Sich in jemanden hineinversetzen, der stundenlang Blogs liest, oder einen bestimmten Blog, um dessen Betreiber mitzuteilen und mitzuteilen und abermals und wieder und wieder mitzuteilen, welch ein Dummkopf, ja Arschloch er sei. In so einen hineinlauschen, der nicht etwa dann geht, nein, sondern wieder- und wieder- und wiederwiederkommt und wieder und wieder wiederholt, wie öde er finde, was er stunden-, wochen-, ja monatelang wieder und wieder da lesen müsse. – Wie aus einer solchen Meditation ein Mitleid entsteht.
Theorieblase Irgendwann schreibe ich mal die „kleine Theorie des literarischen Trollens“ und zeige, dass alles ganz anders ist. Wozu für den Betroffenen auch gehört, sich nicht wirklich treffen zu lassen…
Schicken Sie mir bitte eine Kopie?
Machen Sie uns (und sich) nichts vor: das Arschloch – der Begriff stammt von Ihnen – ist als Störgröße (s. a. Klaus/Liebscher/Ashby/Sachsse/Flechtner/Wiener/Cube usw) konstitutiv für Ihren kybernetischen Realismus oder anders ausgedrückt: ohne Arschloch kommt I h r „Literarischer Blog“ gar nicht aus.
Blieben im „Literarischen Blog“ die Literaten unter sich, bliebe angesichts der Botschaften, die Sie hier transportieren wollen, das (lesende) Publikum aus. Ganz davon abgesehen, daß Sie gar nicht in der Lage wären, professionelle Partner für Ihr Vorhaben zu gewinnen, wen auch, wer wäre schon bereit, sich mit Ihnen in dieser Wortspielhölle zu tummeln. Nicht nur Sie sind ausgestattet mit überbordender Eitelkeit, nicht nur Sie wachen eifersüchtig über Erstverwertungsrechte und Ideenhoheit.
Kommt die originäre Ebene eines „Literarischen Blogs“ nicht in Frage, könnten die Hoffnungen auf der derivativen liegen. Zwar arbeiten Ihnen Ihre Fiktionäre, Ihre Brüder und Schwestern im Geiste, Ihr Paul und Bruno, Ihre Cellini und Goetz(en)anbeterin, brav zu, aber die Beiträge wirken so betulich befördernd, bejahend, konstruktiv, belesen und gestelzt und vor allem allzeit klageführend. Hinter fast jedem Satz, jedem Beitrag, jedem Bildchen ein Bückling vor der vermeintlich genialen Idee des „Literarischen Blogs“ (als Beitrag zum kybernetischen Realismus). Alles agiert im zielsetzenden System, pulsiert zäh im Rahmen der von Ihnen gesetzten Stellgrößen. Lesbar? Ja, aber nein, nein, gähn, ja.
So richtig triefend wirds auf der dritten Ebene Ihres Blogs: Sie als fahnentragender Hauptprotagonist, dahinter Ihre solidaritäts- und sachbekundenden Fiktionäre und schließlich die registrierten Vasallen, die kritiklosen Nicker, die bedingungslosen Bestätiger, das Fußvolk, ob SabineA oder Ihr Niveauwächter und Stalkerexperte Keuschning, ob Su oder Aiki, jeder für sich jederzeit bereit, jedes Arschloch zusammenschreiben bzw. -zutreten.
Und damit wären wir bei der vierten Ebene, eine ziemlich amorphe, zugegeben, Ebene der anonymen Arschlöcher. Sie ließen sich jederzeit programmroutinemäßig ausschließen oder individuell in den Giftkeller verschieben oder auslöschen, aber ohne sie wäre dieser „Literarische Blog“ ein garstig langweiliger Regelkreis. Ohne uns Arschlöcher wäre dieser „Literarische Blog“ im Arsch oder vornehmer ausgedrückt: ein schwarzes Loch. Herbst weiß das, er füttert uns und wir Arschlöcher füttern ihn, manchmal, nach Lust und Laune, vor allem dann, wenn der Widerspruch lohnt.
ich bete nicht, ich lese. und irgendwann ist auch ein goetz runtergebetet. und ob man dann wieder nach ihm oder nach musil greift, entscheiden die, die nach ihm oder musil greifen.
man kann jeden garstig langweiligen regelkreis verlassen, umgehend, man muss sich nicht in dschungeln oder riesenmaschinen aufhalten, man muss nicht in berlin wohnen, in mitte nicht, und auch nicht in biesdorf. wer meint, ohne wen oder was gut auszukommen, der geht.
störgrößen bestimmen nicht immer über die qualität des kaviars, my dear.
