I expound Shakespeare to the docile Trieste: Hamlet, quoth I, who is most courteous to gentle and simple is rude only to Polonius. Perhaps, an embittered idealist, he can see in the parents of his beloved only grotesque attempts an the part of nature to produce her image ……….. Marked you that?
6 thoughts on “I Expound Shakespeare. James Joyce: Giacomo Joyce. Die Neuübersetzung (31).”
Ich erläutre Shkespeare. Joyce-Version ANHs.
Dem gelehrigen Triest erläutr‘ ich Shakespeare: Hamlet, der, also sprach ich, überaus höflich ist zu den sanften und einfachen Menschen, behandelt alleine Polonius grob. Vielleicht, daß der so bitter gewordene Idealist in den Eltern seiner Geliebten nichts zu sehen vermag als groteske Modellversuche der Natur, ihr Bildnis schon einmal vorherzuschaffen ……….. Habt ihr den Eindruck auch?
Aus Giacomos Emailwechsel HS/ANH. Du meinst sicher ein „vorwegzunehmen“, in dem Sinne…
Ja. Erst stand „vorwegzuerschaffen da. Ist das besser? Legt „vorwegschaffen“ ein „wegschaffen“ nahe? Dann müßte ich das wieder ändern.
spontan fällt mir jetzt ‚antizipieren‘ ein. ‚vorweg‘ mit ’schaffen‘: hm. das ‚weg‘ stört ein bißchen. bei vorwegnehmen weniger, weil ein fester ausdruck. ihr Bildnis schon einmal vorzuskizzieren. käme mir auch noch in den sinn.
allerdings denke ich, daß alle wortkonstrukte, die nun wirklich genau den gedanken wiedergeben wollen, aber das eine wort nicht treffen, und deshalb an umschreibungen sich versuchen, die ins lesen sich nicht fügen, einen eher synthetischen text erzeugen. auch die „modellversuche“ sind schon zu viel, weil sie erklären wollen, wo doch nur gemeint ist, daß die vorderen nichts anderes als schlecht geratene karikaturen der Einen sind… in der zwischenzeit geblättert: Hamlet: „O Jephtha, Richter Israels. Welchen Schatz hattest du!“
Polonius: Welchen Schatz hatte er, gnädiger Herr?
Hamlet: Nun:
„Hätt e i n schön Töchterlein, nicht mehr,
Die liebt er aus der Maßen sehr.“
Polonius (beiseit): Immer meine Tochter.
Hamlet: Habe ich nicht recht, alter Jephtha?
daß in derselben spalte des hamlet-textes auch noch ein schauspieler roscius erwähnt wird, läßt vollends wieder an amalia und amelia denken bzw. an die verteidigungsrede des cicero pro sextus roscius aus Ameria bzw. Amelia, wie’s heute heißt. kleine quisquilien.
Modelle@Parallalie. An den „Modellversuchen“ hänge ich gar nicht, sie sind in der Tat ein Umschreiben. Was mir vorschwebt, ist etwas wie ein Entwurf von etwas, das nämlich sind, meint Giacomo, Ophelias – mithin „Amelias“ – Eltern; eben das habe Hamlet gespürt. Nur daß sie dann keine Karikaturen sein können, weil diese nur von nachträglich etwas angefertigt werden können, das es schon gibt. Vielleicht gibt es, zum Beispiel für Autos, einen festen Begriff für Design-Entwürfe, die nicht bereits ein Prototyp sind.
Des weiteren: wenn die Umschreibung synthetisch wirkt, aber inhaltlich besser trifft als irgend ein gewähltes Übersetzungs-Wort, dann muß ich wahrscheinlich in den Text auf eine Weise eingreifen, die ihm das poetisch Fehlende gibt – und sei es, daß ich mich dabei vom „eigentlichen“ Originalen weit entferne: etwas, das aber seine Aura erzeugt. In verschiedenen Sprachen codiert zu sein, heißt auch, daß verschieden Sprechende emotional nicht identisch sein können. Woraus die Menschheit eben, unter anderem, ihren großen Reichtum hat.
