Das Logbuch beginnen. Traumschiff (5).

Gestern war ein guter Tag. Auch wenn ich von nun an auf Monsieur Bayouns Gesellschaft verzichten muß. Noch früher als er ist aber Frau Gailint gegangen, bereits am frühen Morgen. Gegen sechs Uhr, hörte ich. Da stand über der See bestimmt schon das Licht. Wahrscheinlich war längst Land zu sehen. Anders als Monsieur Bayoun traue ich Frau Gailint aber nicht zu, daß sie es bewußt so eingerichtet hat. Für so etwas war sie zu verwirrt. Doch eine lustige Person ist sie gewesen mit ihren proppren Wangen, weil sie die Sonne nie vertrug. Obwohl sie stets einen weiten Hut auf ihrem lockigen Haar hocken hatte, von dessen Krempe sie den Schleier über das Gesicht herabzog, sowie sie nur aufs Deck trat. Meistens abends. Aber eben auch früh morgens promenierte sie da gern. Die übrige Zeit saß sie in der Lounge oder im Waldorf, seltener in den Promenaden. Aber dauernd in Begleitung. Sie hat sich an die jeweils neuen Touristen immer schnell angeschlossen. Bisweilen sah ich sie Adressen tauschen, und nicht selten schrieb sie Ansichtskarten bei Tisch. Sie war es überhaupt, die mich darauf gebracht hat, ein Logbuch zu führen. Von Monsieur Bayoun aber stammte der Einfall, ihm einen Namen zu geben, „einen Titel“, sagte er, „wie wenn Sie einen Roman schreiben würden. Ich hätte sogar schon eine Idee.“

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