Haltungen ausprobieren wie Anzüge, der Blick in den Spiegel halb eitel, halb skeptisch: Was steht mir? Und sich eingestehen müssen: Depende. Alles andere ist Inszenierung. (CXXXVII).
Kategorie: Paralipomena
Die Achse des Bösen.
Daß auch der Böse leidet, ist etwas, worunter der Begriff des Bösen zusammenbricht. Und der des Guten. Zu leiden bedeutet nämlich, Gründe zu haben. [Dasselbe gilt für die Lust. Für …
Die Dialektik des Tabus.
(Den Patriarchen ins Album geschrieben:) Tabus, indem sie etwas nicht nur zu tun, sondern sogar zu denken verbieten, glauben an den Geist. Sie meinen, wenn etwas gedacht werde, dann sei …
Am Strand liegen. Aufs Wasser sehen.
Die ständige sentimentale Freude darüber, aus dem Meer gekommen zu sein. Und die Sehnsucht nach der Mutter. Sentimental (luxuriös) ist das, weil es die Ambivalenz des Irreversiblen verleugnet: Der Weg …
Den Freitod sexuell betrachten. Ein kleiner Beitrag zur erotischen Idiomatik.
„Hand an sich legen.“ (CXXXIII). „So lange ich zwei gesunde Hände habe, kommt mir keine Frau ins Haus“, pflegte der Junge mit fünfzehn zu sagen; so hatte er das mit …
Kapitalismus ist.
Wenn der in die gebraucht gekaufte, aber solide und schwere Lederjacke neu einzunähende Reißverschluß teurer ist als diese Lederjacke selbst war. Anstelle einer Reparatur wird der Neuerwerb erzwungen und der …
Sich trennendes Begehren, dialektisch.
Liebende Frauen, die sich von dem Mann ihrer Obsession gewaltsam, also grundsätzlich lösen wollen, prolongieren die Beziehung pervers. (CXXXI). [Mitunter widerfährt das Frauen unbewußt schon mit ihren Vätern – und …
Privatheit.
Das Geheimnis schafft den Spion. (CXXX).
Erektive Männer.
Sinnlich geladene Neubildung aus ‚Erektion’ und ‚eruptiv’. Um dem belasteten Begriff ‚Machismo’ einen leidenschaftlichen Charakter zu verleihen und ihm den Haut Gôut der Frauenfeindlichkeit zu nehmen. (CXIX).