zeit für nichts… und widernichts…

…. wette gewonnen…

… “sagen sie mal, wo ist denn die einladung von herrn dr. *** für die veranstaltung im nächsten monat?” “achja, hab ich vergessen, ich wollte ihnen sagen, daß sie das fertig machen können, bitte melden sich mich mit begleitung an.” “das kann ich nicht fertig machen.” “wieso nicht?” “weil ich es nicht hab, sie haben’s.” “nee… sie haben’s.” “nee, hab ich nicht.” “wetten?” “auja, um was denn?” “eine flasche moët.” “moët macht bloëd.” “ok, was dann?” “eine flasche rapsi.” “da muß ich ja nach fehmarn fahren.” “müssen sie nicht, wenn sie sich sicher sind, daß ich es hab.” “ok, der wetteinsatz gilt.” eine stunde später ein anruf: “sie haben die wette gewonnen.” schweigend leises grinsen im walde. nu schuldet er mir eine flasche rapsi.
eine kollegin schickte mir das fünfte mal eine reisekostenabrechnung ihres chefs. inzwischen derart oft die ehemaligen berechnungen durchgestrichen, daß ich ihr heute sagte, sie solle das ganze komplett neu ausfüllen, neu berechnen… und dann wieder zu mir schicken. ihr chef hatte im märz einen flug gebucht, stornierte diesen dann wieder, die rechnung für diesen flug ging an die firma, die erstattung aber auf sein privates kreditkartenkonto. nu machte sie sich das ganz einfach, zog diesen irrtümlich erstatteten betrag einfach von der summe dieser reisekostenabrechnung, die aber eine reise im mai betraf, ab. “aber so ist das doch viel einfacher, wieso geht das denn nicht.” “weil ihr chef dann mit einem bein der untreue bezichtigt werden könnte.” “aber wieso das denn.” “berechnet wurde das an die firma, erstattet wurde aber auf sein privates konto. er muß diese irrtümliche erstattung an die firma zurückzahlen, und zwar in form einer bareinzahlung mit einem einzahlungsbeleg, mit referenz auf die bei uns im system erzeugte belegnummer des berechneten fluges. wenn sie das einfach von seinen für die reise im mai zu erstattenden reisekosten abziehen, um diese differenz so wieder auszugleichen, wird nie die gegenbuchung der erstattung des stornierten fluges im system auftauchen. kontrolliert die revision das, geht ihr chef auf grundeis.” “aber wieso das denn, er bekommt ja dann weniger reisekosten erstattet, als ihm zusteht, also hat er es dann doch zurückgezahlt.” “nein, hat er nicht.” sie hatte dann noch zwei belege in der reisekostenabrechnung aufgeführt, die ihr chef aber selbst übernehmen wollte, was sie mir tatsächlich zwar auch aufschrieb, trotzdem standen diese beiden posten in der abrechnung so da, als sollten auch sie erstattet werden. “aber wieso soll ich die denn nicht mit aufführen, sie gehören doch zu dieser abrechnung.” “ihr chef sagte doch, er wolle diese aufwendungen selbst übernehmen.” “ja, sagte er.” “dann brauchen sie diese belege nicht mit abzurechnen, weil er sie nicht erstattet haben will.” “achso… ja, jetzt verstehe ich sie. und die reisekostenabrechnung soll ich jetzt tatsächlich noch mal ganz neu schreiben?” “ja, da steigt ja kein mensch mehr durch. und denken sie an den einzahlungsbeleg.” “ja, danke, was soll ich denn da drauf schreiben?” “das formular ist selbsterklärend, wenn sie damit nicht klarkommen, wenn sie sich an frau **** von unserer kasse, sie ist ihnen sicherlich behilflich.” “und wie finde ich die belegnummer der rechnung des fluges?” “da müssen sie sich an ihre ehemaligen kollegen in der buchhaltung wenden, oder sie gehen im sap in den bab und kontrollieren die auf ihre kostenstelle gebuchten rechnungen der flüge, so finden sie diesen flug, der name ihres chef und auch das reisedatum stehen in der buchung.” “nee… da ruf ich lieber meine ehemalige kollegin an.” ja, diese kollegin arbeitete viele jahre in der buchhaltung.
als ich die post öffnete, fand ich eine liste des unserer abteilung zugeordneten anlagevermögens, mit der aufgabe, diese zu kontrollieren, änderungen zu vermerken und gegengezeichnet zurückzuschicken. postwendend rief ich den kollegen an, den ich nicht mag, er mich auch nicht: “was für eine liste ist das?” “das sehen sie doch.” “ja, das sehe ich, und?” “ja was und.” “haben sie sich die liste angesehen?” “nein, die leiterin der finanzabteilung, meine chefin, hat unterschrieben, da brauch ich das nicht noch einmal anzusehen.” “hätten sie tun sollen” “und wieso?” “weil da eindeutig eine falscher zeitraum selektiert wurde.” “wieso das denn.” “1996 – 2008.” “ja und?” “diese liste bekam letztes jahr meine ehemalige kollegin von ihnen, auch da stand anlagevermögen aus den jahren 1996 – 2006 drin, gegenstände, die meine kollegin in den ganzen letzten jahren jedes jahr bereits schriftlich mit verschrottungsmeldung verschrottet hatte. meine ehemalige kollegin machte sich letztes Jahr die arbeit, verschrottete das ganze noch einmal…. nur damit es aus dieser liste rauskam. ich tu das nicht. schicken sie mir eine für den zeitraum 2007 – 2008 selektierte liste, dann kontrolliere ich das.” “sie müssen es aber kontrollieren und bearbeiten, meine chefin hat schließlich unterschrieben.” “wissen sie was?, sagen sie ihrer chefin das, was ich ihnen eben sagte, sie kann mich auch gern anrufen.” ich bekam zwei stunden später eine neue liste per email, mit dem zwar von mir gewünscht selektierten zeitraum… und was soll ich sagen?, die gegenstände, die meine kollegin in den jahren 1996 – 2006 verschrottete, standen immer noch drin. die möbel unserer neuen büros fehlten gänzlich. genau… ich sagte garnichts dazu. schickte die mail samt anhang mit entsprechender kommentierung wieder zurück. bin gespannt… welcher art liste morgen ankommen wird.
später schickte ich noch eine aufgabenstellung an mehrere mitarbeiter raus, mit dem genauen hinweis auf das, was sie n i c h t tun sollten. und was taten allesamt?… genau, genau das, was sie nicht tun sollten. ich schrieb: “bitte nur die pcs auflisten, auf denen kein word professional installiert ist.” in jeder mail, die zurückkam, waren die rechner aufgelistet, die mit dem programm arbeiten. sogar unser finanzminister fiel darauf rein: “aber sie schrieben doch, daß die pcs aufgelistet werden sollen, auf denen das programm installiert ist.” “würden sie bitte noch einmal meine mail lesen?” “auweia… stimmt. da hab ich wohl nicht richtig gelesen.” soll ich so etwas vielleicht auch noch dick und rot markieren, vielleicht noch mit einem ausrufezeichen?… sprech ich kein deutsch?… oder wie oder was. und mein chef sagt mir, ich soll mein arbeitszeitkonto sauberhalten.
zuviel zeit für nichts…. aber auch widernichts.

zum abendessen sushi, warmen sake… frische himbeeren.