Zu zweidimensional. Kleine Theorie des Literarischen Bloggens (43).

In der Pop-Diskussion, die vermittels eines Links in /?p=12489” target=”_blank”” >eine über “wahre” und “falsche” Aussagen überführt worden ist – wenn Sie dieses lesen, wird es vielleicht schon geschehen sein oder w i r d erst noch geschehen, drum “prüfen” Sie versteckte Links – , macht sich schmerzlich bemerkbar, daß das Weblog zur Baumkrone sowieso nicht geeignet, doch auch nicht fähig ist, sich in mehr als zwei Wurzelstränge zu verzweigen. Es bleibt in der Diskussionsgestaltung rundweg binär, da sich die Kommentare nicht in weitere Unterkommentare gestalterisch aufspalten lassen und dem Auge nachvollziehbare eigene Wege verfolgen; sondern nunmehr muß übersprungen, nämlich stur in gerader Linie abwärts gelesen werden. Das ist nicht nur gegenüber der neuronalen Verschaltungsweise des Netzes ausgesprochen primitiv, sondern verändert auch den Inhalt der Argumentation, da stets die semantischen Höfe anderer Kommentare, die sich auf ganz anderes beziehen, mit hineinleuchten oder aber ihre Schatten werden. Die strukturierenden Fingerzeige wie “@ soundso” oder “Zur Zeit-Frage” sind gänzlich hilflose Maßnahmen, diesen Sachverhalt zu verschleiern. Ja, sie weisen eigens noch darauf hin und verändern dadurch abermals den Argumentationsgang. Es wäre also jeweils auf ein anderes Weblog auszuweichen, wie Die Dschungel es nun mit dem scribbleblog versuchen. Der Zeitstrang erweist sich als eine Fehlerquelle – oder als etwas, das, wie alle Geschichte, den “Fehlern” durch E i n s c h l i f f Wahrheit verleiht.
Andererseits läßt sich die Zweidimensionalität als etwas begreifen, das sich nach innen einrollt, also wie strings aus Argumenten, die nicht vom Bügeleisen des funktionalen Verstandes geplättet werden wollen, so daß sich vielleicht gerade in ihr der Widerstand erhält. Natura fecit saltus: Zweidimensionalität als metaphorischer Sprung.




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3 thoughts on “Zu zweidimensional. Kleine Theorie des Literarischen Bloggens (43).

  1. stimmt, … … deshalb bilden sich gerade wiki-blogs heraus, die eher so etwas sind wie microcontent-umgebungen, die man über das zeit-interface ebenso zugreifen kann wie über das raum-interface. und dynamische semantische umgebungen.

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