Ja wir Arschlöcher (wie gesagt, die Begrifflichkeit stammt nicht von mir) haben sie, die Freiheit und nutzen sie, auch wenn dies systemimmanent gar nicht erwünscht ist. Sie aber und mit Ihnen alle derivativen Akteure können ihn nicht verlassen, ob in Frankfurt, Berlin, Hamburg oder SP, selbst, wenn sie es wollten. Und gerade Sie als kybelinische Anhängerin des Pops müssen darunter leiden. Und was den Kaviar angeht, Sie ahnen es schon, vorrangig Alter und Größe bestimmen … wenn er aber die Sollwerte für Sie großzügiger einstellen würde, würden Sie in dieser Wortspielhölle auch älter werden (können).
Machen „wir“ „uns“ nichts vor: Kein höherer Organismus kommt ohne Arschloch aus. Nur: Was die Äußerungsmöglichkeiten desselben betrifft, so ist deren Bandbreite nun einmal begrenzt…
oil slicks from u’r arse…
OR: Gimme the looking-glass.
‚kay
..
What d’ya see?
Dammit, I can see Uranus.
Menantes, meditieren Sie jetzt mit dem oder über das Arschloch (wie schon gesagt, dieser Begriff stammt nicht von mir)?
@HölderLine Sie haben vollkommen Recht (auch mit Ihrem Seitenhieb auf mich, was mich dazu veranlasst hat, meinen Kommentar zu löschen).
@Keuschnig. Würden Sie das bitte begründen? Ihr Kommentar gibt HölderLine, s o formuliert, in allem recht. Da HölderLine aber nur behauptet, hörte ich von Ihnen, den ich als besonnenen Nachdenker schätze, gerne Argumente.
Nein Ich habe nichts zu begründen. Ich finde Ihre Einlassungen auf Dauer ermüdend (Sie vermutlich meine auch). Einerseits beschweren Sie sich über Trolle und drohen sogar (in Ihrem neuen Eintrag) mit der Staatsanwaltschaft (was in Anbetracht der Tatsache, dass Sie agieren können – durch Löschen – absolut lächerlich ist), andererseits kultivieren Sie geradezu diese Form.
In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass Ihr Projekt gerade hieraus den Nektar bezieht. Daher weigern Sie sich auch, die normalen zivilisatorischen Umgangsformen, die der Beleidigte zur Verfügung hat zu akzeptieren und anzuwenden (und denunzieren diese Vorschläge durch Anführungszeichen) Ehrlich gesagt glaube ich inzwischen, dass einige (nicht alle; noch nicht einmal die Mehrheit, aber eben einige) dieser Trollereien von Ihnen selber stammen. Leuten wie Perkampus mag dies noch als Pflege ihres Egotrips gefallen; die haben auch wochentags die Zeit zu kommentieren. Ich konstatiere, dass dies als diskursphilosphisches Experiment vielleicht interessant sein mag, für jemanden, der jedoch so etwas wie einen Erkenntnisgewinn (ja, ein grosses Wort!) erwartet ziemlich unbefriedigend ist.
Daher hat HöldeLine Recht: Sie kultivieren die „Arschlöcher“, beschweren sich jedoch darüber, dass sie „dreckig“ sind. Und ich habe wenig Neigung, zu den Arschlöchern zu gehören und ihnen bei ihrer Tätigkeit zuzuschauen.
@Keuschnig (ff). Ihre Vermutung, ich gehörte selbst zu den Trollen, ist unrichtig. Sie zeigt aber, wie normiert Sie denken – wie angepaßt an Normen und wie resigniert, indem Sie die Möglichkeit, daß ein zivilisierter Umgang möglich sei, von vornherein negieren. >>>> Mein neuer Eintrag bezieht sich im übrigen auf einen tatsächlich strafrelevanten Kommentar; hier geht es n i c h t um pure Häme. Und selbstverständlich klage ich die Häme immer wieder an, aber ich lasse mich nicht von ihr nötigen, mein Konzept zu verwerfen, das Ihnen offenbar – da s i n d Sie angepaßt – unangenehm ist. Es ist n i c h t lächerlich, für das Wohlergehen eines Kindes zu streiten, zugleich sich aber nicht dem Willen zu fügen, daß man „saubermacht“. Die anonyme Kommentarfunktion ist in Der Dschungel in der Tat wichtig, weil es ein Spiel erlaubt, auf das >>> u.a. read an völlig zu recht hingewiesen hat; die Möglichkeit, unter verschiedenen Identitäten zu kommentieren, ist sogar ein Herzstück Der Dschungel. Sie ist nämlich ein Herzstück sowohl des Internets als solchem wie des Weblogs im besonderen.
