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Wer war er? Wer Du warst, ich wußt‘ es | Doch wer würde ich
Wer ist gemeint unter denen die lieben | wenn sie gemeint sind
und meinen eine in andren | die so zu den anderen werden
wie dort die Tochter die Mutter erfüllte, anfüllte – und
sie w a r d es:
– EIne
Wie von den Stores das Licht troff, den hellen, 10
die es leicht vorm Fenster zum Berghang blähte, 11
als ob es leise zu sein sich erbäte 11
in den hitzigen Erregungsschnellen, 10
wenn durch die schäumende Wildwassergischt 10
Orfea, durch ihrer Mutter Augen, 11
sah, doch die selbst durch das stürzende Saugen 11
am Strudelgrund, das Luft und Wasser mischt. 10
Sie legte, als ich mich bäumte, flach die Hand 11
über meine Lippen und schloß sie so, 10
kicherte fast kindlich, spitzte – „still!“ – zur Wand 11
und lauschte durch die Mittagszimmerfluchten, 11
ob sich Gerege regte irgendwo, 10
Flüstern, Huschen – und sank in unsre Buchten 11
an Hals und Brust zurück, Béart, da ferne von der Loggia
noch immer nur gedämpftes Gläserklingeln herdrang,
bisweilen Scheppern von Geschirr | und zweimal wehte
durch der Sala Kühle Mädchenkichern | flatternd unschuldshell
gleich den sich | in der Siesta warmen Stete | blähenden Gardinen,
da Kore doch nicht wußte, und ihre Mutter mußte,
die doch auch nur ahnte, daß sie ein Durchgang war,
den mir der Mann geöffnet, als er so ruhig aß,
non farti pregare, und mich maß, ein weitres Mal leis lachen.
Denn ich wahrscheinlich war der ihre, dacht‘ ich; | und mir schienen
unsere Körper wie Zimmer in Hotels zu sein, wohinein
Suchende kommen, die wieder gehn, wenn sie erwachen,
nachdem sie sich erkannten, | in den Monaden bekannten,
Repräsentationen von Prägungsprojektionen,
und noch im doch schon wie Duft | sich verwehenden andern
Körper zu fassen suchen, was sie Liebe nannten,
und plötzlich war es nur Begehr, das sie n i c h t nur gewesen,
sondern es war w i r k l i c h mehr – war ein sich selbst als
Selbstgewesenes
verbuchen…
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>>>> Die Brüste der Béart 12
Die Brüste der Béart 10 <<<<
>>>> Vorabdruck der Stücke I – XIII
Béartzyklus, Nrs. I – XIII
übrigens: „non farti pregare“, nicht „fatti“
Korrigiert. Danke.
Weg ist Ziel Willst du sowas drucken lassen? Ich kann dir eine günstige Druckerei in Köpenick empfehlen, weil freiwillig macht sowas keiner, dafür musst du ein paar Scheinchen hinlegen! Kannst du vielleicht mit einer Spendenaktion bezahlen. Wer will für die Tittenverse vom Alban bezahlen? Lesen brauch das keiner! In der Berliner Flüchtlingshilfe werden Leute gebraucht, da könntest du mal was sinnvolles tun!
@Hidir Tu ich. Machen Sie sich kundig, bevor Sie mosern. Und was Ihr übriges „Urteil“ anbelangt: Dummheit und Unbildung punkten, ich weiß. (Übrigens stimmt schon die Grammatik nicht: „Lesen braucht das keiner“ ist schlichtweg falsch. Nehmen Sie sich die Zeit nachzuschlagen, weshalb; das weitet den Geist- auch wenn es Ihre modische Prüderie zu verhindern wissen wird.)
? Kannst du das mal auf deutsch übersetzen?
Haben wir schon miteinander Schweine gehütet
??
(Alles weitere wird gelöscht werden oder kommt in den >>>> Anti-Herbst; der Umgang mit Feiglingen beschmutzt.)