Ich bringe dem gelehrigen Triest den Shakespeare bei: Hamlet, sprach ich, so zuvorkommend er die Sanftmütigen und Einfältigen behandelt, hat grobe Worte nur für Polonius. Als verbitterter Idealist vermag er die Eltern seiner Liebsten vielleicht nur als groteske Versuche der Natur zu sehen, ihr Bild hervorzurufen…….. Ist Ihnen das aufgefallen?
Ich erläutre Shkespeare. Joyce-Version ANHs.
Aus Giacomos Emailwechsel HS/ANH. Du meinst sicher ein „vorwegzunehmen“, in dem Sinne…
Ja. Erst stand „vorwegzuerschaffen da. Ist das besser? Legt „vorwegschaffen“ ein „wegschaffen“ nahe? Dann müßte ich das wieder ändern.
spontan fällt mir jetzt ‚antizipieren‘ ein. ‚vorweg‘ mit ’schaffen‘: hm. das ‚weg‘ stört ein bißchen. bei vorwegnehmen weniger, weil ein fester ausdruck. ihr Bildnis schon einmal vorzuskizzieren. käme mir auch noch in den sinn.
allerdings denke ich, daß alle wortkonstrukte, die nun wirklich genau den gedanken wiedergeben wollen, aber das eine wort nicht treffen, und deshalb an umschreibungen sich versuchen, die ins lesen sich nicht fügen, einen eher synthetischen text erzeugen. auch die „modellversuche“ sind schon zu viel, weil sie erklären wollen, wo doch nur gemeint ist, daß die vorderen nichts anderes als schlecht geratene karikaturen der Einen sind… in der zwischenzeit geblättert:
Hamlet: „O Jephtha, Richter Israels. Welchen Schatz hattest du!“
Polonius: Welchen Schatz hatte er, gnädiger Herr?
Hamlet: Nun:
„Hätt e i n schön Töchterlein, nicht mehr,
Die liebt er aus der Maßen sehr.“
Polonius (beiseit): Immer meine Tochter.
Hamlet: Habe ich nicht recht, alter Jephtha?
daß in derselben spalte des hamlet-textes auch noch ein schauspieler roscius erwähnt wird, läßt vollends wieder an amalia und amelia denken bzw. an die verteidigungsrede des cicero pro sextus roscius aus Ameria bzw. Amelia, wie’s heute heißt. kleine quisquilien.
Modelle@Parallalie. An den „Modellversuchen“ hänge ich gar nicht, sie sind in der Tat ein Umschreiben. Was mir vorschwebt, ist etwas wie ein Entwurf von etwas, das nämlich sind, meint Giacomo, Ophelias – mithin „Amelias“ – Eltern; eben das habe Hamlet gespürt. Nur daß sie dann keine Karikaturen sein können, weil diese nur von nachträglich etwas angefertigt werden können, das es schon gibt. Vielleicht gibt es, zum Beispiel für Autos, einen festen Begriff für Design-Entwürfe, die nicht bereits ein Prototyp sind.
Des weiteren: wenn die Umschreibung synthetisch wirkt, aber inhaltlich besser trifft als irgend ein gewähltes Übersetzungs-Wort, dann muß ich wahrscheinlich in den Text auf eine Weise eingreifen, die ihm das poetisch Fehlende gibt – und sei es, daß ich mich dabei vom „eigentlichen“ Originalen weit entferne: etwas, das aber seine Aura erzeugt. In verschiedenen Sprachen codiert zu sein, heißt auch, daß verschieden Sprechende emotional nicht identisch sein können. Woraus die Menschheit eben, unter anderem, ihren großen Reichtum hat.
Hamlet – HS-Version
Ich bringe dem gelehrigen Triest den Shakespeare bei: Hamlet, sprach ich, so zuvorkommend er die Sanftmütigen und Einfältigen behandelt, hat grobe Worte nur für Polonius. Als verbitterter Idealist vermag er die Eltern seiner Liebsten vielleicht nur als groteske Versuche der Natur zu sehen, ihr Bild hervorzurufen…….. Ist Ihnen das aufgefallen?