Was Ihre fehlende Neigung anbelangt, den „Arschlöchern“ zuzuschauen, ist, Pardon, die Lächerlichkeit ganz bei Ihnen, nicht bei mir, denn S i e kommen ja immer wieder her. Es ist mir unbegreiflich, weshalb Sie das tun, wenn es doch ganz offenbar derart schlimm und schlecht um das Konzept Der Dschungel steht. Ich kann Ihnen hierzu nur raten: Bleiben Sie weg, vergessen Sie Die Dschungel und machen Sie es sich >>>> auf Ihrer ja im übrigen sehr schönen Site mit den Löschungen des Unangenehmem bequem. Löschung ist Wegdenken, nicht Umgang mit Unbequemem. (Ich lösche auch, ja, aber höchst selten: nämlich immer dann, wenn der Grat des Zumutbaren de facto unerträglich ist; es kann aber gut sein, daß wir aus lebensgeschichtlichen Gründen für das, was unerträglich sei, völlig verschiedene Empfingsamkeitsschwellen haben. Sie dürfen hierbei nicht vergessen, daß ich es, seit ich publiziere, auch im Printbereich permanent mit persönlichen Angriffen zu tun hatte, die nicht selten w e i t unterhalb der Gürtellinie stattfanden. Hätte ich mich davon beeindrucken lassen – wiewohl ich es zugleich anklage, jawohl! -, wären mindestens zwei Drittel meines Werkes nie erschienen. Es geht hier darum zu k ä m p f e n.)
Kämpfen Sie ruhig Ihren virtuellen Kybernetikkrieg weiter (lesen Sie aber vorher bei bei Jünger nach, wie das geht). Ich lösche Trolle, weil ich mich mit nicht unter Niveau prügeln will. Ich gehe auch nicht in einer Eckkneipe, lese aus Handke vor und beschwere mich dann, dass das keiner versteht.
Wenn Sie nichts anderes als den Vorwurf des „normierten Denkens“ haben, tun Sie mir fast leid. Ihr Projekt mag ja Relevanz haben – für mich ist es in dem Moment uninteressant, wenn ich mich mit irgendwelchen maskierten Besoffenen und/oder Schwachköpfen herumzuärgern habe, die nur noch Blödsinn stammeln. Sie können aber natürlich gerne damit auseinandersetzen. Erinnert ein bisschen an diesen sozialrevolutionären Impetus der 70er Jahre.
denn S i e kommen ja immer wieder her. Es ist mir unbegreiflich, weshalb Sie das tun,
Stimmt, Sie haben Recht. Soll nicht mehr passieren. Meine ohnehin in nächster Zeit schrumpfende PRIVATE Zeit werde ich für diese Art von Sandkastenspiele nicht mehr verschwenden.
@Keuschnig: Ohne Utopie. Ich gehe auch nicht in einer Eckkneipe, lese aus Handke vor und beschwere mich dann, dass das keiner versteht.Ich habe in den späten Siebzigern, frühen Achtzigern Lesungen aus dem Ulysses in Eckkneipen g e m a c h t, ich bin damit getingelt. Haben Sie eine Ahnung, wie viel mehr die Leute d o r t davon begriffen haben als das gesamte bürgerliche Publikum in traditionellen Lesungen!
