Morgendliches Arbeitsjournal, am 5. Juni mittwochsknapp. Sowie ein Bilderpost am Nachmittag aus dem ARD HS.

[Arbeitswohnung, die Oberlichter sämtlich auf! (“lichter”).
Vogeljubeln (Vögeljubeln? – Vögel jubeln!)]
Als ich um Viertel nach fünf aufstand, war an ein Journal nicht zu denken. Aber dann, steht erst mal der Latte macchiato da, ist der Morgencigarillo entzündet … – Denn, Freundin, im Ernst, das wird ein knapper Tag. Nicht daß ich nur packen müßte für Morgen! vor allem an die richtige Kleidung denken und sie nochmal kontrollieren: Dann geht’s zur schon nächsten Hochzeit erneut in den Flieger. Nein, die Rede halt ich auch diesmal nicht, aber gehör unterdessen zur “Crew”, ein Wort, das ursprünglich “Besatzung” meinte und aus der Nautik stammt, von crescere, “wachsen”, und an dem mal wirklich ein “gendern” gewirkt, insofern es nicht nur, wie’s unserm Sprachbrauch entspricht, ein Femininum ist, sondern auch männlich gefaßt wird: bei, las ich, Wahrig, Heyne, Klappenbach/Steinitz. “Den Crew auf Deck pfeifen”, das ist mindest so bizarr wie “die Mannschaft”. Keine Mannschaft, ecco aus Männern bestehend, hat sich da je gewehrt. (Unterdessen sind “Mannschaften” bekanntlich auch von Frauen durchsetzt, so gleicht sich alles aus auf der Welt) – egal.

[1](Noch mal das Fliegebinden üben; ich werd’s auch jemandem zeigen müssen. Kulturtechniken.)

Weiter mit der Chapelle, dann Krafttraining und aus der Muckibude direkt ins ARD-HS für ein Interview zu “Wanderer” von Studio zu Studio mit dem SWR für dessen Sendung “lesenswert. Wird lustig sein, da anzukommen noch verschwitzt, überdies noch im Sportdress; doch anders ist’s nicht zu schaffen. Ich seh schon die Sicherheits-Schleusentür des Hauses sich öffnen, und ich, den Sporbeutel über der Schulter, tret ein. (Ausgestrahlt werden wird das Gespräch in der, denke ich, kommenden Woche. Noch ist’s nicht angekündigt.)
Und sofort in die Arbeitswohnung zurückgeradelt, unter die Dusche und in den schwarzen Anzug, denselben, den ich, bis am Sonnabendabend und hinein in die Nacht Black tie angesagt sein wird, auf der Hochzeit tragen werde; jetzt für Rigoletto in der Lindenoper. Danach habe ich dann die schon nächste Musikkritik zu schreiben, ich komme grad kaum nach. Was halt an der Chapelle liegt. “Auf einen Wein nur noch”, liebe Frau Begleiterin, ist jedenfalls gestrichen. Statt dessen gleich aufs Rad und heim und den Anzug ausgehängt für morgen früh. Danach sofort ins Bett. Immerhin wird der Flieger nicht schon abheben, wenn man sich noch den Schlaf aus den Augen reibt, also das heilsam abgestoßene Bindegewebe. Außerdem Tegel, von Vorteil für mich.
Rigoletto, übrigens, für mich zum ersten Mal auf der Bühne. Bildungslücke, ich weiß. Doch nun fülle ich sie ja. La donna è mobile | Qual piuma al vento … der im Moment gar nicht geht, nicht ein Lüftchen. Statt dessen sind 32 Grad Wärme angesagt, sie könnte sogar noch deftiger werden. Seltsamerweise wird deshalb Warnung gegeben, indessen bekanntlich mir so etwas ein Jungbrunnen ist. Allerdings merke ich’s beim Training. Früher war das anders. Zu meiner Villa-Massimo-Zeit lief ich stets mittags im Park der Villa Torlonia. Aber ein Autor, der Leistungssport treibt, ist sowieso verdächtig, in d e u t s c h e n Landen jedenfalls – fast so wie Eleganz. Da traf sich, von Peer Teuwsen, am Sonntag gut ein Artikel in der NZZ, meinem Morgen- und Leibblatt: “Entspannt euch mal, ihr Intellos!”

Jetzt aber, hurtiger Herbst, an die Arbeit! (Und, liebste Freundin, ein Küßchen hier oben und weiter unten auch):

ANH

*

[16.30 Uhr, ARD Hauptstadtstudio:]

Über “Wanderer” im Gespräch mit Pascal Fischer, SWR:

 

 

 

 

 

 

 

 

(Karindank für die Fotos.)


(Zum Dress siehe Trainingsprotokoll.)

Jetzt aber unter die Dusche!

References

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1 (Noch mal das Fliegebinden üben; ich werd’s auch jemandem zeigen müssen. Kulturtechniken.

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