3 thoughts on “Weihnachtsvorbereitungspause

    1. @C.Araxe zum Weihnachtsfest Ich habe eben mal, allerdings nicht lange, geschaut, wo ich über Weihnachten möglicherweise schon einmal geschrieben habe; sehr wahrscheinlich habe ich es. Aber die Suche ward mir zäh. Deshalb hier eventuell noch einmal:

      “Glaubensmäßig wohl kaum” läßt sich so nicht sagen; mit Glaube hat es schon etwas zu tun. Allerdings hänge ich an dem Lichtfest – wenn also die Tage wieder länger werden nach des Winters Sonnenwende. Das zu feiern, wird um so stärker, je mehr unser Winter ein bis in den April hinein durchgezogener November geworden ist, grau, reflexlos, klamm. Es wirkt ein stark heidnisches Element in mir, zumal Weihnachten als Christi Geburt eh ein Fake ist.
      Als ich Weihnachten zu lieben begann, also als Kind, kannte ich freilich diesen Begriff, Fake, noch nicht. Insofern kommt ein Familiäres hinzu: Soweit ich mich erinnern kann, gab es am Heiligen Abend zuhause nie Streit – was sich von den “übrigen” Tagen des Jahre, Weihnachten selbst mit eingeschlossen, nicht sagen läßt, insbesondere nicht für die Zeit, in der ich bei Mutter und Bruder lebte. Bei meiner Großmutter war’s anders.
      Also der Heilige Abend war bei mir in Kinder- und Jugendzeit immer strahlend vor Hoffnung. Das hat ganz sicher Spuren in mir hinterlassen. Schon eine meiner frühesten Erzählungen, heute >>>> in den Wolpertinger integriert, erzählt von diesem Hoffnungselement.
      Es kommt noch etwas anderes hinzu, eine offenbare Prägung durch meinen Vater, obwohl er für meinen Bruder und mich seit meinem vierten, bzw. seinem anderthalbten Lebensjahr verschwunden war. Als ich anfing, den Baum zu schmücken, ich mag vierzehn oder fünfzehn gewesen sein, übernahm ich die Art, in der mein Vater es getan hatte – so sagte jedenfalls meine darüber höchst erstaunte, ja irritierte Mutter. Es ist ein Ritual, das sehr lange währt und große Achtsamkeit will. Nichts, was in den Baum kommt, darf irgendwo aufliegen, alles muß vom leistesten Luftzug beweglich sein; es kommen außer den Glaskugeln fast nur natürliche Materielien hinein: Gebäck, polierte Äpfel, Zimtstangen, selbstverständlich echte Kerzen. Der Baum wird vom Stamm nach außen geschmückt; auf diese Weise erzielen sich starke Tiefeneffekte. Usw. Lametta wird in homöopatischer Dosierung verwendet, jeder Faden muß einzeln gehängt, bzw. in den Baum verflochten werden.
      So habe ich es an die Kinder weitergegeben, selbst die Kleinen achten heute schon darauf; mein Sohn ist damit unterdessen so streng wie ich selbst.
      Auch auf die Kinder wird das Familiäre weiterwirken: Trotz der Trennung ihrer Eltern findet der Heilige Abend immer zusammen statt, immer gemeinsam. Wir gehören zusammen, sagt dies, und: Das wird nichts jemals ändern.
      Es ist die an diesem Tag wirklich werdende Hoffnung, was das Fest für mich so bedeutsam macht. Es ist für mich nicht christlich, also nicht im kirchlichen Sinn, sondern eine Erdfeier, die ins Licht schaut, ihm entgegenschaut.

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