Argo. Anderswelt. Erissohns Erzählung, Überarbeitung, Verse 151-172. (Argo 296).

[Je klein unter den Erisohn-Versen steht Goethes Originaltext:
„zitiert“ ist alleine sein Rhythmus.]



151 /–/-/-/–/–/-
Jahre enteilten. Immer wuchs noch das Meer, wuchs die Mauer
„Göttin, nicht weggekehrt empfange mich! Lerne gerecht sein!
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weiter auf, als, so hört‘ ich, so sah ich, fünf andre ihr Boot bei
Denn ich schwör’ es bei jenen, die, unten im Tartaros wohnend,
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Nowy Tag antäuten, Wasser suchend; doch fanden sie eigleich
Sitzen um Kronos umher und über der stygischen Quelle,
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Steine, schimmernde grüne, so sehr lockende, daß sie,
Späte Rächer dereinst des falsch gesprochenen Schwures:
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Durst und Hunger nicht achtend, sich rafften, was an Juwelen
Nicht her bin ich gekommen, damit ich hemme des Sohnes
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raffbar nur war, und enteilten zurück in ihr Boot, denn sie ahnten
Nur zu gewisses Geschick, und den traurigen Tag ihm entferne;
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nichts ums brütende Thetisgelege. Sondern, so hieß es,
Nein, mich treibet herauf aus des Meeres Purpurbehausung
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immer nehm‘ noch Europa, Kosice nahe die Lücke,
Unbezwinglicher Schmerz, ob in der olympischen Höhe
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Seemann und Flüchtling auf, denn die Mauer, da, stünd noch offen.
Irgend ich lindern möchte die jammervolle Beängstung.
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Doch: Von ihnen nicht einer kam an. Doch aber ein andrer,
Denn mich rufet der Sohn nicht mehr an, er stehet am Ufer,
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als, an Roznavas Klippen leck, ein Aff‘ dem Versinken
Mein vergessend, und nur des Freundes sehnlich gedenkend,
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wild entsprang und mit gellendem Schrei sich kämpfend an Land zog.
Der nun vor ihm hinab in des Aïs dunkle Behausung
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Dort schlief er ein als ein Tier, erwachend aber als Mensch, den
Stieg, und dem er sich nach selbst hin zu den Schatten bestrebet.
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Menschen fanden als Kind. Es weinte. Sie nahmen‘s zu sich,
Ja, ich mag ihn nicht sehen, nicht sprechen. Hilf’ es, einander
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nacktes Bündel; allein ein Album drückte es an sich,
Unvermeidliche Not, zusammen jammernd, zu klagen?“
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das es, Herkunft täuschend, entrissen hatte den toten
Heftig wandte Here sich um, und fürchterlich blickend
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Männern, die mit den Steinen, einem nur nicht, schon versanken.
Sprach sie voller Verdruss zur Traurigen kränkende Worte:
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Das blieb dem Jungen, außer der Ahnung, fortan vergessen.
„Gleisnerin, unerforschte, dem Meer gleich, das dich erzeugt hat!
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Auch noch fand man das Messer, fand man vom Ei noch ein Reststück
Trauen soll ich? Und gar mit freundlichem Blick dich empfangen?
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bei ihm liegen, das man für ihn verwahrte und schützte,
Dich, die tausendfach mich gekränkt, wie sonst, so vor kurzem,
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bis er es selber, ein dunkelstes Rätsel, mittragen konnte,
Die mir die edelsten Krieger zum Tod befördert, um ihres
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wie er‘s dann tat, als er aufbrach, Jahre später gen Westen.
Sohns unerträglichem Sinn, dem unvernünft’gen, zu schmeicheln.


(Kommentar zum Sinn solcher Verse
siehe unter anderem – >>>> dort im Arbeitsjournal.)

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