III, 415 – L’urgenza della sera

Seit längerem schreibt er wieder Gedichte, aber andere als noch vor einem Jahr. Indes, ich vertiefe mich weniger in sie, das Französische geht mir nicht so ad hoc ein. Heute abend stieß ich auf eine “Visiteuse” und vor allem auf die letzte Zeile “urgence du soir”, was mir sofort zu einem “l’urgenza della sera” wurde. Banal wäre natürlich “Dringlichkeit des Abends”, auch wenn sich so ausdrücken ließe, was seit Mitte des letzten Monats hier abläuft in puncto: leave, work, me!, finally, alone!! Kümmere dich um dein Bier. Aber selbst wenn es dann soweit ist, benimmt man sich immer noch wie James Stewart, dessen Gesten um einen unsichtbaren Harvey kreisen, so ein Arbeitskarnickel, das im Traume manchmal phantasievolle Worksessions produziert und dazu auch noch phantomatische Abgabetermine ersinnt. Traumarbeit.

Und diese “urgence du soir” läßt mich ein Weiterschreiben auf morgen oder wer weiß wann verschieben. D.h. die Verallgemeinerungen eines dadurch bedingten Zustands im abwesend sich gebärenden sozialen Gefüge bzw. umgekehrt. Man weiß es irgendwann nicht mehr so genau. Immerhin, die Klamotten bleiben auf diese Weise überduchschnittlich lange extrem anhänglich. Denn die eine Maschine (die so Tüten herstellt mit Suppen, Käse und sonstwas drin) wurde heute abgeliefert. Morgen kommt die nächste, und auch die Beschreibung einer Kirche im Veltlin und zweier Palazzi im Trentino ist voranzutreiben Ein bißchen Pizzuto?

Dort, wo Druck, in weiche Hülle eingewickelter Arm, Abfangzinken ohrseits, letzthinnig Münze gegen Unterarm, unterm Pumpen sich verwildernder Griff, bis zum Nonplusultra, woraufhin vorsichtige Rückzugsmanöver, Palinodien, Angst, Panik, zusammengepreßte Lippen; na wunderbar, zurückhaltende Berufungsurteile, hermeneutische Anodyna. Schwacher Druck, Nachsicht beim Einwein, wittes Huhn erlaubt, gekochte Kartoffeln, idem Suppennudeln, mit Salz, Kochschinken ein wenglein, Maß in allem. Selten undurchdringlich ein Organ; andernfalls in zusammengesetzten Arabismen darüber lesen, in diaphanen Ausblühungen, sie sich auszulegen unter vollen Echosegeln. Hydrargyrum soufflierende Skalen, kugelige Sekunden. Endogenes Schwirren beim Abtasten von Schwellungen oder beim Lauschen phlegräischer Schultern. Ecco Pleuritiden, Emphysem, verstörendes arrhythmisches Stampfen, immer und wieder barbarischer Genius. Jedem passende Worte, ein Hauch von Gelassenheit. Vor den Untersuchungen Anzeichen wie von Türmen im Laufe der Jahrhunderte, wiederkehrende Zyklen; heute die unblutige Kanonade. Zu Beginn sie sich streitig machen die Rose: er nur, Iapyx, der Bevorzugte.

Damit endet das Büchlein. Aber der Text ist nur die Nummer I der L Virgeln/Kopula und Kommata oder wie auch immer man die “giunte” übersetzen will. Nummer II beginnt so: Incinta… Vielleicht fällt mir dann noch etwas ein zu Handmaid’s Tale, was in den letzten 2018-Tagen auch zu den “urgences du soir” gehörte.

III, 414 – Krippen de ces jours

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