Arbeitsjournal. Freitag, der 4. Februar 2011. Daphnische Chloé. Sowie Tristan Honsinger im Konzert und eine Anspielung auf Ledersandalen. Und ein furchtbarer Schrecken am Abend.

9.44 Uhr:
[Arbeitswohnung. Tschaikowski, b-moll.]
Seit hab fünf auf, seit zehn vor fünf an der Erzählung; gar nicht erst ins Netz geguckt und ziemlich gut vorangekommen. Verabredungsgemäß die Löwin geweckt dann und etwas moralfrei mit Wien geskypt. Da schlief mein Junge noch auf seinem Vulkanlager. Jedenfalls die Arbeit unterbrochen und ihm jetzt seinen Kakao bereitet, den er, wie hier stets, zu Tschaikowski trinkt. Soeben hat er einen Niesanfall.
Ein bißchen was abgewaschen. Dann wieder Schreibtisch. Aber Einladungen geschrieben, praktischerweise als kleine Rundmail. Außerdem rief der Profi an, was mir kurzfristig den Atem stockte; er ist kein Freund des frühen Morgens. Was war geschehen? – Ich verrat es besser nicht.

Von >>>> Elfenbein lagen, als ich hineinschaute, als pdf die Fahnen der Elegien im Postfach. Ich habe um Frist bis zum Montagabend gebeten, damit ich die Fenster von Sainte Chapelle vorher noch fertigbekommen. Es sind nur noch sechs Seiten… dann will ich den gesamten Text noch einmal lesen und feinkorrigieren, danach ausdrucken und auf dem Papier korrigieren. Aber letztres wohl erst morgen. Jedenfalls bin ich in der richtigen Zeit.

Wenn’s meinen Buben denn endlich aus dem Bett treibt, gibt’s Brötchen und jedem sein Frühstücksei. Danach wird weitergearbeitet.

10.33 Uhr:
[Ravel, Daphnis et Chloé II.]15.40 Uhr:
Soeben den letzten Satz der Sainte Chapelle geschrieben. Jetzt läuft das Ding, glaube ich, wirklich rund.

Ein paar Wiener Minuten nun für die Löwin, dann drucke ich erst einmal die Fahnen der Elegien aus und beginne danach, die Sainte Chapelle noch einmal am Stück zu lesen. Abends dafür gibt’s >>>> ein Konzert. >>>> Brossmann schickte mir die Einladung, und ich mag wirklich gerne hingehn. Auch von >>>> Sukov ist für eine Veranstaltung, die ich hören wollen würde, eine Einladung gekommen – doch findet sie in einem Etablissement statt, aus dem mich mal ein Transvestit hinausgeworfen hat, weil ich Ledersandalen trug, über die er höhnte. So etwas geschieht mit nur einmal. Ich nenne den Namen der Gastwirtschaft nicht, weil die Samarkandin dort gerne verkehrt und ich sie nicht betrüben will.

20.27 Uhr:
SCHEIßE! Ich habe einen riesigen Zeitfolgenfehler in der Sainte Chapelle entdeckt. Wie ich das durch die so enge Konstruktion jetzt korrigiere, weiß ich noch nicht. Jedenfalls habe ich sofort das Konzert abgesagt, zu dem ich gleich losziehen wollte; der Profi wollte mit, er war schon auf dem Weg zum Auto. Ach. Du. Scheiße.
Das wird eine lange Nacht.

23.53 Uhr:
Meine Augen verschwimmen. Aber ich glaube, ich habe den Fehler ausgebügelt. Man kann das wörtlich nehmen. Ich durfte auch hier keine Musik hören, es ging um die reine Konzentration.
Die jetzt nachläßt.
Trotz des Schrecks die Datei der Dritten Fassung noch bis TS 67 durchkorrigiert. Wenn ich jetzt sofort ins Bett gehe, komme ich morgen früh gut um halb fünf heraus; dann habe ich die ganze Datei schon am frühen Vormittag fertigkorrigiert – falls nicht noch so ein Fehler auftaucht. Dann kann ich sie ausdrucken, um sofort noch einmal zu lesen, aber dann auf Papier.
Gute Nacht, meine ideale Leserin, mein idealer Leser.

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Freitag, der 4. Februar 2011. Daphnische Chloé. Sowie Tristan Honsinger im Konzert und eine Anspielung auf Ledersandalen. Und ein furchtbarer Schrecken am Abend.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .