Und wieder in Berlin. Das Arbeitsjournal des Montags, dem 18. Juni 20112, abwärts zählend: N o v e.

9.34 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Obwohl so kurz vor Italien „reingehauen“ werden müßte – wie gerne hätte ich den handschriftlichen Argo-Überarbeitungsdurchgang vor der Reise fertigbekommen -, erst um kurz nach sieben Uhr auf; dabei war es gestern nacht gar nicht spät. Ab Naumburg war der ICE irre voll gewesen; das hatte mich nicht hindern können, dennoch gut zu arbeiten, wobei ich, zugegebenermaßen, gegen die Müdigkeit angehen mußte, die im Fahrwasser der eigenbewegungslosen Transitorik zieht; man sitzt ja nur; bewegen tut sich alleine das Draußen. Es ist, mit der Eisenbahn zu reisen, nicht ohne, eigentlich, Konsum: hat seine Entscheidungsfreiheit abgegeben; andere tragen Verantwortung, jedenfalls für die Fortbewegung. Mich macht das immer müde. Doch da ich, beim zweiten Teil der Heimfahrt, stehen mußte – im Bistro, stehsitzend am Polster unter dem Fenster – fiel die Schlaflust weg.

Als angekommen, den Sohn und seine Freundin zur Kleinen Eiszeit bestellt, so auch लक्ष्मी und die Zwillingskindlein; die dann noch nach Hause gebracht, während Sohn & Kumpanin zu deren Heim davonzogen; mir gefällt das sehr, wie selbständig und eigen mein Junge ist – was freilich auch den Nachteil hat, daß er ungern rapportiert, sich auch ungern ab- oder zwischenmeldet. Das kann einen bisweilen unruhig machen und auch durchaus nerven, zugleich aber, eben, macht es auch stolz. Beim Eislecken die kommende Reise etwas, und wieder, durchgesprochen, dann, nachdem die Familie abgeliefert war, zurück in die Arbeitswohnung und ans Cello, das ich gestern bei den Frankfurter Freunden nicht angerührt hatte; ich wollte unbedingt noch üben. Doch war es nun schon kurz vor acht. Also mit dem Dämpfer – einer Art Metallklammer, die sehr klein ist, aber schwer und schmeichelnd in der Hand liegt und wirklich elegant aussieht; sie wird fest auf den Steg gesteckt. Davon verliert das Instrument nicht nur jedes Volumen, sondern auch Klang; aber technisch läßt es sich gut üben.
So gestern bis kurz vor 22 Uhr. Dann noch mal ins Netz geschaut, Film geschaut; auf Arbeit keine Lust gehabt. Dafür eben sieben ganze Seiten. Jetzt dieses Arbeitsjournal, dann muß ich dringend aufsaugen; der Sommer ist höchst staubintensiv. Danach unter die Dusche sowie ans Cello wieder; dann Aufbruch, mit dem Rad, zur Waldorfschule, wo nun entschieden werden wird. Auch लक्ष्मी will, selbstverständlich, dort hinkommen.
Wegen des Essays haben sich die >>>> Kulturmaschinen nun d o c h gemeldet; das Buch soll jetzt zur Buchmesse erscheinen; ich hab geschrieben: vor der Italienreise käme ich nicht mehr daran; zweiter Fahnendurchgang, deshalb, erst im August. Das sollte für den Oktober aber reichen. Wenn dann bei >>>> Abendschein die Neue fröhliche Wissenschaft erst im Oktober käme, wäre es mir recht. Auch mit d e m Band werde ich kaum vor Ende August fertigsein. Immerhin wären dann dieses Jahr d o c h zwei Bücher von mir erschienen – das dritte, der Jungenroman, ist ja meiner nur recht uneigentlich; er gehört jedenfalls nicht ins >>>> Werkverzeichnis ANHs. Zumal werde ich mich nach der Rückkehr aus Italien bereits um das neue Hörstück kümmern müssen, dessen Ausstrahlung zwar erst für den November geplant ist, das aber einige, diesmal rechtlich heikle, Hürden nehmen muß.
Gut, dies als Konsolidierungsmeldung.
Guten Morgen, verehrte Damen und geehrte Herrn.

Schön, übrigens, gestern >>>> von Chrysostomos.

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