@HölderLine (anonym) schade, daß sie die ebenen so eindeutig durch ableitungen ihrer ideologischen wirklichkeit definierten. ihre eigene ideologie ist für sie jenseits aller zweifel, und somit über diese erhaben, also müssen sie, das, was für sie nicht stimmt, außerhalb dieser vermuten. somit erklärt sich das system ihrer wirklichkeit nicht durch sich selbst (prämisse), sondern eben durch diese/ihre ableitungen, womit sie hervorragend das eigene paradoxon ihrer eigenen rückbezüglichkeit präsentiert hätten.
grundstruktur, entwicklungsstruktur, zustand…. die nicht sichtbare dynamik, der kreislaufartig verlaufenden vertikalen und horizontalen bewegungen, die durch eine jede neue erzähleinheit, und dazu gehören auch die anonymen kommentare, die immer einen neuen zwar in sich geschlossenen regelkreis, aber immer mit mindestens einer schnittstelle einer rückkoppelung erzeugen, entsteht, ist nämlich die vierte dimension, die sie, hölderline unter obigen eindruck stehend selbstvergessen vergessen haben. bei stabilität eines regelkreises, die auch auf die stabilität des gesamtsystems zu beziehen ist, ist dieser immer geschlossen, öffnet sich aber in der instabilität. diese vielen kleinen versuchten störungen, die ja zu einer ohnmacht des gesamtsystems führen sollen, sorgen letztendlich dafür, das sich bestimmte parameter des gesamtsystems ändern, insofern, daß sie ihren jeweiligen typus verändern, die dann in ihrer gesamtanzahl ihres zusammenwirkens dazu in der lage sind, die stabilität des gesamten systems wieder herzustellen. oder anders ausgedrückt: schießen sie proton auf proton, können sie eine überraschung erleben, zwei protone können in drei protonen und ein antiproton zerfallen. wobei ich die begrifflichkeit jetzt mal so schreibe: anti:pro:ton.
ich kann verstehen, daß ANH die anonyme kommentarfunktion genau deshalb nicht ausschaltet, rein rechnerisch im sinne von rekursiver definition… die die funktion durch sich selbst definiert… 0,1,1,2,3,5,8,13,21,34… (fibonacci).
Sie schreiben: ….Störungen, die zu einer Ohnmacht des Gesamtsystems führen sollen, “ – nun wer würde gleich von Ohnmacht reden oder sie herbeiführen wollen? Wer Ohnmacht nicht will, muss ja Macht wollen, aber das wäre eine allzu platte Dialektik.
Ich würde es so formulieren: …Störungen, die das System dazu bringen, in dem es der „Ohnmacht“ zu entgehen sucht, sich in Gegensteuerung, seiner eigenen auf Machtbedarf , Ohnmachtskonsum und Machthalluzination beruhenden Stellgrößen zu erinnern, und insofern auch „inne“ zu werden.
Was sie dann schreiben, ist exakt das, was ich weiter oben schon sagte:
Ein funktionierender Regelkreis braucht Arschlöcher, kann also nicht geschlossen sein.
weshalb schließt du ihn dann nicht? sondern mcahst mit?
@HölderLine. Sie begreifen offenbar nicht, daß es mir n i c h t um „störende“ Kommentare geht, insofern sie eine andere Meinung vertreten als ich oder irgend ein anderer Beiträger. Wogegen ich mich wende, ist alleine der T o n. Anonyme Kommentare, bzw. solche unter verschiedenen (oder wie bei ppa, Ihnen selbst und offenbar Dritten und Vierten/Fünften, die Ihre Anonyma mitzunutzen scheinen, immer gleichen) Pseudonymen sind sinnvoll, indem Positionen auch widersprechend ausgeführt werden können, ohne sie mit e i n e m jeweils zu identifizieren. Dies ist das Vorgehen des Romans, auch darüber habe ich bereits geschrieben: jede Figur, so verschieden sie innerhalb des Romanes auch ist, ist letztlich eine Fantasie-Spaltung des Autors. Führte er jede dieser Figuren aber als „der“ Autor zusammen, wäre weder eine Handlung möglich noch ein Gespräch, Settembrini und Naphta könnten nicht existieren und schon gar nicht w i r k e n. Wirkung einer literarischen Figur bedeutet, daß sie sich unabhängig von ihrem Autor weiterentwickelt, daß sie neu interpretiert wird, neu wiedergestaltet wird usw. Es wäre für ein Literarisches Weblog ideal, bildeten sich solche Figuren in ihm. In Der Dschungel ist das bisweilen auch geschehen: d e r Weg wäre weiterzuverfolgen, wobei die Ränder zur „Wirklichkeit“, zu Autobiografischem usw. ganz ebenso verschwimmen, wie das in Romanen der Fall ist. Um diesem Prozeß zu folgen, wird hier a u c h Tagebuch geführt, und a u c h das Private muß im Blickfeld bleiben. >>>> Meine Anklage bezieht sich darauf, daß von Kommentatoren erwartet werden muß, daß sie dieses Private dann vorsichtig behandeln oder aber ihrerseits literarisieren und mögliche Kritik dann s o formulieren. Oder aber sie geben sich ebenso zu erkennen, wie ich selbst das tue. Dann gilt, na sowieso, >>>> das. Ich wüßte etwa nicht, wo denn i c h (als „realer“ Alban Nikolai Herbst) auf einen widerstreitenden Kommentar mit persönlicher Herabsetzung des Kommentators reagiert hätte, es sei denn in jenen Fällen, in denen ein Kommentator bereits mit einer persönlichen Herabsetzung meiner Person angefangen hat. Da gilt mitunter Anselm Feuerbach: „Schlägt dich einer auf die rechte Wange, dann gib ihm dafür zwei auf die linke.“
herr herbst – einer vollständigkeit halber das anonyme schützt nicht nur den angreifer sondern den angegriffenen gleichmit dazu.
der angegriffene kann nämlich auf eine jederzeit herausschneidbare unlauterkeit des angreifers qua anonymität stets polemisch oder rhetorisch rekurrieren indem eine inhaltlichkeit eines angriffes unberücksichtigt bliebe.
@ppa (anonym). Das ist wahr, geschieht aber in Der Dschungel immer nur dann, wenn der Angriff unlauter geführt wird. Auf Argumente dagegen wird nahezu immer eingegangen – was sehr zeitraubend ist. Problematisch bleibt, daß, wie bei Gerüchten, von unlauteren Angriffen nicht selten einiges hängenbleibt. Ich reagiere darauf deshalb heftig, weil solche Unlauterkeit der Angriffe mich bis hin in einen permanenten Vorhalt meiner familiären Herkunft verfolgt hat – wo nicht offen, so hinter vorgehaltener Hand. Ich lasse derartiges deshalb auch stehen, meistens, weil es diesen Vorgang für eine Nachwelt dokumentiert, von der ich überzeugt bin, daß meine Arbeit sie haben wird – nicht zuletzt a u c h dieser Dokumentation halber. Es ist eine Form der (künstlerischen) Notwehr.
@ keuschnig ich werde ab heute ihr blog nur noch mit interesselosigkeit wahrnehmen – herr keuschnig.
ihre redliche art um heisse breie herumzureden – oder eher so : kalte breie solange
zu rühren bis sie irgendwie sich leicht erwärmt zu scheinen haben – ist eh nur was
für hartgesottene gediegenheitsfans aber nichts für diskursiv agierende menschen.
sie führen dort eigentlich monologe – einseitigkeitserörteungen von auf sich
irgendwie eingeschworen habenden sehr eloquenten geistern ( wobei letzteres
der grund wäre wieso ich ihr blog überhaupt lese – also die eloquenz, nicht einmal der stil )
ich frag sie was – angenommen man wolle einen eher etwas zu braven persönlichen stil ein wenig auflockern – wo schaut dann wer hin ?
sein sie mir nicht böse, herr keuschnig – ich schätze durchaus wie sie in ihrem blog schreiben und könnte ihnen darin sicherlich nicht das wasser reichen –
ich frage sie dann alerdings noch dazu, warum sie ab und zu in dadaistische(n)
nonsense blog(s?) posten.
also diese von ihnen anscheinende trennung von ja genres kann ich nicht nachvollziehen obgleich ich ihnen so etwas ja grundsätzlich nicht anlastete.
mit solidarischen grüssen
ppa
@ppa… „warum schließt du ihn dann nicht…?
Bitte verstehe diese Antwort ausdrücklich als freundlichen Beitrag und aus einem forschenden Interesse heraus: Weil es gar nicht in meiner „Macht“ steht, den Regelkreis zu schließen, anders ausgedrückt:
Da wo ein Arschloch ist, ist auch ein Regelkreis.
