Ich schrieb schon, daß eine solche Korrespondenz eben a u c h zu dem gehört, was ich mir für Die Dschungel vorstelle. Im Falle Dr. P.s will ich mir – da die Korrespondenz bislang auf für mich längst ungewohnt konventionelle Weise geführt worden ist und so wohl weitergeführt würde, nämlich nicht als elektronische, sondern als „normale“ Post – gerne die Arbeit machen, P.’s jeweilige Briefe in >>>> OCR einzuscannen und dann immer durchzukontrollieren.
P.s Brief und wiederum meinen werde ich aber wohl erst nachmittags einstellen, weil ich möchte, daß Dr. P. meinen Brief nicht erst in Händen hält, wenn er hier schon längst zu lesen ist; ich empfände das als stillos.

Der Tag wird hektisch werden: Um acht Gespräch mit der Lehrerin meines Sohnes, um zehn Cello-Unterricht, nach dem Cello-Unterricht Besuch bei >>>> Eigner im Krankenhaus, da ich ohnedies an der Charité vorbeiradle; abends noch einmal Cello-Probe wegen des Weihnachtskonzertes; dazwischen weitere Briefe und Vorbereitung für Heidelberg, wohin ich morgen wieder reisen werde.

6.32 Uhr:
Ach so, ja: Wer unter Ihnen noch nach Weihnachtsgeschenken sucht, sollte erwägen, ob sich nicht >>>> die wirklich wunderschöne Ausgabe der AEOLIA eignet – und sie bestellen. Entweder für 50 Euro (was für eine auf 333 Exemplare limitierte Ausgabe an sich viel zu billig ist) >>>> direkt bei der Galerie Jesse oder aber numeriert, und versehen mit Autograph und originaler Handzeichnung, >>>> bei mir; dann allerdings kostet sie 175,30 Euro, zahlbar als Miete für meine Arbeitswohnung an meinen Vermieter. Ich stelle von den autographierten Exemplaren aber nur noch zehn weitere aus. Was denken Sie?

15.15 Uhzr:
[Arbeitswohnung. Britten, Lachrymae op. 18. (Cass.-„Projekt“ Nr. 95).]
Wahnsinnig tief zu Mittag geschlafen, hab ich mir erstmal einen latte macchiato gemacht. Bei dem Kranken doch nicht im Krankenhaus gewesen, weil mich, als ich noch mit der Lehrerin meines Jungen zusammensaß und die Probleme für den Übergang zum Gymnasium besprach, den sie ganz unbedingt für ihn empfiehlt, ein Anruf von E.s Freundin erreichte: sein Zustand habe sich eklatant verschlechtert; ein Besuch sei zur Zeit auf keinen Fall geraten. Das klingt nicht gut, gar nicht gut, aber ich habe zugleich auch wieder das Gefühl, es gehe vielleicht auch darum, ihn vor Aufregungen zu bewahren, und da wir zwei eigentlich noch zerstritten sind… – Na ja.
Nach Charlottenburg losgeradelt, ab Moabit verlor das Rad Luft; ich kam ganz knapp noch, bereits auf den Felgen, bei der Cellolehrerin an; es gab dann nahbei eine kleine Werkstatt, die mir den Schlauch auf die schnelle auswechselte; ich aß derweil eine Kleinigkeit bei einem türkischen Lebensmittelhändler. Dann ging’s zurück, erstmal wieder Ans Terrarrium, wo meine Arbeitssachen standen und ein kurzes ernstes Gespräch mit C. zu führen war, dem bei uns untergeschlupften Jungen; dann hier herüber und eigentlich schon gleich auf die Couch. Jetzt muß ich mich erst einmal um die Fahrkarten für morgen kümmern, dann muß ich (will ich) den Brief an P. Einstellen, dann mich um >>>> das virtuelle Seminar kümmern, schließlich noch zweidrei weitere Korrespondenzen erledigen. Danach geht es bereits wieder heim und von dort zur Cellostunde. Ich habe ja geahnt, daß ich zu sehr will nicht kommen würde; es war auch noch zwischendurch neues Schulzeug für meinen Jungen zu besorgen.

[Lutoslawski, Paganini-Variationen.]

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