Sogar unsere moderne Textverarbeitung erfolgt auf Maschinen, die sich aus automatischen Webstühlen entwickelt haben. Im 19. Jahrhundert, als Ärzte bei jeder Auffälligkeit von Frauen Hyterie diagnostizierten – eine Krankheit, die auf Dysfunktionen der Gebärmutter, griechisch hystera, zurückgeführt wurde -, entschied >>>> Ada Lovelace, die Tochter des englischen Dichters Lord Byron, daß sie genug von den gynäkologischen ‚Heilverfahren‘ habe und therapierte sich statt dessen mit Mathematik. Zusammen mit dem Ingenieur Charles Babbage arbeitete sie an einer analytischen Maschine, deren Vorbild der fortschrittlichste Apparat ihrer Zeit war: der Jacquard-Webstuhl. Die Beschränkungen der damaligen Technologie verhinderten, daß Babbage seine Maschine fertigstellen konnte. Erst im zweiten Weltkrieg bildeten Lovelaces Berechnungen für Alan Turing die Voraussetzung zur Konstruktion des ersten funktionstüchjtigen Computers. So lief das Program, das Ada Lovelace hundert Jahre zuvor geschrieben hatte, auf den Computern der 20. Jahrhunderts.
Während die Maschine, die sich auf einem Webstuhl entwickelt hatte, heute vordringlich und fälschlich männlich konnotiert ist, gehörte der Webstuhl in dem skandinavischen Lied des Speers den Walküren, erschreckenden Frauen, die abgeschlagene Köpfe als Gewichte nahmen, Pfeile als Schiffchen und Eingeweide als Fäden. Was sie webten, war nicht weniger als das Leben selbst. >>>> Vulva, 131. Sanyals Vulva 1 <<<<
Ich habe geträumt | sah den Traum an wie ein Bild, das Gedicht war: I am looming I am looming I am looming [Bild einer Frau, die eine Tafel hält, nicht aber Madonna | ‚meine‘ Frau?] Ich werde meine Sklaven töten Das Bild war als Bild ein Vers des Gedichts,…
Komm, letztes Menschenkind, das hören und sehen kann, komm, fühle und taste, du wirst die Wissenschaft noch früh genug lernen, ganz sicher wirst du sie lernen (Michel Serres) Es ist Zeit: Nicht mehr breiten sich aus göttliche Landschaften, Hügel und Täler, weiche Wiesen; verloren die sinnlichen Dinge, Lustgeflüster der Welt,…
(...) Ich habe aber jetzt, nach einer überschlafenen Nacht, ein starkes Bedenken mit der Guillotine als Lock-Motiv – nicht wegen ihrer Gewaltsamkeit, die ist mir ja nahe ist, sondern weil speziell dieses Hinrichtungsinstrument unabhängig von der bizarr-humanistischen Motivation seiner Entwicklung für eine Gewalt steht, die von den Massen aus- und…
In "Korrespondenzen"
2 thoughts on “Text & Textil. Woher wir stammen ODER Die Weberinnen, nämlich Sanyals Vulva (2).”
der hochintelligente tilsiter muss hier entschieden einspruch erheben.
lady lovelace war sicherlich nicht die erste und letzte mathematikerin.
sie patriarchal ( von jaquard / webstuhlmechanik aus ) vorzustellen ist nicht einmal mitlaufend geschildert ( sondern nachlaufend )
interessant an weiblichen biografien finde ich so etwas wie primatesse exklusiver enthobenheit ( sprich : in so etwas wie vorbürgerlichen, vor emanzipatorischen zeiten, was bürgerlichkeit anbelangt, haben frauen schon fast männliche entscheidungsfreiheiten, was ihre geistesstrukturalität anbelangt – selbst wenn sie nur reiten durften )
das ding mit der hysterie hat peinliche, historische fussnoten.
nicht nur dass freud, die klitoris als verursacherin von weiblicher hysterie in theoretische erwägung zog, es gab sogar mal jemand, der die ebtfernung der klitpris als behandliungsmethode weiblicher hysterie incht nur wähnte, sondern auch praktizierte.
es war meiner ansicht nach eine präsoziologische zeit, eine zeit der tabus und der aufweichung von tabus, welche männer allerings mitnehmen musste.
mythen mussten früher oder später entmythifiziert werden, um realität, welche sehr zweckorientiert mythisch befüttert waren, annähernd greifbar zu werden.
der tilsiter ist nicht hochintelligent ( nur etwa auf 1.5 promilles hypothetisierend )
der hochintelligente tilsiter muss hier entschieden einspruch erheben.
lady lovelace war sicherlich nicht die erste und letzte mathematikerin.
sie patriarchal ( von jaquard / webstuhlmechanik aus ) vorzustellen ist nicht einmal mitlaufend geschildert ( sondern nachlaufend )
interessant an weiblichen biografien finde ich so etwas wie primatesse exklusiver enthobenheit ( sprich : in so etwas wie vorbürgerlichen, vor emanzipatorischen zeiten, was bürgerlichkeit anbelangt, haben frauen schon fast männliche entscheidungsfreiheiten, was ihre geistesstrukturalität anbelangt – selbst wenn sie nur reiten durften )
das ding mit der hysterie hat peinliche, historische fussnoten.
nicht nur dass freud, die klitoris als verursacherin von weiblicher hysterie in theoretische erwägung zog, es gab sogar mal jemand, der die ebtfernung der klitpris als behandliungsmethode weiblicher hysterie incht nur wähnte, sondern auch praktizierte.
es war meiner ansicht nach eine präsoziologische zeit, eine zeit der tabus und der aufweichung von tabus, welche männer allerings mitnehmen musste.
mythen mussten früher oder später entmythifiziert werden, um realität, welche sehr zweckorientiert mythisch befüttert waren, annähernd greifbar zu werden.
der tilsiter ist nicht hochintelligent ( nur etwa auf 1.5 promilles hypothetisierend )