Wirklich schließen könnte ich nur meinen eigenen, auf deutsch:
Ich könnte mein eigenes Arschloch zukneifen. Aber dann würde sich sofort irgendwo ein anderes öffnen. (Naturgesetz) Was man aber versuchen kann, wäre, einem Regelkreis mehrere Arschlöcher zuzugestehen, damit überhaupt erst die Party richtig losgehen kann.
nach naphta und settembrini bin ich erst mal für sehr lange zeit dem zauberberg fern geblieben, als ich ihn wieder zur hand nahm, war ich froh, dass es einen tatsächlichen schluss im sinne eines tatsächlichen romans gab, und hab verstanden, warum es sie geben musste. ich sehe aber nicht so ganz, ob wir hier je den naphta und settembrinistatus verlassen, weil ich nicht sehe, dass dies hier ein roman ist, was mir im übrigen auch egal ist, ob und wenn, was das hier sei. was mir nicht so egal ist, die diskurse, sofern ich ihnen denn folgen kann, die arbeitshypothesen dabei, sofern vorhanden, und eine schreiberfreiheit, die nicht aufgrund von anonymität sich zu schreiberklägerschaft meint entwickeln zu müssen. wir sind hier nicht bei gericht und hölderline und ppa sind keine schöffen, oder? wenngleich sie sicherlich um vieles klüger als ich sind, warum nur verschwenden sie ihre klugheit hier, man muss nicht allen schrägen vögeln dieser welt predigen.
hölderline – wo nur arschlöcher wären wäre ein allgemeines „arschloch-sein“ also der regelkreis in seiner grundfunktionalen form oder solidität.
( da gefällt mir der ausdruck form – weil ich form immer mit etwas starrem verbinde
ohne a-physik zu berücksichtigen )
@ppa Bei aller Freundschaft, aber ich mach mir doch die Mühe, abgrenzbare Ebenen zu identifizieren, wenn Du hier alles in einen Topf wirfst und aus j e d e m und j e d e r ein Arschloch machst. Per Definition gibt es im offenen „Literarischen Blog“ Arschlöcher weder auf der originären, noch auf der derivativen (womit diadorim auf trefflichste entlastet wäre), Arschlöcher (noch einmal und zur Erinnerung, der Begriff stammt nicht von mir, er wurde (wohl zur Bildung von Kategorien?) von Herbst selbst eingeführt) sind allein die anonymen Atavare, also Du und ich (und wenn es stimmt, was Keuschning glaubt) dann auch er.
@Hölderline, ein letztes. Ihre ganze Argmentation krankt daran, daß Sie nicht richtig gelesen haben. Ich schrieb: >>>> „um dessen Betreiber mitzuteilen (…) welch ein Dummkopf, ja Arschloch er sei“ und nicht, daß die anonymen Kommentatoren Arschlöcher seien. Damit hat sich die Diskussion wohl erledigt.
das war eine art axiom hölderline welches insofern nur konkret aussagt, dass ein allgemein-auffassbares einen regelkreis in ausschliesslich zirkuliender „form“ als geschlossen grunddefiniert.
wenn form darüber mit norm gleichgesetzt würde so wären formverletzungen
oder ausbrüche aus normiertheiten die störfaktoren die man auch als systemfremde
impulse bezeichnen könnte welche das starre verschlossen zirkulierende aufbrächen
und somit erst evolutionäres möglich machten.
mich würde ein diskussion zwischen den ausdrücken „löschen“ und „aufhebungsprozess aus zeitläufigkeit heraus in mehrdimensional auffassbaren meinungsrepräsentationsrunden mit erkenntnisgewinnorientiertheit“ interessieren.
woher kommen kreative – schöpferische momente in einer diskussion ?
aus konsensen ?
oder aus satzgefügen heraus divergierender polarisiertheiten der teilnehmer nur
auf begriffsebene – also als womöglich nur so etwas wie ein wortblitzen ?
bitte nicht vallzu ernstnehmen dieses post.
so ich das sehe fanden abbrüche von allen seiten aus statt.
ist mir recht – zumal ja bald kaffekränzchenzeit ist.
und warum das jetzt wieder nicht ernst nehmen? was denn? worin unterscheidet sich dieses post von all den anderen zuvor? welches soll man denn ernst nehmen?
es ist ein bisschen wie mit goyas bild, was seit jahrhunderten durch die köpfe geistert, vom schlaf der vernunft, der ungeheuer gebiert. im grunde heisst el sueno aber eben auch traum, wie mich r drauf hinwies, somit ist das, was man nahezu ausschliesslich als ungeheuer gebärend unter abwesenheit von vernunft deutet, nicht ihre abwesenheit, sondern ihre anwesenheit im traum von der vernunft, den hier hölderline und ppa zu träumen scheinen. aber dieser traum, nicht die vernunft selbst, nein, das was sie hier für vernünftig und angemessen halten, der gebiert vielleicht eben die ungeheuer von vernunft, von denen goya schon wusste.
