Sapporo-Sound, the saver saviour sound, den Tag zu enthünen oder zu enthulken, wie man will (Schreibtisch-Hulk), und weil man nicht mehr als hulken oder hünen und den Übermenschen nicht wirklich herauskehren kann, meldete sich die ganze Woche schon die eine Russin der einen Agentur da bei Rimini nicht mehr, weil ich am Montag dringende zehn Seiten abgelehnt habe, weil ich zig weitere Seiten wegen zweier Dringlichkeiten am Wochenende bereits unterbrechen mußte. Mir hängt’s grad zum Halse heraus.
Noch übergeb’ ich mich nicht, wie auf dem einstigen 2001-Umschlag zur Übersetzung von Vians Hundert Sonetten (in der Übersetzung von Eugène Helmlé und Ludwig Harig) die Muse oder was immer sie ist, um Blumen würden’s gegebenenfalls schon gar nicht sein. Sonette, von denen das erste mit dem Titel “À mon lapin / Für mein Häschen” so anfängt: “Comme je suis très vieux / Ich bin ein alter Mann” (sic!). Q.E.D. Diese ewige Verwechslung von Karnickel und Hase. Selbst mein Vormieter, der Schönwetterbauer vom Kaiserstuhl, sprach immer von Hase, wenn er Kaninchen meinte.
Und so habe ich eben diesen Sapporo-Sound wieder herausgekramt, den ich vor ein paar Jahren ständig als ein Ausläuten des Arbeitstages hörte, kind a’ Tea-, Tu-, Du-Time. Na, Tea nicht unbedingt. Noch besser Du-To-Do-Time.
Ein weiteres To Do war zu tun, als ich von der Tabaccaia zurückkehrte, nämlich einen Umweg über das Theater zu machen, wo neulich, als ich es abermals unternahm, die Waden wegen der vom Theater aus ansteigenden Gasse zu schmerzen anfingen. Der Arzt hatte sich die unteren Gliedmaßen angesehen und befühlt: eher eine Nervenangelegenheit, meinte er. Verschrieb mir was (Ibuprofen). Das war am letzten Freitag. Ich hatte plötzlich Eile, ihn aufzusuchen und um Rat zu fragen (kleines bißchen Panik). Erst heute nahm ich erstmals eine Dosis. Und um auszuprobieren, ob das funktioniert, machte ich dieselbe Runde, obwohl ich ein bißchen naßgeregnet wurde. Rechts war’s ruhig, links kam’s dann doch. Der Wadenschmerz. Also wahrscheinlich insistieren und weiter probieren.
Und vorgestern kaufte ich – stets in der Tabaccheria “Ameliantica”, wie sie jetzt heißt – mein monatliches Rubbellos aus der Serie “Turista per sempre” (Hauptpreis: zwanzig Jahre lang 6000 Euro pro Monat). Nie etwas gewonnen mit dieser Serie. Doch dieses Mal ward ich beglückt: fuffzig Euro eingesteckt, wahrscheinlich weniger, als ich zuvor schon ausgegeben dafür. Die hingezauberte gute Laune allseits.
Prendre un billet, c’est là le plus urgent.
Pour le choisir ne tiens pas un concile
Ne te dis pas “Je suis un imbécile”
Si son achat te laisse un indigent. (Vian)
Um die weiteren Verschreibungen des Arztes (Echomyographie und mal wieder Blutentnahmen) habe ich mich noch nicht gekümmert. Die Zeit ist knapp, mich darauf einzulassen (Wien steht immer mehr an). Das EMG erfordert wahrscheinlich sogar eine Fahrt in die Provinzhauptstadt, die Blutentnahmen finden immer in aller Herrgottsfrühe statt (ungefähr dann, wenn ich anfange zu arbeiten (aber der Wecker ist immer noch nicht umgestellt)).
Aber Sapporo hatte auch schon einen anderen, eher detektivischen Reiz. Es ging darum herauszufinden, wie alt eigentlich die S. ist, die ich da vor zehn Jahren (environ) kennenlernte (gelegentliche Telefonate immer noch). Gesagt hat sie es nie, sondern nur irgendwann gestanden, sie sei älter als ich. Die Spekulationen hatten dann mit Sapporo begonnen, nämlich mit der Erwähnung der olympischen Winterspiele dort, was auf ein gewisses Alter bezogen worden war. Ein bißchen habe ich mir den Kopf darum zerbrochen. Irgendwann war’s mir dann egal.
Ah! comme la vie serait triste
Triste, triste, triste
Ah! comme la vie serait triste
Si l’on ne pouvait pas chanter. (Vian)
Trieste (“Tempo di bel canto” – Vian), Trst, trist not yourself, but trust humself, and then them, her butterflies. But:
Trieste is waking rawly…