… ein ANH, der ganz hinten im Bus auf der rot gepolsterten 70ziger Jahrebank sitzt, davor das kleine Alutischchen mit einer schwarzen Resopalplatte, darauf ein Aschenbecher, ein Zigarillo und ein Glas Middleton, die Beine übereinandergeschlagen, sitzend… alles beobachtend und sowieso ständig und immer schreibend. Ein Bruno Lampe, der mit unglaublich wachen Augen am dritten Ufer sitzt – seine schönen Hände fallen mir direkt auf – und alles in B:u:c:h:s:t:a:b:e:n:w:o:r:t:e umwandelt, deren intimschöne Stille ich immer so bewundere. Ein Paul Reichenbach, der auf der blau gepolsterten Bank sitzt, über die vielen Bücher um sich herum durch die Brille blickend, mal wieder völlig erkältet, es doch nicht verhindern kann, seiner Kollegin auf die Scham zu schauen, wenn sie ins Büro kommt. Er schreibt sehr eigen… sehr schön – auch transformierend und informierend, er schafft es, dass, was privater Natur ist, allgemeine Wirklichkeit werden zu lassen. Ein Montgelas, der immer schwarze Kleidung trägt und still in seinem Stil ist – so tut, als ob er aus dem Fenster schaut, aber definitiv wirklich alles registriert; und wenn er dann mal etwas sagt, hat es unglaubliches Gewicht. Wenn Montgelas und Lutz Hesse nicht immer so unterschiedlich gekleidet wären, könnte man sie glatt für Zwillinge halten – sie sitzen auch immer nebeneinander. Lutz Hesse ist ein Beobachter, so wie ANH, ab und an schweigt er nicht leise… man weiß, dass er im Hintergrund ist – er hat privat sehr viel um die Ohren, und auch deshalb nicht so viel Zeit. Und einen Prunier höre ich so gern französisch sprechen. Alle sitzen in diesem Bus mit der Nummer 68, wenn ich an der Haltestelle „Am Klaviergarten“ einsteige – ich brauche keine Fahrkarte, ich habe eine Dauerkarte, es ist auch kein Busfahrer da, dieser Bus fährt allein durch die Steuerung seiner Systeme, die Navigation der Route ergibt sich durch die Wechselwirkung der einzelnen Figuren, ich weiß also nie, wohin die Fahrt geht, aber ich weiß, dass ich in diesen Bus einsteigen will.