Steuererklärung zweizwei. PP190, 19. Juli 2014: Sonnabend. Und nachmittags das Fest am Wannsee.

(9.29 Uhr, Arbeitwohnung.
Arnold Schönberg, Drittes Streichquartett.)

Bis nachts drei Viertel vor Mitternacht an der Steuererklärung gesessen, erst einmal sämtliche Belege geordnet und, soweit als Dateien vorhanden, ausgedruckt und auch diese zugeordnet, und mit diesem Arbeitstag den Freitag zur Ruhe gebracht; nun, samstags, geht es gleich weiter:

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Dies alles aber heute nur bis zum Mittag. Dann wird mein Sohn zum Essen kommen, danach geht es gemeinsam, und mit >>>> Broßmann und Töchterlein, an den Wannsee zum diesjährigen >>>> Sommerfest. Ich habe Lust, mit dem Rad hinzufahren, knapp anderthalb Stunden; mal sehn, ob ich meinen Junior begeistern kann.

(Interessant, ich habe diesmal überhaupt keine Stimmungsausfälle wegen der Steuererklärung; irgendwie gefällt mir grad ihr Stumpfsinn.)

Aber es wird fein werden am Wannsee, denke ich: viele wiederzusehen, die man mag, aber auch nicht mag. Als ginge mich das alles nichts mehr an. Da ich grad die Beitragsrechnung auf dem Tisch liegen habe: Ich werde es nun wahrmachen und aus dem PEN austreten. Es war reiner Narzißmus, Mitglied in diesem Club zu werden, unnötiger Narzißmus, der sich überdies in die Taschen lügt, daß man dazugehöre, und dafür auch noch einen Ausweis kriegt.
Also machen wir klartisch.
Jetzt erst, aber: Voran mit den Belegen:

4 thoughts on “Steuererklärung zweizwei. PP190, 19. Juli 2014: Sonnabend. Und nachmittags das Fest am Wannsee.

  1. Narzißmus? Wie wäre es, wenn Sie sich, statt auszutreten, mal im PEN für etwas einsetzten, etwa in der Gruppe der ‚Writers in Prison‘? Dann wäre es sehr schnell KEIN Narzißmus mehr. Aber so lange Sie das nicht tun …. spielen Sie nur einen Schriftsteller, der sich so wichtig fühlt, dass er im PEN ist. Da gehen Sie dann doch besser ‚austreten‘.

    1. @MikkiMaus zum PEN. Genau das, Sie anonymes Mäuschen, werde ich tun. Und wichtig, weil ich im PEN bin, hab ich mich noch nie gefühlt, eher war es mir, nachdem ich die dortigen Strukturen mitbekam, immer ein bißchen peinlich. Der Unterschied zum VS, dem wir allerdings immerhin die Künstlersozialkasse verdanken – eine historische Leistung -, ist graduell.

      Was Writers in Prison anbelangt, so mißt der PEN mit zweierlei Maß. Als ich seinerzeit wegen >>>> Meere vor dem Buchverbot stand, in meiner ganzen ökonomischen Existenz gefährdet war und um Hilfe bat, wurde das seitens des PENs nicht nur ignoriert, sondern vom Vorstand abgelehnt. Das änderte sich erst, als der PEN auf Aufforderung des Gerichts, in einem anderen Fall aber als meinem, zu einer Stellungnahme verpflichtet wurde. Die Angelegenheit insgesamt war – feige. Und gezeichnet von vorgeprägten „Urteilen“ gegen mich.
      Abgesehen davon, ist die Arbeit für Writers in prison selbstverständlich ehrenhaft und sinnvoll, da haben Sie recht. Es bleibt nur der üble Geschmack, daß man im eigenen Land dann doch nicht so arg gerne hinschaut, ja ganz bewußt wegschaut.

  2. Ein guter Mensch zu sein geht schon, man kann zum Beispiel bei dieser Hitze die Oma im Haus fragen, ob man für sie einkaufen soll oder so was, ohne es theatralisch an die große Glocke zu hängen : Die Welt ist auch hier voller Möglichkeiten..
    Schreiben ohne Vereinsmeierei geht eventuell besser und freier. Und das werden Sie bestimmt auch weiterhin als Ihre „Berufung“ verstehen, oder?
    In diesem Sinne möglichst gutes Gelingen für noch folgende Projekte. Lassen Sie sich bloß nicht ein schlechtes Gewissen von „Gutmenschen“ einreden.

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