[Arbeitswohnung-]
Ich wollte über meinen elektronischen Cigarillo schreiben, diese sehr viel tiefer wirkende Invention, als ich jemals gedacht hätte. Ich wollte als Überschrift „Kleine Befreiungen“ wählen, aber da, eben, kam लक्ष्मीs Anruf herein. Nun schreib ich vielleicht morgen drüber. Ich will in den Park, Krafttraining, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß es regnen wird. Momentan ist es trocken. Nur diese Pfeife noch aufrauchen. In meiner Fahrigkeit in die Küche gegangen und das erste Essen des Tages vorbereitet: Magerquark mit entfetteter Milch und kleingeschnittenen Birnen verrührt. Wenn ich vom Sport zurückkommen werde, erst dann, sonst wird’s mir zu backig, geb ich die Haferflocken dazu. Paar Nüsse noch. Sich reinigen, sich vorbereiten, – und doch irgendwie schwer sein, unbeweglich, immer mit Blick auf das Buch, in das Buch. In dieser Nachdrücklichkeit ging mir das lange nicht mehr so, zuletzt wohl bei >>>> Meere, aber da ließ mir der Prozeß keine Zeit, es auszuleben. Immerhin habe ich es heute morgen geschafft, unter das Annoncement >>>> diese Bemerkungen zu schreiben. Der Verleger, wiederum, hatte mir gestern gemailt:
Wie gut, dass NUR WIR sie sehen
Muß ich dem Buch noch etwas mitgeben, meine Stimme, erklärende Erläuterungen, die Performance? Oder kann es nun von sich aus leben, leben allein in den Leser:inne:n? Es sollte das können, ja. Kann es aber denn? Und wie kommt es an sie heran? Da ist sie wieder, diese Generalität: Ist etwas auch dann da, wenn niemand es sieht?
Eine Mischung aus Verwirrtheit und Melancholie, aus der sich ziemlich selten ein Stolz hebt, der erlöst. Wie anders, wie erwartungsprall, bin ich damals gewesen, als der >>>> Wolpertinger erschien, und auch fünfzehn Jahre später noch, bei >>>> Thetis‚ Erscheinen bei Rowohlt. Heute hingegen überzieht mich die Skepsis. Schade eigentlich, daß man die jugendliche Erwartung so unversehens verliert. Ich denke an Palestrina bei Pfitzner:
Hör, das gilt dir – ach, laß mich doch ein bißchen
Hin auf die Straße! Halt ich mich doch kaum
Vor lauter Freude – schreien muß ich – springen
Und hören, wie sie meinen Vater feiern.
PALESTRINA
So spring, mein Junge, freue dich.
(er nimmt Ighinos Kopf in beide Hände)
Mein lieber
Gesegneter Ighino! Spring dich wacker aus!
15.30 Uhr:
[Zurück aus dem Park.]
Espresso, eCigarillo (ohne Nikotin: Die Hauptsache ist, wie ich aber seit wenigen Tagen erst weiß, daß es tüchtig raucht oder dampft).
Glück gehabt: sozusagen unter dem Regen hindurch trainiert; einmal fielen kaum ahnbare Tröpfchen. Der Mittagsschlaf, leider, entfällt; ich bin schlichtweg zu spät aufgestanden heute morgen; mir würde die Zeit fehlen. Telefonate (WDR!!!!! Kreuzfahrt…., Traumschiff). Dateien müssen gesichert werden. Notizen zum Europa-Projekt. Eventuell Neapel-Clips. Nachrichten zum Argo-Versand. Sowas alles. „Wirkliche“ poetische Arbeit noch nicht. Auch Rasur und Dusche täten mir, ganz nebenbei bemerkt, nicht ungut.
Die erkenntnistheoretische … … Frage, ob etwas nur da ist, wenn jemand es sieht, lässt sich durch die Annahme beantworten, dass der liebe Gott alles sieht, also auch die ANHschen Fehler.
Aber ehrlich gesagt, Ihre Probleme würde ich im Moment gern mal haben. 😉
Grüße, herzliche, PHG
@PHG. Ich hör ja auch schon auf. Pardon. Und zieh zum Kraftsport los. Das bringt Sauerstoff und Frische in den Körper und macht bereit, neu die Ärmel hochzukrempeln. Auch die Erschöpfung nach einem harten Training klärt. Anders als geistige Erschöpfung heilt sie.
Argos Stimme ANH schrieb: „Muß ich dem Buch noch etwas mitgeben, meine Stimme, …?“ – ja, unbedingt, für’s http://www.literaturtelefon-online.de. Denken Sie daran, lieber ANH?
grüßt: ögyr
Die Argo in der Förde. Die Aufnahme liegt bereits hier, gestern im Studio eingesprochen. Ich muß sie nur noch in die Dropbox hochladen. Spätestens morgen früh können Sie sie sich herunterziehen. Versprochen.
ich komme auch nicht richtig zum arbeiten wahrscheinlich sollte ich weniger bloggen …..