Werter Herr Herbst, bitteschön, nehmen Sie es mir nicht übel, ich meine es nicht böse, aber ich verstehe Sie oft nicht. So lange lese ich hier, so lange schon. Oft mit Abscheu, dann mit Erstaunen, oder mit Bewunderung für Ihr stoisches Durchhaltevermögen. Lasen Sie je, was andere kritisch meinten?
Ist Ihnen bewusst, dass Sie Lob als Meinung und Tadel als Urteil bezeichnen? Dachten Sie niemals darüber nach, wenn man Ihnen pathologische Eigenliebe, Geltungssucht und unreflektiertes Verhalten unterstellte?
Verinnerlichen Sie nur das, was in Ihren Kram passt, in Ihr eifrig gezimmertes Weltbild?
Nehmen Sie Ihre Kritiker niemals ernst, nur Ihre Claqueure?
Haben Sie je etwas aus Kritik gelernt?
So weile sehen hier zu, wie Sie sich täglich demontieren.
Es bleibt kein Geheimnis mehr in Ihrem Schreiben. Alles, was Sie können, steht in diesem Dschungel. Tag um Tag.
Liebe Carmen, Ihre Meinung sei Ihre Meinung. Aber darauf beschränkt es sich schon. Wenn jemand von meiner >>>> „Tittenlyrik“ schreibt, muß ich das doch wohl nicht ernstlich für einen seriösen Einwand, gar für Kritik halten, oder? Abgesehen davon, daß mir nun gerade dieser Begriff frauenfeindlich vorkommt, zumal er mit dem angegriffenen Text gar keine Übereinstimmung hat. Seltsam, daß Sie dagegen nichts einwenden.
Ich bin für Kritik tatsächlich offen. Es gibt außer mir auch kaum Autoren, die sich überhaupt so weitgehend öffnen, Lesern ein Podium bieten usw. Dafür kann ich aber auch Argumente erwarten. Diffamierungen sind nicht am Platz.
Argumente bei Lyrik: fehlende „Bilder“, z.B., rhythmische Fehler, also mißlungene Metrik, und weshalb mißlungen. All sowas. Da würde ich sofort reagieren und habe bei so etwas auch schon oft Texte überarbeitet. All das läßt sich in Der Dschungel nachvollziehen.
Interessanterweise werde in den Kommentaren immer ich persönlich angegriffen; auch Sie sind nicht frei davon, indem Sie mir unterstellen, ich hörte nur auf die „Claqeure“ (deren ich so viele nun ja nicht habe). Es stimmt schlichtweg nicht, siehe oben. Es hat schon lange Kommentardiskussionen inkl. Änderungsvorschlägen von Leser:inne:n gegeben, deren ich bisweilen einige übernommen habe; bisweilen wiederum habe ich sie nicht übernommen und dennoch den Text neu gefaßt.
Es gibt so ein öffentliches Bild von mir, das sich verdinglicht hat; ich schrieb heute morgen >>>> Christopher Ecker darüber, und vielleicht – da brauche ich aber seine Zusage – stelle ich Auszüge aus dem Brief später noch ein…. – also ein öffentliches Bild, das sich darin gefällt, daß ich nicht gefalle, ja sozusagen zu verabscheuen bin. Und ich frage mich manchmal, wie man heute einen heutigen Schleef, Faßbinder, ja vor allem Villon aufnehmen würde, wie Richard Wagner, wie Georges Bataille usw, wie die großen Flucher und Verflucher insgesamt, die alle alle nicht sonderlich korrekt waren, sondern, wie auch Dalí, Picasso, Breton auf Correctnesse schissen? Und von dem mir unterstellten Großenwahn waren die auch nicht sonderlich frei. Sich so öffentlich zu stellen und auch bloßzustellen, wie ich es tue, erfordert überdies Mut. Manche Kommentare kosten mich tagelang Bauchschmerzen. Und dennoch mache ich weiter – weil ich es für richtig und wichtig halte. Und Argumenten, wie gesagt, steht mein Ohr offen. Pures Gefallen oder Nichtgefallen sind aber keine, sondern sind allenfalls, eben, Meinungen. Und die sind wohlfeil. Wobei „Tittenlyrik“ nicht mal eine solche ist.