’nur auf begriffsebene‘ ist das monster der vernunft. ja. aber, wie sagte r so schön am ende des telefonats: ungeheuer zeigen ist wichtig.
„ungeheuer zeigen ist wichtig.“ Jetzt schreibe i c h das einmal:
aber die eigentlichen ungeheuer werden hier doch gelöscht!
@diadorim ich hätte sie jetzt fast eigenmächtig und kurzerhand als „dieadornoim“ anreden wollen – das müssen sie nicht verstehen.
was is eaber im netz wollen ist mir nicht ganz klar – also da wird doch ausschliesslich
auf sprachlicher ebene mit einander kommuniziert und es entsteht womöglich sowas
wie konsens über begriffe – sofern so etwas halt überhaupt möglich ist.
finden sie wirklich etwas zu hart hier in diesem thread ?
also sorry darum wäre es mir nicht gegangen aber sie spielten diese doppelgängerei
zumindest innerhalb ihrer eigenen akzeptanz gegenüber derer mit.
wenn jemand grund zu klagen hätte so hölderline oder ich – wir waren die übernommenen bezogen rein auf der nick-ebene.
hm – ich blick da anscheinend was emotionales nicht, diadorim oder wollen sie
jetzt philosophieren ?
sehen sie, ich kann gar nicht philosophieren. wenn ich das könnte, säße ich an meinem phd über nikomachische ethik und versuchte sie mit inland empire zu verbinden.
durch das bloggen lernte ich menschen und schreiberinnen kennen, die für mich wichtig sind, nicht allein aufgrund ihrer schreibe, sondern aufgrund ihrer existenz. wäre dem nicht so, wäre es mir vermutlich, bis auf den selbstdarstellungmodus und mein eigenes gedankensquasch völlig egal, dann schriebe und läse ich einfach weiter bücher. dann bräuchte ich dieses ping pong d’esprit nicht.
über diese existenz wäre vielleicht näher zu reden. wenn wir nur becketts stücke hätten, nicht aber eine idee von einer persona, die durch stücke, fotos von gisele freund, vermeintlich privatem wie vermeintlich öffentlichem auf alle teile in diesem ganzen zurückspiegelt, hätten wir einen völlig anderen begriff von kunst und ihren produzenten. vielleicht sind wir dabei, diesen anderen begriff gerade zu erschaffen, da uns ja hier die konturen der körper im raum weitgehend fehlen, aber es fehlen ja auch werke in diesem sinn, vermutlich sind wir einfach nur dabei massenweise flüchtigkeit in den orkus zu kübeln. ich weiss es manchmal nicht und weiss auch nicht, ob ich es wissen will.
als orientierungshilfen, gar nichts. als ablass, meinen atheismus.
man frug, was ich gegen begriffe hätte, das wurde gelöscht.
ich finde es nicht gut, wenn hier schreiber zu anklägern werden. ich denke, das steht keinem zu. und es zeigt eben, das rein sprachliche ebenen, über die angeblich kommuniziert wird, mehr als nur das sprachliche in einem organismus meinen und treffen und sehr verletzend sein können. das muss sich jeder, der hier schreibt, vielleicht immer wieder vor augen halten und das ist letztlich eine große aufgabe von gespräch überhaupt, denke ich. mein großer einwand und goyas gegen den traum von der rein begrifflichen vernunft, vielleicht.
Liebe diadorim (und auch für andere Leser), ich lösche derzeit alles, was HölderLine noch schreibt, wirklich egal, was. Weshalb, das habe ich >>>> hier erklärt. Es tut mir sehr leid, wenn Kommentarbäume dadurch teils unverständlich werden, so daß man manchmal erschließen muß, worauf sich ein Argument bezieht. Bisweilen fallen auch andere Kommentare mit weg, weil sie direkt von einem Kommentar HölderLines abzweigen. Wenn Sie alle Ihre Kommentare erst einmal direkt als Kommentar auf den „Haupt“text einstellen, kann das übrigens n i c h t geschehen.
Daß ich nun tatsächlich löschen m u ß, ist mir selber zuwider und widerspricht dem Projekt Der Dschungel eklatant. Ich entschuldige mich dafür und bin gewiß, daß es auch wieder anders werden wird.