Aber eines, Carmen, i s t ein Argument, nur daß es fehlgeht:
Es geht fehl, weil es eine Deckungsgleichheit Der Dschungel mit meinen Büchern unterstellt. In den Büchern steht aber anderes, auch formal anders – was für Kunst das entscheidende Kriterium ist. Zwischen etwa den Aufzeichnungen zum >>>>Traumschiff in Der Dschungel und dem Buch selbst besteht ein geradezu krasser Unterschied, und zwar allein schon in der eingenommenen Perspektive, um vom Sprachverhalten einmal zu schweigen. Ähnliches gilt für >>>> Argo und eigentlich alle meine Bücher. Die Dschungel protokolliert freilich deren Entstehungsgeschichten, deckt also den Produktionsprozeß auf. Genau damit folge ich, und zwar sehr bewußt, einem Manifest der jungen Moderne, demzufolge der Entstehungsprozeß Teil des Kunstwerks selbst werden müsse. Insofern spreche ich von Der Dschungel auch ihrerseits von Kunst, ja habe sie oft einen Roman genannt. Es ist, kurz, eine ästhetische Entscheidung, und zwar gegen diejenige bürgerliche, die meint, man müsse ihn, den Entstehungsprozeß, gerade verbergen, damit „das Geheimnis“ sei.
Entstehungsprozesse sind aber ihrerseits abhängig von Projektionen, Annahmen, Vornahmen; sie sind objektiv wenig bestimmbar. Also ziehe ich hinein, was mir bedeutsam zu sein scheint. Daneben treten ästhetische Entscheidungen in politischen Zusammenhängen, die – jene – in den Büchern selbst keinen Platz haben, weil die Bücher sie – kompositorisch gesprochen – durchführen.
Was ich allerdings verstehe, auch wenn es mich ärgert, ist, daß Leute, die täglich den Herbst in Der Dschungel lesen, nicht auch noch den Herbst im Buch lesen können und/oder wollen, weil es sonst „zuviel Herbst“ würde. Kapier ich, auch wenn es mir nicht gefällt. Andererseits läßt sich Die Dschungel wie jedes meiner Bücher auch als „Steinbruch“ lesen; es bedarf nicht ihrer Totalität, um eine Stimme gegenwärtig zu haben. Ich kapiere Überforderung, akzeptiere aber nicht, daß sie gegen mich in Aggression umschlägt und ich die widerspruchslos hinnehmen soll. Daß ich ihnen sogar noch ein Forum bereitstelle, selbst das wird oft nicht einmal mit Respekt aufgenommen.
Daß ich gegen den „Zeitgeist“ anschreibe, sofern Zeit Geist denn hat, ist dabei unbestritten, aber auch da steht meine Arbeit in einer langen Tradition. Und ich bin stolz darauf.
Der Überdruss, den Sie mit Ihrer zelebrierten Offenheit provozieren, ist dennoch nicht zu unterschätzen. Oft, sehr oft, blätterte ich in Ihren Büchern seitenlang weiter, denkend: „Aber das kenn ich doch längst …“
Mit Ihrem Schreiben und dem Geheimnis, das ich meine, ist es wie mit einem Mann: Wenn ich zuvor schon weiß, wie er denkt, riecht, sich anfühlt, agiert, reagiert, ist mir langweilig, dann will ich ihn nicht.
So gehts mir inzwischen mit Ihren Büchern, und anderen auch, sonst klagten Sie nicht immer wieder über unbezahlte Rechnungen und Existenzängste.
Laufen Sie vor sich selbst davon? Formulieren Sie nicht immer wieder Ihren Traum von der Unvergessenheit, der Unsterblichkeit, Ihrer Unsterblichkeit? Ist Die Dschungel der einzig verbliebene Weg, der Welt zu zeigen, wer Sie sind, warum Sie so sind?
Haben Sie je in Erwägung gezogen, dass Ihre Sendung nicht in das Bewusstsein der Menschen dringt, weil Sie sie nicht erreichen?
Und woran das liegen könnte?
Liebe Carmen (2), ich glaube Ihnen das mit dem Blättern in meinen Büchern nicht. Sie wären verwundert sonst, wie anders sie sind. Und abermals argumentieren Sie persönlich, nicht mit künstlerischen Einwänden. Sie erschöpfen sich in dem, was Sie für mein Autobiografisches halten und was zwar in einigen – sehr wenigen – meiner Bücher eine Rolle spielt, aber auch da eine eher nebensächlich – von >>>> Meere vielleicht abgesehen. Und auch da dort, in den autobiographisch „gefärbten“ Büchern, müßten Sie erst mal belegen, anstelle zu behaupten.
Und was meine zelebrierte Offenheit (wieso zelebriert, gibt es ein Ritual?) anbelangt, so verstehe ich nicht, was, wenn sie sie denn derart langweilt, dann immer wieder hierherzuziehen scheint. Es gibt doch keinen Zwang, Die Dschungel zu lesen, auch wenn sie auf ihre Weise einzigartig ist.
Über Ihren Vergleich mußte ich aber eben lachen, mir, hätte ich ihn gebracht, wäre sofort Sexismus voreworfen worden:
Nein, Die Dschungel ist nicht der einzige Weg, aber er ist einer, und es war eine künstlerische Entscheidung, ihn einzuschlagen. (Übrigens haben sich die Bücher so schlecht nun auch nicht verkauft, sonst ginge >>>> Argo nicht in die zweite Auflage, und es wäre auch nicht ständiger Gegenstand an den Universitäten. Meien Verlage, so sie gut gearbeitet haben, beklagen sich nicht; es reicht halt für mich nicht, um von den Verkäufen leben zu können. Aber dieses Schicksal teile ich mit den allermeisten, auch sehr bekannten Autorinnen und Autoren. Nu daß halt ich es s a g e. Darin, in der Tat, besteht der Unterschied. Und wenn sie in die Geschichte zurückblicken, gibt es viele heute Berühmte, die ihrerzeit für nichts galten, für gar nichts. Woran das wohl gelegen hat?
Bin jetzt zum Schwimmen weg. Die Frauen sollen mich ja noch weiterhin mögen, gell? Das gleicht nämlich einiges vom Literaturmarkt aus, und wenn ich sterben werde, werde ich wahrscheinlich denken: alles. Haben Sie einen wundervollen Tag. Lächelnd, Ihr ANH
Künstlerisch soll ich reagieren? Ich will nie und nimmer künstlerisch argumentieren, sondern stets und unbedingt persönlich. Denn weder bin ich Kritikerin noch Fachfrau, nur Leserin. Ich kaufe Bücher, bezahle sie mit dem Geld, für das ich arbeite. (jeden Tag)
Sie fragten:
„Und wenn sie in die Geschichte zurückblicken, gibt es viele heute Berühmte, die ihrerzeit für nichts galten, für gar nichts. Woran das wohl gelegen hat?“
Ich vermute, es lag daran, dass auch diese es nicht vermochten, Menschen zu erreichen, im Herzen, verstehen Sie? Sehen Sie, ich arbeite in einem Konzern. Es ist anstrengend, ich behaupte, dass ich mindestens genauso viel arbeite wie Sie, denn als Ehrenamtlerin bin ich danach viele Stunden im Einsatz: für Obdachlose und drogenabhängige Jugendliche.
Sie werben immerfort um Verständnis für sich und Ihre Bücher, aber nie klingt durch, dass Sie jemanden verstehen, nachfragen, sich interessieren.
Fast jeder Ihrer Sätze enthält „ich“.
In meiner Freizeit lese ich, nicht nur Ihre Bücher, sondern Krausser (ein wahres Genie!( kennen Sie ihn?), Biller, Glavinic, Suter u.v.m.
Sie verstehen es, Geschichten zu erzählen, gefangenzunehmen.
Ihnen gelingt das nur noch hier.
Ich bedaure das sehr. Sie hatten ja ein Talent, das Sie jedoch nicht für den Leser einsetzen, sondern gegen sich selbst. Nun höre ich Sie aufschreien: „Aber ich schreibe für die Kunst!“
Smile.
Möge die Kunst Ihre Bücher kaufen.
@Tyrion: no comment. Weil’s mir zu dumm wäre.